Lieber Herr Schneider, Sie haben mir da einiges voraus. Sie finden wenigstens die Produkte, oder zumindest denen ähnliche, die man tatsächlich gerade braucht. Ich hingegen finde grundsätzlich erst einmal nicht das, was ich suche. dann frage ich, was mitunter erstaunliche Reaktionen und Blicke provoziert. Darauf wird geantwortet, dass es das nicht gibt, was sich dann aber als falsch erweist, weil der nächste, den ich frage, das Gegenteil behauptet (Nur gefunden habe ich das Produkt dann immer noch nicht). Denn die Wegbeschreibung oder Location des Wunderwerkzeugs gleicht fatal im Duktus und Haltung meinem Matheunterricht von Anno Zwieback, wo die Erklärungen auch schon für ganz andere Gehirne entwickelt wurden, als für meines. Für mich sind Baumärkte Geisterbahnen des Materiellen.
Lieber Thilo, ich kläre Sie mal auf: Für Nägeleinschlagen nimmt man einen Vorschlaghammer.
Werter Herr Schneider, gehen Sie doch einmal mit dem Schatz in den nächsten Drogeriemarkt und lassen Sie sich die Unterschiede der in den Regalen aufstapelten Damenhygieneprodukte erklären. Sie werden feststellen, die Auswahl an Spachteln im Baumarkt ist dagegen echt mickrig. Und Sie werden danach die Welt der Frauen mit anderen Augen sehen. Manche Dinge überlässt man besser seiner Phantasie. Und manche nicht mal das.
An meinem Roller fehlten diverse Schrauben. Im hiesigen Baumarkt kann man die einzeln kaufen, abwiegen und in ein Tütchen tun. Richtig gefüllt wird das Tütchen immer erst, wenn es bereits gewogen und mit dem billigsten Preis am Regal beklebt wurde. Immer wieder spannend dann auch an der Kasse: Haben die jetzt endlich eine Waage, um Betrüger wie mich endlich zu überführen? Egal, denn ich gehe mit diesem Tütchen an die Selbstbedienungskasse, scanne, zahle, fertisch ab. 50 gute Schrauben zum “Schlechte-Schrauben-Preis”, und dann nur für 5. Früher (verjährt) habe ich ganz umsonst “eingekauft”: Die Tüte voll gemacht, über den Zaun im Außenbereich geworfen und nachts abgeholt… Baumärkte sind ja doch geil. Und preiswert…
Werter Herr Schneider, waaas finden Sie denn schon im Schuhgeschäft, aber vielleicht lassen Sie sich von Herrn Lindh inspirieren. Ich für meinen Teil gehe in den Baumarkt und immer wieder. Was ist ein Hammer mit dem man einen Nagel einschlagen könnte gegen einen Accuschrauber. Bei allen Projekten, wie Aufhängevorrichtung für Bilder, Anbringen von Tapeten, Gestaltung der Fenster und Türen oder Reparatur von Tisch und Stuhl wird ein Plan gemacht, sich nach den neuesten Möglichkeiten erkundigt, dann Material beschafft und natürlich die bestmögliche Maschine dafür angeschafft. Der Baumarktsleiter wäre stolz auf mich, ob meines Maschinenparks. Ich komme vom Lande und unser Nachbar war Stellmacher, weiter sage ich nichts. Ihre Selbsteinschätzung „Naja, du hast eben andere Qualitäten“ scheint sehr treffend. PS: Schlage gibts nicht allenfalls Schlägel oder noch schwerer Vorschlaghammer
Was war das noch, was man mit der Dachlatte erledigen sollte… ach ja, jetz fällt’s mir wieder ein… (Gugel-Suchbegriff: Börner)
Respekt , wer´s selber einsieht ...
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