@ Gereon Stupp - ““Deutschland zeigt doch gerade, daß Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit kein Selbstläufer ist.”” Die 3 genannten Grundfeiler des Erfolges haben die Merkelianer doch längst abgeschafft. Wir dürfen eine gelenkte Demokratie mit reichlich Nudging genießen, offenbar von vielen im Lande gewünscht, weil man sich ohne Eigeninitiative in der sozialen Hängematte gemütlich hängen lassen kann. Die Wirtschaft ist vielfach von Subventionen abhängig, wird mit diesen gelenkt. Die sog. Energiewende ist das Paradebeispiel von bereits umgesetzer Planwirtschaft. Die Meinungsfreiheit wird Stück für Stück runter gefahren, wobei es besonders auffällt, daß sich die Medialen in Selbstzensur üben. Und was die Rechtsstaatlichkeit angeht, hat das Merkelsystem an vielen Beispielen belegbar inzwischen der Willkür Tür und Tor geöffnet. Wer dazu neben den Rechtsbrüchen in Bezug auf EU und illegale Massenzuwanderung mehr wissen will, dem sei u. a. das Buch “Ende der Gerechtigkeit” des immerhin Vorsitzenden des Richterbundes Jens Gnisa empfohlen. Aber auch Buschkowkys “Neukölln ist überall” gibt Einblicke. Nur diese wenigen Beispiele als Auswahl der Füplle von Vorfällen, die Germoney inzwischen massiv gewandelt / gespalten haben, nicht zum besseren, von dem man vor allem nach der “Wende” träumte, in Ost und West.
Den Artikel von Herrn Maxeiner empfinde ich als klug und richtig. Das gilt nicht für die 4-zeilige Zusammenfassung der Redaktion, wenn man auf “Home” klickt, und in der steht: “Man möchte beides haben: Staatliche Kontrolle und wirtschaftliche Dynamik einer freien Gesellschaft. Auf Dauer wird das nicht funktionieren”. Nein, natürlich nicht. Komma, Aber, Doppelpunkt Wenn wir das reine Mainland-China nehmen (also ohne z.B. Hongkong oder Taiwan), dann ist das, was die chinesische Gesellschaft OHNE BEIDES bereits erreicht HAT, fast schon gewaltig und höchst anerkennenswert, zumal die Entwicklung nicht nach einem kurzfristigen Kollaps aussieht… Ich schätze, dass mindestens 70% der restlichen Menschheit sich die Finger danach lecken würden… Entsprechend wirkt die Redaktions-Zusammenfassung für mich (um kein anderes Wort zu verwenden) als von einer hohen Fallhöhe gemacht…
Dank an Herrn Maxeiner, aufschlußreiche Schilderung der Folgen von staatlichem Handeln. Was mich (OT) ein wenig irritiert ist die Hoffnung der jungen HKG-Demonstranten, die diese in Angela Merkel setzen. Es zeigt, wie wirkmächtig die Selbstdarstellung unserer Kanzlerin auch global rüberkommt.
Honkongs Erfolg ist kein Vorbild Honkongs Erfolg beruht vornehmlich auf seiner einmaligen strategischen Lage und seinen Privi-legien als Tor zum riesigen chinesischen Wirtschaftsraum. Über Hongkong wickeln viele ausländische Gesellschaften steuerbegünstigt ihre Geschäfte mit China ab. Die Transaktion der Gewinne ist von Hongkong aus ebenso kein Problem. Es ist somit eine von China geduldete Steueroase. Weiterhin hat sich Hongkong zu einem Shoppingparadies für wohlhabende Chinesen und sonstige Touristen entwickelt. Sein Wirtschaftswachstum wird zudem von einer gigantischen Immobilienspekulation angetrieben. In Wahrheit produziert Honkong selbst so gut wie nichts. Es lebt in erster Linie von seinen Beziehungen zu China und vom Tourismus. Hongkong hat es versäumt, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Wenn China den Handel über Hongkong erschwert und die Touristen wegen der Unruhen ausbleiben, ist Honkong erledigt. Anders als Hongkong hat sich Singapur zu einer Finanz-, Technologie- und Handelshochburg gemausert. Selbst Macao hat ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt. Es ist für die spielfreudigen Chinesen zum Las Vergas Ostasiens geworden. Der Wohlstand Honkongs wird durch die andauernden Unruhen und den Zwist mit der Volksrepublik China nachhaltig Schaden nehmen. Der Niedergang dieser Stadt ist meines Erachtens vorprogrammiert. Der wahre Held der Geschichte ist nicht Hongkong sondern Singapur mit seiner autoritären Regierung und seiner freien Wirtschaft. Autoritäre Regierung und Wirtschaftsfreundlichkeit/Technologieorientierung sind offenbar keine Gegensätze. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Und was die Zukunftsfähigkeit den westlichen Welt anbelangt mit der Fridays-for-Fouls Generation bin ich mehr als skeptisch. Honkong und Deutschland sind sich insofern nicht unähnlich. Beide sägen eifrig an dem Ast, auf dem sie sitzen.
