Also, das ist etwas, was ich nicht verstehe. Meine Muttersprache ist nicht Deutsch, das merkt ein jeder Deutschsprachiger augenblicklich, der mich spricht. Als ich nach A kam, war mir die Sprache zwar nicht unbekannt (wir machten zu Hause sehr viel deutsche Musik, vor allem Barockmusik sowie Romantik), aber einen Satz brachte ich nicht zusammen. Langsam, langsam im Lauf viele Jahre habe ich die Sprache einigermaßen angeeignet, leider nicht soweit, daß ich die Schönheit der Sprache - von seltenen Fällen abgesehen - auch genießen könnte. Aber intellektuellen Genuß erlebe ich fast nur auf Deutsch. Es ist eine reiche, auch sehr präzise Sprache. Sich dafür zu schämen, sie zu sprechen, sie als Muttersprache zu haben, finde ich ausgesprochen dumm. Tut mir leid, ich bin selten so unhöflich, aber diesmal mußte es sein. Es ist eine reiche, präzise Sprache, mit vielen Ausdrucksmöglichkeiten. Leicht ist es wahrlich nicht, davon könnte ich mehrere Opern singen. (Gott bewahre! Sie alle würden in Ohnmacht fallen). Auch hat es deswegen soooooooo lange gedauert, weil ich für Grammatik & co keinen Kopf habe. Mir ist das alles nicht Spanisch sondern Chinesisch. Auch in meiner Muttersprache hatte und habe nicht die geringste Ahnung. So viel doch, daß es Substantive und Verben gibt. Das ist aber auch alles.—Also bitte: Ihr sollt alle eure Sprache schätzen. Sie verdient es! lg alma Ruth
Der amerikanische Präsident sagt: My fellow Americans, my fellow citizins. Der französische Präsident sagt: Französinnen und Franzosen, liebe Mitbürger. Merkel blubbert nur: Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen. Sie hat das Wort »Deutsche« noch nie in den Mund genommen, ebenso wie andere Kanzler und Präsidenten vor ihr auch nicht. Offensichtlich ist »Deutsch« sein und die deutsche Sprache nicht erwünscht. Ebenso wenig wie Patriotismus, Stolz oder »Vaterland«. Alles vergiftet und nicht mehr salonfähig.
Das haben die Deutschen seit dem Ende des Dreissigjährigen Krieges gemacht. Nur war dies zuerst Französisch was an Hofe gesprochen wurde. Zum Wort “Home-Office” kann man auch “Heimarbeit” sagen, Auch wenn dieser Begriff mit manchen negativen Assoziationen (Die Weber) behaftet ist.
Kleine Anmerkung : Wir Franzosen arbeiten in “télétravail” oder ausfuehrlich beschrieben in “télétravail à domicile”.
Der Beitrag spricht mir aus der Sprachseele. Aber es gibt Schlimmeres : Über einem Backwarengeschäft in Berlin - Steglitz - und anderswo! - prangt(e) das Motto BACKSHOP. Eines Tages überwandt ich mich, schlüpfte bescheiden durch die Eingangstür und fragte die arme kleine Verkäuferin, was denn hier bei ihr zurück gekauft würde. Nach deren Stottern wollt ich ihr auf die Sprünge helfen und fragte (listig), was denn mit der Aufschrift BACKSHOP gemeint sei. Das wisse sie auch nicht genau. - Noch Fragen ?
Es ist doch klar, Begriffe wie “Lockdown” klingen gleich viel internationaler und “wichtiger” als das deutsche “Abriegelung” resp. “Sperre”. Oft genug ist ein kleines bisschen Euphemismus auch dabei. Umgekehrt funktioniert das auch: Das deutsche “Arschkriecherei” übersetzt sich mit “kissing ass” ... und solange die Habecks dieser Welt Vaterland “zum kotzen” finden, wird’s mit der Muttersprache dann halt auch nicht soweit her sein.
Was ich auch doof finde, wenn ein deutscher Junge oder Mann David heißt, wird der Name im Fernsehen und Radio oder auch von Menschen im Alltag hierzulande Dävid ausgesprochen, wie es die Amerikaner oder Briten tun.Obwohl David nicht mal ein englischer Name ist, sondern ein biblicher oder hebräischer. Es gibt die Anekdote, die stimmen soll, wo einige Philosophie-Professoren zusammen kamen und über den deutschen Philosophen Hegel diskutiert hatten.Bis auf einen waren es alles deutsche Professoren und ein Amerikaner.Die Deutschen passten sich sprachlisch automatisch dem amerikanischen Kollegen an und diskutierten mit ihm auf Englisch, über die Schriften eines deutschen Philosophen, der auf Deutsch schrieb.Als dann die Deutschen damit anfingen, Hegel auf Englisch zu zitieren, soll ihr amerikanischer Kollege sie darum gebeten haben ihn im Original Deutsch zu zitieren, weil, so könne man besser verstehen, wie er es gemeint hätte und der amerikanische Professor konnte außerdem etwas Deutsch, was vermutlich seine deutschen Kollegen auch wussten. Was mir auch aufgefallen ist, dass man in Deutschland auch dann sehr häufig die englische Entsprechung benutzt für etwas, obwohl es dafür ne gute und treffende eigene Entsprechung gibt. Ich glaub, Deutsche finden ihre Sprache eher langweilig und unschön und als notwendiges Übel.
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