Marcus Ermler / 29.07.2021 / 14:00 / Foto: Sandro Halank / 57 / Seite ausdrucken

Höcke und Israel: Der Antizionismus der AfD-Vordenker (3)

Im Bundestag gibt sich die AfD betont pro-israelisch. Der rechte Flügel der Partei jedoch und seine Vordenker wie Götz Kubitschek pflegen ein ganz anderes Bild vom jüdischen Staat.

Wenn man dann zum eigentlichen Israelbild der Sezession selbst vorstößt, schälen sich hier Erzählungen heraus, die man sonst nur aus Kreisen antiimperialistischer beziehungsweise propalästinensischer Linker kennt. Im Mittelpunkt dabei immer wieder der rechtsnationale Vordenker Martin Lichtmesz. So stuft Lichtmesz in seinem Artikel „Notizen über Israel und seine Parteigänger“ vom Januar 2020 den Staat Israel als einen verspäteten „Siedler- und Kolonialstaat“ ein, der „auf der stupenden Idee beruht, ein vertriebenes Volk habe nach zwei Jahrtausenden ein Recht auf Rückkehr“, das jedoch „den 1948ff vertriebenen Palästinensern kategorisch verweigert wird“. 

Wobei „die Wahl schließlich auf Palästina“ gefallen sei mit „Jerusalem[] [als] einer der Achsenpunkte der Weltgeschichte“, da „[d]er Zionismus […] wohl auf einen wirklich großen Wurf setzen [musste], um seine immense mobilisierende Wirkung auf das Diasporajudentum zu entfalten“. Die antizionistische Schauergeschichte vom Juden als Dieb des palästinensischen Landes, die Lichtmesz auch noch einmal so vertieft, dass Israel „sich nur durch Gewalt, Terrorismus, Krieg und ethnische Säuberung konstituiert“ habe, was „das Bild der ‚einzigen Demokratie im Nahen Osten‘ doch erheblich“ relativiere.

So kam es in Israels „Geschichte des Kolonialismus immer wieder […] zu massiven Schurkereien […], von denen auch Israel nicht freigesprochen werden kann“. Und damit bestehe nach Lichtmesz „[d]ie nüchterne Tatsache […], daß Israel als Nationalstaat auf einer schiefen Ebene errichtet wurde, und die Folgen nicht so schnell aus der Welt verschwinden werden“. Dabei müsse, „[w]er den amerikanischen Interventionismus im Nahen Osten kritisch sieht“, gleichsam „auch Israels Rolle kritisch beäugen“, so Lichtmesz abschließend.

Bereits im Jahr 2010 hat Lichtmesz sich in einem Leserbrief für einen Wissenschaftsblog des Verlages „Spektrum der Wissenschaft“ dahingehend geäußert, dass es eine vermeintliche „Ghettoisierung“ der Palästinenser gäbe und Israel in seinen Augen „in seinem jetzigen Zustand ein absolut prekäres und problematisches Gebilde“ sei. Ähnlich klang es bei Alexander Gauland bereits im Jahr 2001 wenige Tage nach den Terroranschlägen vom 11. September an. Seinerzeit schrieb Gauland darüber, dass „der Fremdkörper des Staates Israel in diese Welt“ trat als „Reaktion auf europäisches, speziell deutsches Versagen“.

Narrative der israelfeindlichen BDS-Kampagne in Höckes Theorieblatt

In seinem Text Notizen über Israel (2): Die Versprechen des Daniel Pipes“ vom Februar 2020 verbindet Lichtmesz die bereits eben angeklungene antizionistische Etikettierung des jüdischen Staates als Dieb des bereits von Palästinensern „besiedelten Gebietes“ mit dem vermeintlichen Mythos der einzigen Demokratie im Nahen Osten, die in ihrer Wirklichkeit als „ethnischer Siedler- und Kolonialstaat“ doch gar keine sei, um daraus zu schließen, dass die Juden doch selbst schuld sind an ihren Problemen. So seien „Israels innen- wie außenpolitische Probleme […] das Resultat seiner Gründung als ethnischer Siedler- und Kolonialstaat auf besiedeltem Gebiet“.

