Das haben die Deutschen seit dem Ende des Dreissigjährigen Krieges gemacht. Nur war dies zuerst Französisch was an Hofe gesprochen wurde. Zum Wort “Home-Office” kann man auch “Heimarbeit” sagen, Auch wenn dieser Begriff mit manchen negativen Assoziationen (Die Weber) behaftet ist.
Kleine Anmerkung : Wir Franzosen arbeiten in “télétravail” oder ausfuehrlich beschrieben in “télétravail à domicile”.
Der Beitrag spricht mir aus der Sprachseele. Aber es gibt Schlimmeres : Über einem Backwarengeschäft in Berlin - Steglitz - und anderswo! - prangt(e) das Motto BACKSHOP. Eines Tages überwandt ich mich, schlüpfte bescheiden durch die Eingangstür und fragte die arme kleine Verkäuferin, was denn hier bei ihr zurück gekauft würde. Nach deren Stottern wollt ich ihr auf die Sprünge helfen und fragte (listig), was denn mit der Aufschrift BACKSHOP gemeint sei. Das wisse sie auch nicht genau. - Noch Fragen ?
Es ist doch klar, Begriffe wie “Lockdown” klingen gleich viel internationaler und “wichtiger” als das deutsche “Abriegelung” resp. “Sperre”. Oft genug ist ein kleines bisschen Euphemismus auch dabei. Umgekehrt funktioniert das auch: Das deutsche “Arschkriecherei” übersetzt sich mit “kissing ass” ... und solange die Habecks dieser Welt Vaterland “zum kotzen” finden, wird’s mit der Muttersprache dann halt auch nicht soweit her sein.
Was ich auch doof finde, wenn ein deutscher Junge oder Mann David heißt, wird der Name im Fernsehen und Radio oder auch von Menschen im Alltag hierzulande Dävid ausgesprochen, wie es die Amerikaner oder Briten tun.Obwohl David nicht mal ein englischer Name ist, sondern ein biblicher oder hebräischer. Es gibt die Anekdote, die stimmen soll, wo einige Philosophie-Professoren zusammen kamen und über den deutschen Philosophen Hegel diskutiert hatten.Bis auf einen waren es alles deutsche Professoren und ein Amerikaner.Die Deutschen passten sich sprachlisch automatisch dem amerikanischen Kollegen an und diskutierten mit ihm auf Englisch, über die Schriften eines deutschen Philosophen, der auf Deutsch schrieb.Als dann die Deutschen damit anfingen, Hegel auf Englisch zu zitieren, soll ihr amerikanischer Kollege sie darum gebeten haben ihn im Original Deutsch zu zitieren, weil, so könne man besser verstehen, wie er es gemeint hätte und der amerikanische Professor konnte außerdem etwas Deutsch, was vermutlich seine deutschen Kollegen auch wussten. Was mir auch aufgefallen ist, dass man in Deutschland auch dann sehr häufig die englische Entsprechung benutzt für etwas, obwohl es dafür ne gute und treffende eigene Entsprechung gibt. Ich glaub, Deutsche finden ihre Sprache eher langweilig und unschön und als notwendiges Übel.
Hm…ist der Artikel ernst gemeint? Meine Lebenserfahrung lehrt mich, dass Österreicher (und Schweizer) im Ausland nicht gern deutsch sprechen. Sie wollen halt unter keinen Umständen für Deutsche gehalten werden. Das ist aber ein Nebenwiderspruch. Was ich gar nicht verstehe, ist die Sache mit der “Arschkriecherei”. Ich kann mir nicht vorstellen, was einem Amerikaner oder Briten mehr wurscht sein könnte, als ein Deutscher, der Englisch spricht. Es ist wirklich eine absurde Art von Wichtigtuerei, zu glauben, dass irgendein Amerikaner oder Engländer seinen Arsch hinhalten würde, dass ein Deutscher sprachlich hineinkröche. Als Österreicher stören mich bundesdeutsche Sprachfetzen in unserer Sprache weit mehr, als x-beliebige Anglizismen. Deutsch ist nicht Deutschländischdeutsch. No way….
Wie der Autor eingangs ausführt ist diese Manie, andere Sprachen in die eigen zu integrieren uralt, und durchaus nicht spezifisch für das hier und jetzt. Wer alte Romane vom Ende des 19. Jhd, liest wird feststellen, die Protagonisten flechten oft lange, französische Sätze in ihre Reden ein, ohne dass der Autor sich die Mühe macht das auch zu übersetzen, einfach weil er davon ausging, der Leser versteh das schon. Von Friedrich dem Großen wird kolportiert, dass er besser Französisch als Deutsch sprach, weswegen er sein Schlösschen auch Sanssouci und nicht “Schloss Sorgenlos” nannte und bei Friedrich dem Staufer bezweifeln Historiker, dass er überhaupt Deutsch sprach bzw verstand, und das obwohl der junge Mann als sehr gebildet und sehr sprachbegabt galt. Böse Zungen behaupten zudem, dass Deutsch, wegen der vielen Ausnahmen eine der am schwersten zu lernenden Sprachen ist, und noch bösere Zungen, dass das daran liegt, dass die Deutschen schon immer und ewig alle möglichen anderen Sprachen in ihre eigene integrieren. Von daher scheint mir, das was oben beklagt wird, einfach typisch deutsch zu sein!
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