Es bricht mir jedesmal das Herz, wenn ich sehe, wie die VRC versucht, Hongkong ihrem kommunistisches System einzuverleiben. Ich habe längere Zeit dort gelebt und mich täglich über die Dynamik der (damals noch) Kronkolonie gefreut. Es war stets ein Schock, den Bambusvorhang zu teilen und nach China rüber zu gehen. In Kanton (Guangzhou), der Grenzstadt, haben wir uns häufig aufgehalten. Die Rückkehr vom dunklen maoistischen “Paradies” in die glitzernde Metropole des Kapitalismus war stets ein großes Erlebnis. Da waren wir wieder zu Hause. Die Hongkong-Chinesen sind ein sehr umtriebiges, intelligentes und enorm fleißiges Völkchen, das praktisch rund um die Uhr arbeitet. Man hat dort die Freiheit gegenüber der VRC immer sehr genossen, allerdings stets mit der Angst im Nacken, dieser Zustand könnte bald der Vergangenheit angehören. Ich hoffe zwar, dass die Protestbewegung erfolgreich sein möge, hege aber meine Zweifel. Der mächtige Drachen im Norden wird sich sicherlich nicht an die verbriefte Abmachung halten: “One country - two systems” für die Dauer von 50 Jahren. Dieser Vertrag läuft also erst 2047 aus. Die Preisfrage lautet: Wer schützt Hong Kong - den “duftenden Hafen” -vor der Aggressivität Pekings? Falls jene, die sich an unsere Kanzlerette während ihres kürzlichen China-Besuchs gewandt und um Hilfe gebeten haben, sich etwas von dieser “Petition” versprechen sollten, kann ich ihnen nur mit Dante raten, “jede Hoffnung fahren zu lassen.” Sehr traurig, aber leider wahr.
Herzlichen Dank für die sachkundigen und hochinteressanten Bericht über die Genese Hongkongs. Für mich ist es nach wie vor rätselhaft, wie diese künstliche Koexistenz der beiden Systeme so lange offensichtlich gut funktionieren konnte. Ist Rotchina tatsächlich wirtschaftlich auch abhängig von Hongkong ? Tolerierte es deshalb so lange die Freiheit in der unmittelbaren Nachbarschaft ? Es war vorauszusehen, dass dies Grenzen haben und dass sich vor allem die Hongkonger Jugend ihre Freiheiten nicht nehmen lassen würde. Auch wenn ihr bewußt sein dürfte, dass sie von Niemandem Hilfe erwarten kann, wenn Rotchina seine Militärmacht einsetzen sollte. Wenn ich mich recht erinnere hat Friedrich Merz das neulich in einem höchst sehenswerten Interview über die deutsche Innen- und Außenpolitik mit der Augsburger Zeitung auch angesprochen ( Youtube). Es stünde auf Messers Schneide. Das heutige Säbelrasseln und die unverhohlenen Drohungen des Parteichefs lassen nichts Gutes ahnen.
Man kann es drehen wie man will, Hong Kong ist ein Teil von China.Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Peking sich durchsetzt. Aber natürlich ist es nicht gleichgültig für die Bevölkerung dort, ob das in 5 oder 50 Jahren passiert. Für Taiwan gilt das mE genauso. Ist vielleicht bitter, ist aber Realität.
Über HONGKONG wird bis zu 1/3 des rotchinesischen Außenhandels abgewickelt, Export wie auch Import. PEKING kann dort kein Trümmerfeld gebrauchen. Wenn die Händler streiken oder nicht mehr leisten können, kommt die Handelsabwicklung zum Erliegen. Bei den Größenordnungen, die es in Rotchina gibt, wird jeder einzelne Frachter mit Lebensmitteln gebraucht. Hieran fehlt es Peking besonders. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird in Rotchina infolge Vordringens von Sandmassen der Wüste GOBI im Norden rapide kleiner. Hongkong bestimmt auch den Finanzhandel in Südostasien, ein weiterer Grund für die Schonung.
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