Was sich hierin zeigt, sind gängige Narrative der israelfeindlichen BDS-Kampagne in Höckes Theorieblatt: Von einer Demokratie, die in Wirklichkeit doch gar keine wäre, oder von „Gewalt, Terrorismus, Krieg und ethnische[r] Säuberung“ gegen „die dort lebenden Palästinenser“. Im Kern linke Phantasmen, die hier rechtsnational reproduziert werden. Einer der wenigen Vertreter der AfD, der sich in ähnlicher Weise offen gegen Israel positioniert und dabei ebenso auf antisemitische Stereotype der BDS-Kampagne zurückgreift, ist der ehemalige baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete und Höcke-Einflüsterer Wolfgang Gedeon (siehe oben). 

So brachte Gedeon zum Bundesparteitag der AfD im Dezember 2017 Resolutionen ein, in der er mit Mitstreitern klassisch antiimperialistische Mythen aufgriff, indem sie behaupteten, dass die Staatsgründung Israels mit der „Vertreibung von mehreren hunderttausend Palästinensern aus ihrer Heimat“ verbunden gewesen wäre und es „israelische Bombardements auf Krankenhäuser und Schulen im Gaza“ gäbe. Schließlich forderten sie sogar, dass sich Deutschland „auch wirtschaftliche Sanktionen und Boykottmaßnahmen gegenüber Israel (sog. BDS-Politik) vorbehalten“ müsse.

Lichtmesz greift bei seiner Beurteilung Israels auf die gerade unter linken Antizionisten beliebte Methode zurück, jüdische Einzelpersonen und israelische Organisationen als Kronzeugen heranzuziehen, um die eigene „Israelkritik“ so als „koscher“ verkaufen zu können. In einem aktuellen Artikel Israel und Demographie (2) vom Juni 2021 verweist Lichtmesz auf Norman Finkelstein, die israelische NGO „B’Tselem“ und den von Kenneth Roth geleiteten „Human Rights Watch“ als Referenz seiner Analyse. Lichtmesz schreibt selbst über seine Kronzeugen: „Das Bemerkenswerte ist nun, daß beide Organisationen von Juden geleitet werden“; Roths Vater war ein jüdischer Flüchtling aus Nazi-Deutschland.

Vorstellung einer wirkmächtigen „Israel-Lobby“ wird reproduziert

So zitiert Lichtmesz dann eine Analyse Finkelsteins, in der es heißt, dass das „was der jüdische Staat in der Praxis seit 73 Jahren bedeutet: [ist] die jüdische Mehrheit und die Beschlagnahme des Landes für und durch das jüdische Volk“. Und indem „B’Tselem“ und „Human Rights Watch“ ebenso dieses „Urteil fällen und Israel zahllose Verstöße gegen das internationale Völkerrecht ankreiden, die bis zu seiner Gründung zurückreichen“, würden sie „die Idee eines jüdischen Staates“ delegitimieren. Um das „Projekt Israel aufrechtzuerhalten“ in „seiner anachronistischen, nationalistischen Besatzungs- und Kolonialpolitik“, bedarf es trotz alledem „eines erheblichen Propagandaaufwandes“, konstatiert Lichtmesz schließlich. 

Dazu zählt Lichtmesz in seinem Beitrag Halbzeit für Trump“ vom April 2019 auch „die ‚Israel-Lobby‘“, die „in den USA eine derart bedeutende Rolle“ spiele, was sich darin zeige, dass „Trump und die Republikanische Partei […] unter anderem von dem zionistischen Milliardär Sheldon Adelson mit Millionenbeiträgen gesponsert [wurden], was nichts anderes als den Erwerb politischer Macht bedeutet“. In seinem Text „Ein amerikanischer Alptraum (2) – Auf dem Weg zum Bürgerkrieg?“ vom November 2018 schreibt Lichtmesz, dass die „Republikaner ihren ‚Soros‘“ in Adelson hätten, der „Trump und seine Partei mit massiven Finanzspritzen unterstütz[e]“, was „den Kauf von politischem Einfluß“ bedeuten würde.

