Ich habe alle Kommentare aufmerksam gelesen und es gab einige, die sich auf mich bezogen und mir zugestimmt haben. Das hat mich gefreut und gleichzeitig bleibt die Frage ob es von Seiten der Achse irgendwelche Möglichkeiten gäbe, dass die Leser miteinander besser in Kontakt kommen könnten? Scheinbar wäre ja Bedarf da. Auszuwandern hab ich mal kurz überlegt, aber das will ich nicht. Hier ist meine Heimat, hier sind meine Kinder und Enkel, Ich habe mich bis vor wenigen Jahren hier immer sehr wohl und zu Hause gefühlt. Zu gehen hätte was von Aufgeben, Flüchten, sich vertreiben lassen und das Feld den Angreifern zu überlassen. Das will ich nicht. Lieber harre ich hier noch eine Weile aus und versuche mir mein Leben unter den gegebenen Umständen schön zu machen. Und hoffe weiter dass sich das Blatt irgendwann mal wenden wird….Mir fällt nichts ein was ich sonst tun könnte, ich habe viel geredet , viel in verschiedenen Foren geschrieben, immer wieder meine Meinung gesagt, aber die andere Seite wird immer übermächtiger. Nächste Woche werde ich das letzte Mal in mein Schwimmbad gehen und meine halbe Stunde schwimmen, ab 23.8. komme ich dann ja nur noch getestet rein und das werde ich mir ganz sicher nicht antun. Muss ich jetzt überlegen was ich statt dessen mache…
Ich könnte ja mal eine Frage formulieren, Eine Frage ist schließlich keine Klage. T-Online (Ströer) und andere Manipulatoren machen es ja auch so. Hier meine Frage: “Kommt das Böse aus Wiedenbrück in NRW?”. Ich erwarte jetzt, dass die Faktenchecker sich hier dranhängen und ein klares Statement abgeben: “NEIN, das Böse kommt nicht aus Wiedenbrück. Als es aus Wiedenbrück kam, war es noch nicht so böse.” DAS BEZWEIFLE ICH! Gut, dann eben eine andere Frage: “Hat das Böse immer ein ö im Namen und ein ü im Herkunftsort?” Faktenchecker: NEIN, Es kann auch ein e im Namen haben und ein u im Herkunftsort. Das war mir klar! Aber was ist mit denen, die ein sch, ein w und ein b im Namen haben, und die ein R und ein v im Herkunftsort haben? Faktenchecker. Bei denen muss man die Quersumme bilden, die ist NULL.
Ich bin es nochmal. Der zur Verfügung stehende Platz hielt mal wieder meinem Mitteilungsbedürfnis nicht stand. Also weiter! Der Artikel ist gelungen. Besonders der vorletzte Absatz mit den Empfehlungen, wie man solche Auswüchse verhindern kann ist wichtig. Obwohl es sich dabei eigentlich um Selbstverständlichkeiten handelt. Dass viele Leute eigene Fehler nicht eingestehen können ist tatsächlich ein großes Übel. Und dass man sich zwar in einer “Blase” einrichten kann, aber dennoch die Fähigkeit zum kritischen Denken und zum Andersdenken auch innerhalb dieser Blase bewahren sollte, kann gar nicht oft genug betont werden. Leider sehe ich auch hier immer wieder, dass Personen mit abweichender Meinung -wenn sie sich denn mal hierher verirren- oftmals kräftig eins zwischen die Hörner kriegen! Selbst dann, wenn sie sachlich waren. Das finde ich sehr schade. Erst recht, wenn man bedenkt, dass man dieses Verhalten der “anderen Seite” doch immer wieder vorwirft. Ich persönlich freue mich immer, wenn hier mal was anderes zu lesen ist. Und wenn die Leute es höflich und sachlich formulieren gibt es keinen Grund für Feindseligkeiten. Es sei denn, man schreibt hier bloß um Dampf abzulassen. Damit tut man der Achse allerdings keinen Gefallen. Nochmal zum Thema Mitläufertum: Die Furcht vor Ausgrenzung ist dem sozialen Wesen Mensch angeboren, sollte aber nicht als Ausrede für alles herhalten. Ich selbst bin zum Glück weitgehend resistent gegen Gruppenzwang, obwohl ich eigentlich sehr harmoniebedürftig bin und Streit aus dem Weg gehe. Wenn es sich um Kleinigkeiten handelt, gebe ich um des lieben Friedens Willen oft nach. Bei wichtigen Dingen stehe ich aber zu meiner Meinung und bin lieber allein, als dass ich meine Prinzipien verrate und mich für irgendeine Sauerei einspannen lasse! So, ich habe fertig!
Ich möchte auf Eugen Sorgs Bericht von 2011 „Die Lust am Bösen - warum Gewalt nicht heilbar ist“ hinweisen. Zum Schluss zitiert er Baudelaire aus der „Blume des Bösen“ - „Die größte List des Teufels war es, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt“. FJS hat 1986 über Atomkraftgegner gesagt: „Wer Menschen in Unsicherheit, Aufregung und Furcht versetzt, betreibt das Werk des Teufels.“ Dies trifft heute auf die von AM zur rückgratlosen linken Blockpartei verdrehten CDU/CSU genau zu, von den den anderen Bonner Parteien ganz zu schweigen. Jeder, der im September diese Parteien, wider besseres Wissen wählt, gibt sich und seine Familie, Enkel und Urenkel, wie im Artikel beschrieben, dem Bösen und damit dem Untergang preis.
