Ein wunderschöner Beitrag. Nur leider Nostalgie pur. Vergebliche Liebesmüh! Um Thilo Sarrazin zu widersprechen, nein D schafft sich nicht ab, D h a t sich bereits abgeschafft und damit natürlich auch die deutsche Sprache! Das, was Sie hier schildern, ist eine schöne ( phantasievolle) Erinnerung an die deutsche Sprache, wirklich gesprochen wird sie als ( auch nur angenäherte) Umgangssprache von wem (< 50 )? Eh, Alter, du ...
Wie wär’s mit Heimkontor?
Sorry, aber das ist jetzt etwas an den Haaren herbeigezogen, „Büro“ ist auch nur ein eingedeutschtes Wort und wenn man schon so pingelig daherkommt, müsste man eher das deutsche Wort „Schreibstube“ verwenden. Man wäre also in der Heimschreibstube, dann doch lieber Homeoffice
Naja, in vielen Unternehmen heisst das “mobile Arbeiten” oder “Telearbeit” oder “Heimarbeitsplatz”. Völlig unkompliziert. Ich finde auch eher so Sachen wie “Backshop” bedenklich, erinnert eher an “Backoffice” oder “Backroom Boys”.
... und das “Heimbüro” ist ein furchtbarer Gallizismus. So etwas braucht das deutsche Volk nicht! Wenn schon germanisch, dann “Heimgeschäftsraum”.
Schlimmer als der deutsche Minderwertigkeitskomplex oder die alte Gewohnheit der Angeberei durch “Leutnantsfranzösisch” ist der Verlust der eigenen Ausdrucksfähigkeit und Kreativität. Der Computer war eine deutsche Erfindung und wurde ursprünglich Rechner genannt. Das Smartphone ist keine deutsche Erfindung und hat bis heute keine deutsche Bezeichnung. Wir drücken also nicht einmal unsere eigenen Ideen noch in unserer Sprache aus. Für neue Ideen aus anderen Ländern finden wir erst recht keine eigenen Begriffe, wir adaptieren nur noch, Idee und Bezeichnung. Und deutsche Universitäten heissen natürlich längst University und die zahlenmässig grösste Sprache Europas ist in Brüssel nicht Arbeitssprache, denn Sprache ist immer schon ein erstrangiges Herrschaftsmittel gewesen, deshalb legen z.B. die Franzosen auf ihre eigene einen so grossen Wert und Französich ist natürlich Arbeitsprache in Brüssel. Nein, diese selbstverleugnende Subordination so feiger wie falscher deutscher Bescheidenheit wird nirgendwo in der Welt respektiert, zumal in Ländern, in denen man die Deutschen mal bewundert hat aufgrund ihrer enormen Leistungen z.B. in der Musik, der Philosophie, der Naturwissenschaften und der Technik. Die Deutschen werden sich als Deutsche auflösen in ihrer geliebten Global Community, da können sie sich verstecken und müssen nicht mehr darstellen, formulieren, überzeugen und sich behaupten. Sic transit gloria Germanorum.
Im Naturpark Schwarzwald, in der tiefsten deutschen Provinz, wo die Menschen, die dort wohnen und leben, nicht einmal Hochdeutsch sprechen können, da werden die Besucher von „Schwarzwald Guides“ betreut. Wie lustig bzw. wie irre ist denn so etwas?
Es geht dabei nicht nur um Anglizismen oder denglische Neuschöpfungen wie Handy. Das eigentlich Lächerliche, ist das unbedingt englisch klingen Wollen. Dabei werden die seltsamsten Kombinationen gefunden (shop to go), oder Beugungen vorgenommen (emaile mir das), oder Worte die scheinbar passend wirken, so allerdings niemals im englischen verwendet würden, völlig willkürlich in deutschen Sätzen untergebracht. Es entsteht dabei eine Sprache für “Eingeweihte”, die weder ein deutscher noch englischer Muttersprachler verstehen kann. Diese Sätze ergeben meist nur noch für den Sprecher einen Sinn. Der Zuhörer kann eigentlich nur noch nicken und so tun, als verstände er wovon da geredet wird. Schade um eine Hochsprache.
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