Die Vorstellung einer wirkmächtigen „Israel-Lobby“ reproduziert Lichtmesz auch in seinem Artikel „Israel und Demographie (4)“, ebenfalls vom Juni 2021, indem er jüdische Fürsprecher einer Migration von „muslimisch-arabische[n] Einwanderermassen“ ausmachte. Und so unter anderem dem Historiker Michael Wolffsohn die „Ideologie der ‚Ersetzungsmigration‘ (replacement migration)“ zuschreibt, die, so Lichtmesz weiter, „davon ausgeht, daß die Bevölkerung eines Landes durch jede beliebige Fremdbevölkerung ersetzt (oder ‚ausgetauscht‘) werden kann“. Lichtmesz unterstellt weiter, dass diese „jüdische[n] Intellektuelle[n]“ postulierten, dass „Europa durch Masseneinwanderung die Auflösung der Nationalstaaten im herkömmlichen ethnokulturellen Sinne bewirken“ solle.

In seinem finalen Text Israel und Demographie (5)“ aus dem Juni 2021 nennt Lichtmesz besagte „jüdische Intellektuelle“ dann „jüdische Stimmen, die eine muslimisch-arabische Masseneinwanderung nach Deutschland und Europa befürworten und dabei sehenden Auges den Import etwaiger israel- und judenfeindlicher Bevölkerungsgruppen und Individuen in Kauf genommen haben“. So der Publizist Henryk M. Broder, der früher die „demographische Verdrängung der Europäer“ ausdrücklich „begrüßt“ habe. Ein im Kern antisemitisches Schauermärchen, in dem die Juden in Form einer imaginierten jüdischen Lobby noch selbst schuld an ihrem Unglück sind. Lichtmesz geht in diesem verschwörungsideologischen Narrativ sogar so weit, in seinem Artikel „Israel und Demographie (4)“ zu behaupten, es fänden „sich etliche Belege“ dafür, dass „sich israelische Organisationen aktiv daran beteiligen, Araber nach Deutschland und Europa zu schleusen und dort anzusiedeln“.

Rechtsnationale Kopie der antizionistischen Auswüchse von Deutschlands Linken

Will man sich also das Israelbild von Björn Höcke und seiner Anhängerschaft näher vor Augen führen, ist der Blick in Kubitscheks Sezession überaus lehr- wie hilfreich. Hierin wird das propagierte Verhältnis des rechtsnationalen AfD-Flügels zum Staat Israel vom einem imaginierten „Schuldkult“ über die postulierte „Holocaust-Religion“ bis hin zum unterstellten „Israel-Partisanentum“ Liberalkonservativer theoretisch untermauert. Dabei greifen Motive des sekundären Antisemitismus, den auch das Bundesamt für Verfassungsschutz im Höcke-Flügel skizziert, mit denen einer spezifisch israelbezogenen Judenfeindlichkeit ineinander. Denn Höckes Spiritus Rector Kubitschek schreibt selbst, dass man als „deutscher Patriot [...] Israel nicht bedingungslos unterstützen“ kann und überdies eine „Unterstützung israelischer […] Außenpolitik“ auch nicht „moralpolitisch mit Auschwitz und der deutschen Schuld“ erzwingen könne.

Der rechtsnationale Theoretiker Martin Lichtmesz sekundiert Kubitscheks Framing einer „Instrumentalisierung des Holocausts gegen nationale, rechte Positionen“ mit einem Bild des jüdischen Staates, das sonst nur in antiimperialistischen Kreisen der Linken wie auch der BDS-Bewegung Anklang findet: Israel wird darin zu einem „Siedler- und Kolonialstaat auf besiedeltem Gebiet“ abqualifiziert, der „sich nur durch Gewalt, Terrorismus, Krieg und ethnische Säuberung konstituieren“ konnte und dessen „Geschichte des Kolonialismus [deshalb] immer wieder den Vorwand zu massiven Schurkereien geliefert“ habe. Halten kann sich der Staat dabei nur mittels eines „erheblichen Propagandaaufwandes“, so durch eine US-amerikanische „Israel-Lobby“.