Ich hörte vor ca. 15 Jahren auch mal von einem ähnlichen Experiment (ich meine ebenfalls aus den 70ern), in dem immer ein Proband einen anderen Menschen mit einem Stromschlag züchtigen sollte, wenn dieser eine Frage falsch beantwortete. Der Proband widerum hörte dabei auf die Anweisungen eines Aufsehers, der ihm sagte, wann er das Knöpfchen für den Stromschlag drücken sollte. Proband und “Opfer”, das in Wirklichkeit ein Schauspieler war, trennte ein Sichtschutz. Im Verlauf des Experimentes wurde die Stromstärke vermeintlich (!) immer weiter erhöht, bis sie eine lebensgefährliche Stärke erreicht hatte. Manche Probanden wurden angesichts der -gespielten- Schmerzensschreie des Opfers zwar unsicher, wurden dann aber durch nachdrückliche Befehle des Aufsehers wieder auf Spur gebracht. Ich meine, es war ein relativ kleines Experiment mit einem oder zwei Dutzend Probanden. Aus ethischen Gründen verweigert hat sich wohl bloß ein einziger. Ich weiß leider den Namen des Experimentes nicht mehr. Aber es zeigte deutlich, dass der Grat zwischen Zivilisation und Barbarei auch beim modernen Menschen sehr schmal ist. Die Ergebnisse des Experimentes sorgten damals für große Empörung. Man wollte nicht wahrhaben, das normale Menschen so ticken. Ich persönlich sage ja immer wieder und bleibe dabei, auch wenn ich noch so oft als blöd und naiv bezeichnet werde: das Böse ist oft erschreckend banal. Und für vieles, was heute geschieht braucht es gar keine Theorien über Weltverschwörungen oder sonstwas. Gerade bezüglich des Mitläufertums habe ich in meiner Schulzeit einige erhellende Erlebnisse gehabt, die meinen Glauben in den gesunden Menschverstand meiner Mitmenschen wirklich erschüttert haben. Auch Leute, die im Brustton der Überzeugung völligen Stuss erzählen faszinieren mich immer wieder! Viele Katastrophen waren nichts weiter eine Verkettung unglücklicher Umstände. Da da braucht es dann nur noch ein paar A***löcher, die einen Vorteil für sich wittern und fertig!
Liebe Inge Paul, Ihre Fragen stelle ich mir auch schon lange und mache es als älterer Mensch genau wie Sie. Innerer Rückzug, kochen, lesen, warten. Wie kann man untereinander Kontakt knüpfen, vor allem, wenn man nicht bei facebook etc mitmachen will. Aber die würden einen ja wahrscheinlich eh gleich rausschmeißen. Es sich gemütlich machen und hoffen, dass nichts passiert. War seit anderthalb Jahren nicht beim Arzt, nicht beim Zahnarzt, nicht beim Optiker, nirgends. Habe zum Glück auch keinen lieben Angehörigen im Krankenhaus besuchen müssen. Da käme man ja jetzt auch nicht mehr rein ohne Testgedöns. Aber wie lange kann man das durchhalten? So lange, wie es geht. Mich kriegen sie nicht. Mein geimpfter Ehepartner wird mein Überleben sichern, falls das Einkaufen auch erschwert werden würde. Haben Sie mal ans Auswandern gedacht? Selbst, wenn der Zirkus hier mal vorbei sein sollte. In diesem Land kann man einfach nicht leben. Es ist ja nicht nur die Regierung. Die Masse geifert mit. Dieses Ratz-Fatz-Abgleiten unserer Mitbürger in eine Blockwart-Mentalität, in spalterischen Hass und Hetze; dieser Tonfall von “Klappe halten” in Richtung Herrn Aiwanger bis Sozialschädlinge (Zitat eines FDP-Politikers) über “feige unsolidarische Schmarotzer” und was sonst noch ungeniert rausgehauen wird. Das sind unsere Mitbürger? “Aus der Geschichte lernen” hatte ich mir anders vorgestellt.
@Johannes Schuster, Sie bringen es auf den Punkt: „Es ist ja bloß eine legale Frage, nicht eine der Bereitschaft. Das ist absolut grauenhaft.“ Die Kruste der Zivilisation splittert schneller ab, als man gucken kann. @Peer Munk: Die Erfahrung habe ich mit meinen linksliberalen Freunden bereits gemacht, als ich einen Artikel von Grimm zu einer der ersten Anti-Maßnahmen-Demos in Berlin rumschickte, um eine Gegenposition zu Zeit online anzubieten. Tenor: Achse des Guten sei ohnehin ein zweifelhafter Blog und die Demos grenzten sich nicht genug gegen Rechte ab. Kein einziges Wort zum Ausnahmezustand. Die Linke schnappt zu, sobald „Rasse“ und „Volk“ draufsteht – tauscht man das Label, ist sie hemmungslos am Mitmachen.
So schön es auf aktuelle Entwicklungen zu passen scheint: Das Stanford Prison Experiment wurde längst als Schwindel entlarvt, jüngst erst in Rutger Bregmans Bestseller “Im Grunde gut”). Zimbardos Manipulationen und der Druck, den er auf die Wärter ausübte, um sie zu brutalem Handeln aufzustachelten, machten das ganze zu einem “angeleiteten Improvisationstheater”. Auch das gerne zitierte “Holt mich hier raus” büßt im Kontext betrachtet erheblich an dramatischer Wucht ein. Der Versuch der BBC, das Experiment 2001 zu reproduzieren, endete kläglich in langweiligen Solidarisierungseffekten zwischen Wärtern und Gefangenen.
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