Lieber Burkhard Müller-Ullrich, vielen Dank für die wunderbare Hornissen-Hysterie-Satire-oder ist das wirklich ernst gemeint? Wenn ja, dann machen Sie bitte sofort nach diesem “Kampffliegerangriff” auf Sie und Ihren verängstigten Sohn einen brummenden Abflug aus Ihrem Schuhschachtel-Ferienhäusli mit dem unverantwortlich nicht zu öffnenden Fenster, denn drei Stiche, drei Hornissenstiche, drei gnadenlose Hornissenstiche… sorry, das ist lachhaft, nein das ist traurig, das ist german Angst “vom Feinsten”. Ach ja, ein Dankeschön wegen des nicht gekennzeichneten Zitats aus Gottfried Benns Gedicht “Astern”.
Ich möchte - ohne nähere Recherchen - wetten, daß die bescheuerten Schutzanweisungen für Hornissen sämtlich von Mitgliedern der Verbots- und Bevormundungspartei: den Grünen stammen.
Mit einem Tötungsversuch würde man vielleicht einen Stich provozieren, mit Gift evtl. auch sich selbst schaden. Pragmatischerweise würde ich ein Fenster öffnen und dem Tier ggf. durch Ohrfeigen mit einer Zeitung den Weg dorthin weisen.
Sehr geehrter Burkhard Müller-Ullrich, Hornissen galten in den 1970er Jahren vor allem in klimatisch weniger begünstigten Teilen Deutschlands als extrem selten. Dieser Umstand und das imposante Erscheinungsbild privilegierten sie - im Unterschied zu vielen anderen ebenso oder noch selteneren Pflanzen- und Tierarten - für die Aufnahme in die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV). Seit Ende der 1980er vermehrte sich dieser im Vergleich zur Gemeinen und Deutschen Wespe gegenüber dem Menschen viel friedfertigere Hautflügler zunächst langsam, dann aber stetig. Nicht weil er in der BArtSchV stand, sondern weil wärmere Jahre/Jahrzehnte und ein entsprechend größeres Nahrungsangebot die Bestandsentwicklung förderten. In aktuellen Roten Liste sucht man die Hornisse daher vergeblich und man könnte und sollte Sie aus der BArtSchV streichen. Es gäbe reichlich andere Anwärter. Naturschutzbehörden würden entlastet und könnten sich dringlicheren Aufgaben widmen. Fazit Ihres Beitrages: - Naturschutzgesetzliche Regelungen entsprechen nicht der Realität. - Der alle Nachdenklichkeit verweigernde und erschreckend ideologisierte Zeitgeist wird daran nichts ändern.
Ja, Herr Müller-Ulrich, man kann durchaus Zweifel haben, ob gewisse “Naturschützer” noch bei klarem Verstand sind. Ich jedenfalls nehme keinerlei Rücksicht auf stechende Insekten, egal welcher Art. Allerdings gerate ich auch nicht gleich in Panik, wenn sich eine Wespe, Biene, Hummel, Hornisse oder anderes Stechvieh in meine Wohnung verirrt. Das kommt aber selten vor. Am Balkon meines Wohnzimmers habe ich einen massiven Schutzwall aus Blumen aller Art in Kästen hergerichtet, Die Insekten bleiben darin “hängen” und versuchen erst gar nicht, in meine Wohnräume einzudringen. Nur im Frühjahr verirren sich Wespen in die Wohnung. Sie suchen überall nach Möglichkeiten des Nestbaues. Sollte sich mir eines der stechenden Kerbtiere jedoch gefährlich nähern, so habe ich keinerlei Hemmungen mich mit einer Fliegenklatsche zu wehren. Und ja, solche Aussagen wie “man sollte jene Menschen zu Tode quälen, die Insekten platt machen”, kenne ich auch. Besonders radikale Tierschützer fordern ja offen die Ausrottung der Menschheit, weil Menschen angeblich die furchtbarsten “Tiere” seien. Die Verblödung des wohlstandsgelangweilten Deutschen kennt bekanntlich kaum noch Grenzen. Weit verbreitet ist auch die Sitte, sich mit Gewalt für die Erhaltung der Natur einzusetzen, jede Fledermaus und jeden Lurch anzubeten, sich ein Schmusetier zu halten, die eigene menschliche Frucht jedoch im Leibe abzutöten.
Ach du meine Güte! Nachdem vor kurzem hier auf der Achse das Märchen vom bösen Wolf erzählt wurde, ist es jetzt die Hornisse. Was kommt als nächstes? Die hinterhältigen Brennesseln? Machen Sie halt das Fenster auf. Das hat den positiven Nebenefekt, dass mehr Sauerstauf im Raum ist - kann manchmal nicht schaden beim denken und hören Sie auf zu flennen!
Ein alberner Artikel. Das Ziel von Wespen und Hornissen ist, wie bei allen Lebewesen, zu überleben und nicht, sich auf Menschen zu stürzen, um sie zu stechen. Eine Wespe, die auf meiner Hand herumkrabbelt, wird mich niemals stechen. Warum auch? Sie wird mich auch nicht fressen, da sie Menschen eigentlich nicht als ihre Nahrung ansieht. Erst, wenn ich draufschlage, fährt sie in Todesnot ihren Stachel aus. Als Kind war ich auf dem Bauernhof meiner Großtante. Unter dem Dach des Holzschuppens hatten sich Hornissen ein Nest gebaut. Ich hatte Angst. Meine Großtante erklärte mir, Hornissen brächten Glück. Mich selbst hat noch nie eine Hornisse gestochen, ebensowenig eine Biene oder eine Wespe. Nur weil ihr Summen gefährlich klingt, bringt man sie doch nicht um.
Um die im Raum stehende Frage zu beantworten: Insektenspray mit Permethrin ist für Menschen harmlos, da der Wirkstoff von unserem Körper in kürzester Zeit metabolosiert wird. Darum wird es schon seit Langem zur Imprägnierung von Uniformen, Mückennetzen, und so weiter eingesetzt. Damit macht man die Hornisse in kuzer Zeit kampfunfähig, und kann sie anschließend entsorgen. Zum Beispiel mit einem Staubsauger. Schmerzen spüren die Hornissen dabei nicht, ganz einfach, weil ihr Gehirn nicht komplex genug ist, um Schmerzen zu spüren. Dazu gibts einige Forschung. Allerdings schließe ich mich der Ökofraktion an, und finde, man sollte die Tiere leben lassen, wenn keine unmittelbare Gefahr von ihnen ausgeht. Nicht wegen der Gesetze - Die Insektenbestände werden durch Bebauung, Landwirtschaft, etc. gefährdet, und die Tiere sterben auch in freier Natur ständig - sondern weil ich es für ethisch geboten halte, Lebewesen nur dann zu töten, wenn es dafür einen guten Grund gibt. “Das Summen klingt böse, und denkt doch mal an die Kinder” ist kein guter Grund.
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