In dieser Delegitimierung der Heimstatt jüdischen Lebens, die doch nur eine Chiffre für die Herabwürdigung jüdischen Lebens an und für sich ist, kopiert Lichtmesz also die antizionistischen Auswüchse von Deutschlands Linken wie Stereotype des politischen Antisemitismus, so im Bild von im Hintergrund die Strippen ziehenden Juden. So können sich also auch Judenhasser von rechts in der intellektuell verbrämten Form der „Israelkritik“ und der Imagination einer „Israel-Lobby“ demnach „politisch korrekt“ sammeln. Dies ist nur der folgerichtige Epilog eines Juden- und Israelbildes der Vordenker des rechtsnationalen Flügels der „Alternative für Deutschland“ aus Schnellroda.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Audiatur-Online. Die Achse des Guten veröffentlicht ihn in einer dreiteiligen Artikelserie. 

Teil 1 finden Sie hier.

Teil 2 finden Sie hier.

Foto: Sandro Halank CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Philip Cavanagh / 29.07.2021

Ja,  alle diese Einlassungen aus dem Dunstkreis Kubitchek muss man kritisieren, sie sind schändlich, aber man kann es doch nicht unter dem Label “Afd” abheften! Es sind keine Afd-Vordenker, allenfalls Höcke-Vordenker. Sorry, ich finde: Diese Artikelserie hat argumentativ nicht gehalten, was sie versprach.

Josef Katz / 29.07.2021

Man wünscht sich einen ähnlichen Artikel in gleicher Präzision und Dimension über den linken und muslimischen Antisemitismus. Natürlich gibt es sehr viele historische Schnittmengen inhaltlicher Art zwischen den linken und rechten bezüglich ihres tradierten Antisemitismus. Die Frage ist aber nicht die Qualität, sondern die momentane Quantität dieser antisemitischen Tiraden in Deutschland (natürlich auch in Frankreich). In einem Artikel in der Welt vom 19. Juli 2021 hat Rachel Erdtmann darauf hingewiesen, dass der unsägliche Ausspruch über das Holocaust Denkmal in Berlin nicht von Herrn Höcke, sondern von Martin Walser stammt. Man weiß ja, in welchen innigen Verhältnis Martin Walser zu dem jetzigen Spiegel Chef Augstein steht. Der sich in Deutschland ausbreitende Antisemitismus findet ja auf den Straßen statt. Die Todesdrohungen: Juden ins Gas und Bomben auf Tel Aviv werden ja von muslimischen Immigranten artikuliert. Und das sehr lautstark. Die Bundesregierung hat davon abgesehen einen Kampf gegen diesen Terror zu initialisieren. Im Gegensatz zu Frankreich! Der gerade dazu obsessive Hass auf Israel entlädt sich regelmäßig in der UNO Menschenrechtskommission. Fast 90 % aller Resolutionen hier sind gegen Israel gerichtet und dies mit den Stimmen von den Vorkämpfern für Menschenrechte: China, Nordkorea, Kuba und Iran und der Bundesrepublik Deutschland. Wenn dies kein Antisemitismus ist, so ist es wohl auch kein Antisemitismus, wenn das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik am Grab des Judenmörders Jassir Arafat Kränze niederlegt. Dieser Mann, Arafat, hat Tausende von Juden auf dem Gewissen (Ronan Bergman,Rise and Kill). Es wäre sehr zielführend, wenn der Autor dieser Trilogie sich (vielleicht mit einem russischen Dolmetscher) vor Synagogen stellen würde und die Besucher nach ihrer Angst vor muslimisch-linken(islamogauchismen) und AfD Anhängern befragen würde!! Entsprechende Befragungen sind ja schon durchgeführt worden. Das Ergebnis ....!

giesemann gerhard / 29.07.2021

Israel, Judentum, Zionismus sind nicht gefährlich, weder für uns noch für die Araber ringsum. Beweis: Aufnahme diplomatischer Beziehungen zahlreicher “Ex-Feinde” mit Israel. Islam aber schon: Gefährlich. Wegen der gefährlichen Ideologie. Kritik an Israel? Erlaubt, natürlich, aber unnötig, zweitrangig, wüsste da bessere Objekte, bei Allah. Der größte Feind der Moslems ist der Islam - wir müssen das denen so lange vorhalten, bis die Ideologie in sich zusammen bricht mit einem Wimmern. Wie dereinstens die UdSSR. Dann sehen wir weiter, bis dahin aber ist Schluss am Evros/EUros, spätestens. So wenig wie Israel sollten wir uns ausgerechnet von denen unterkriegen lassen. Ob die AfD das auch so sieht? Wenn ja, kann man mit ihnen reden. Womöglich besser als mit den restlichen Parteien in Takatukaland. Aber denen sage ich, was zu sagen ist, bis sie weinen oder lachen, mir egal. Ich bitte alle um Dasselbe, nehmen wir sie unter Feuer, bis sie glühen vor Scham. Dann kriegen wir sie schon kirre, die Schmocks. Denn irgendwann MUSS denen doch ihre merkwürdige Islamophilie peinlich sein, den Frauenbewegten, den emanzipierten Frauen, den Muselgerman*Innen. Manchmal denke ich, das läuft wie mit Israel: Anstatt den gefährlichen Moslem am Wickel zu nehmen, kömmt der alte, hässliche, weiße Mann in die Mangel - der wehrt sich kaum noch, hat fertig dank ständigem Beschuss. Wir sollten ihnen zeigen, dass dem nicht so ist - ich setze dabei auch auf vernünftige einheimische Frauen. Die Muslimas, obwohl direkt betroffen (“Kinderehen”) sind regelmäßig noch nicht so weit; die wenigen aber , die etwas begriffen haben, sollten wir nach Kräften unterstützen. Das Verdikt Sarrazins “Kopftuchmädchen” war das falsche Signal. Die sind die Opfer, nicht die Täter. Usw. Bin ich da insgesamt zu optimistisch? Wir könnten das Paradies auf Erden haben, wenn wir nur wollten und das hart erkämpfen - von allein geht gar nichts. Das beginnt im Kopf, in den Köpfen - und da hört es auch wieder auf. Allongsangfang ..

Frances Johnson / 29.07.2021

Selbst bei Lichtmesz wird in den Alpen geträumt statt bei den Alben/Elben/Elfen. Irgendwie hat sich bei Wikipedia eingeschlichen, dass man das jetzt auch schreiben darf, extra für Intellektuelle, die haben Berührungsängste mit den Elben, nordische Geister. Ich habe noch nie auf einer Hütte in den Alpen einen Albentraum gehabt, weil ich da nicht Zeitung lese. Aber von den Alpen träumen ist sicherlich schön. Sonst fällt mir zu dem ganzen Schmarrn nichts ein außer für @ S.Schönfelder, die mich gestern abend netterweise noch bedacht hat: Klar hat jener das gemacht und seine willigen Helfer. Klar ist aber auch, dass das mit Maskenzinnober/Abstand/Träumen von Impfzwang so viel zu tun hat wie ein Rochen mit einer Kuh.  Wenn Sie Verbindung zwischen beidem herstellen wollten, ginge das gerade eben noch über die Pharmaindustrie, aber fraglich mit dieser noch unerforschten Impfung, eher mit Psychopharmaka und anderen Dauermedikationen. Und dies hier ist ein globalisierter Dachschaden. Kürzlich soll ein Polizist in Kinshasa einen Mann erschossen haben, weil der keine Maske trug.

Charles Brûler / 29.07.2021

Der Stil dieser Artikel erinnert mich an ganz andere Medien. Und nachdem ich “Israel und Demographie (4)” von Martin Lichtmesz gelesen habe, sehe ich keinen Grund Lichtmesz auszuschließen. Weshalb die Aufregung?

Markus Kranz / 29.07.2021

Najaa, mir sind da einige Artikel in der Welt in Erinnerung, wo Hannes Stein & ein Herr Sturm allen Ernstes aufzählten, dass Trump zwar Jerusalem als Hauptstadt anerkannt, nach ihm Siedlungen benannt wurden, er einen jüdischen Schwiegersohn hat, permanent Hamas, Fatah & IS kritisiert usw. - aber “in Wirklichkeit” “Kryptoantisemitismus” bedienen würde. Zur Begründung wurden dann über drei Ecken Sippenhaft mit Leuten betrieben, die Trump nicht mal persönlich kannte. Insofern: Klar sollte die AfD weiter ihren pro-israelischen Kurs treiben & Leute wie Gedeon rauswerfen - was sie ja auch getan hat. Allerdings sollte sie auch ganz klar linken Parteien Antisemitismus vorwerfen - denn der ist viel schlimmer als der eines Gedeon.

Jürgen Paulick / 29.07.2021

Dieser Artikel kommt mit einem mehr als fragwürdigen Framing daher. In keinem der auf Achgut.com zu lesenden Teile wird begründet, warum die bekannten Köpfe der Neuen Rechten - die auf Sezession.de publizierenden Martin Lichtmesz, Benedikt Kaiser und der Verleger Götz Kubitschek - die Vordenker Björn Höckes und ganzer Teile der AfD seien. Während also mit kurzen Textstückchen aus den neurechten Veröffentlichungen ein antiisraelitisches (antisemitisches?) und Holocaust relativierendes Bild gezeichnet wird , soll der Leser das wohl der AfD zurechnen, deren offizielle Haltung zu Israel diametral, nämlich pro-israelisch, entgegensteht. Einen logisch oder argumentativ nachvollziehbaren Bezug gibt es nicht. Oder sollten das Zitat vom “Denkmal der Schande” oder der besonders fragwürdige Verweis auf Wolfgang Gedeon eine solchen belegen? Letzterer, der sich selbst als Antizionisten bezeichnende Gedeon, wurde gerade wegen seiner hanebüchenen Einlassungen ausgeschlossen. Das Denkmal-Nicht Schandmal-Zitat muss man schon böswillig missverstehen, es sei denn, man verfügt nur über unzureichende Deutschkenntnisse. Über den Schreibstil will ich mich gar nicht auslassen. Eher über die fehlende Vorstellungskraft. Beispiele: - Es ist nicht ausgeschlossen, dass Herr Höcke zuweilen selber denkt. Möglicherweise sogar während oder nach Gesprächen mit Herrn Kubitschek. (Diesem hat die AfD übrigens die Mitgliedschaft verweigert.) - Der Schwerpunkt deutscher rechtskonservativer Politik ist möglicherweise nicht Israel. Der neurechte Einfluss, wie klein/groß auch immer, könnte auf anderen Themen beruhen. Fazit: Wenn Herr Dr. Dr. Marcus Ermler der Ansicht ist, dass von der AfD eine antisemitische Gefahr ausgeht, wäre etwas mehr Ernsthaftigkeit zu erwarten. Ach, und nein, der “rechtsnationale Flügel der „Alternative für Deutschland“” ist nicht in Schnellroda beheimatet. (Da ist doch nur der Vordenker, tse tse tse,)

Armin Vollmer / 29.07.2021

Auch mit Höcke, oder gerade wegen ihm, ist die Alternative für Deutschland, die einzig wählbare Partei. Jedenfalls für die noch klar denkenden Bürger dieser Republik. Ist nicht die Angela Kasner auch Jüdin!?

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