Susanne Baumstark / 19.10.2019 / 10:00 / Foto: ericzim / 30 / Seite ausdrucken

Hochschulverband gegen Mobbing an Unis

Diverse Universitätsleitungen sehen sich offenbar nicht dem Deutschen Hochschulverband (DHV), sondern der am lautesten grölenden Studentengruppierung verpflichtet. Der aktuelle Fall, in dem ein Professor wegen eines Brüll-Auftritts aus dem Hörsaal gehetzt wurde, reiht sich unmittelbar in die Ausgrenzung von Akademikern ein, die sich der Politischen Korrektheit gegenüber nicht unterwürfig zeigen. Zu spüren bekommen haben das nicht zuletzt der Politikwissenschaftler Werner Patzelt, die Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter, der Historiker Jörg Baberowski, der Antisemitismusexperte Samuel Salzborn und der „Flüchtlingsprofessor“ Egbert Jahn, dessen Fall angeblich ein Missverständnis war.

Der DHV warnte indessen schon im April vor Einschränkungen der Meinungsfreiheit an Unis: „Die Toleranz gegenüber anderen Meinungen sinkt. Das hat auch Auswirkungen auf die Debattenkultur … Die insbesondere im anglo-amerikanischen Hochschulraum zu beobachtende Entwicklung, niemandem eine Ansicht zuzumuten, die als unangemessen empfunden werden könnte, verbreite sich auch in Deutschland.“ Es müsse aber an Unis möglich sein, „Thesen und Ansichten ohne Angst zur Diskussion stellen (zu) können“. „Differenzen zu Andersdenkenden sind im argumentativen Streit auszutragen – nicht mit Boykott, Bashing, Mobbing oder gar Gewalt.“ 

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Susanne Baumstarks Blog Luftwurzel.

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Mike Loewe / 19.10.2019

Vorlesungsräume sind meist frei zugänglich, deshalb ist davon auszugehen, dass viele der Störer keine Studenten waren (wie vermutlich auch die “Omas gegen rechts”, oder wie sie sich nennen, keine Studentinnen sind). Deshalb braucht man nicht über die “geistige Elite” herzuziehen, die angeblich nichts besseres zu tun hat - die Störer gehören nicht zur Elite. Die Vorlesung war keine Spaßveranstaltung um „Thesen und Ansichten zur Diskussion zu stellen“ oder Meinungen zu diskutieren, sondern eine Lehrveranstaltung über Makroökonomie, in der Informationen zu diesem Thema von der Lehrkraft sachlich an die Studenten zu vermitteln sind. Störer zu entfernen sollte für die Unileitung also eine Selbstverständlichkeit sein, so sie denn die Möglichkeit dazu hat.

Hans-Peter Dollhopf / 19.10.2019

(R)asta Man ist gar nicht schwer, Professor sein dagegen sehr. Die ursprüngliche Idee beim AStA war die Sandbox: Knirpse dürfen sich verletzungsfrei in einem virtuellen Sandkasten an der echten Welt versuchen, ohne irgend wirklich gefährliche Konsequenzen für sich und andere. Dem Volkswirtschaftler Prof. Lucke nun wurde vor Jahr und Tag aufgrund seines beamtlich zertifizierten exzellenten Sachverständnisses von ökonomischen Prozessen gewahr, dass der Euro eine Fehlkonstruktion von historischem Ausmaß darstellt. Während ihrer notstandsfreien Friedenszeiten besteht das reproduktive Selbstverständnis aller freien und rechtsstaatlichen Republiken nun auch darin, dass wahrhaftig nicht nur ihre besten Köpfe die durch sie als zwingend erforderlich erachteten Korrekturen am herrschenden Geschehen mit sogenannten politischen Prozessen auf die tagespolitische Ordnung zu heben aufgerufen sind, aber liebend gern gerade besonders sie. Bernd Lucke gründete im Jahr 2013 eine politische Partei: Als Mittel zur Akquise von politischer Macht: Zur vorgeschriebenen Erzeugung rechtsstaatlicher Legitimation während freier und geheimer Wahlen: Um darüber legitimiert diesen institutionalisierten und in seinen Konsequenzen verheerenden, für Wohlstand und Menschenleben am Tag der finalen Bilanzrechnung apokalyptischen “Rettungsversuch” der EU-Währung (inzwischen eine vollkommen entgleiste Willkürorgie) zu korrigieren! Da sich aber bereits nach 2013 für klar denkende Menschen auch abzeichnete, dass der Euro nur eine der mehreren durch das “Friedensprojekt Europa” ausgelösten Katastrophen erzeugt (siehe 2015!), verlor Lucke die Kontrolle über seine Ein-Mann-Ein-Thema-Partei AfD. Wenn man nun live beobachten kann, wie dieser Mann durch invasorisch wuchernde rote Fruchtzwerge angefallen wird, dann wird einem klar, über welche Söldner-Heere der korrupte Apparat zu Brüssel / Zweigstelle EZB Frankfurt (Lagarde) tatsächlich eingreift! Der Asta der Uni Hamburg ist wie alle Asten aufgrund viralen Be

Sanne Weisner / 19.10.2019

Sein Studium zum Glück noch in einer Zeit gemacht zu haben als an den Hochschulen noch um Inhalte und nicht nur um Politik ging, ist wirklich die Gnade der frühen Geburt.

Michael Hoffmann / 19.10.2019

Das Grundübel ist, daß Bildung in Deutschland praktisch zum Nulltarif zu haben ist. Was nichts kostet, ist auch nicht wert. Daß andere dafür zahlen und sich daraus gewisse Verpflichtungen ergeben, übersteigt die kognitiven und moralischen Fähigkeiten der meisten Studenten.

H. Volkmann / 19.10.2019

Warum regt man sich hier über die Studenten auf? Die sind doch nicht wirklich verantwortlich für ihr Verhalten. Entweder sind sie Verhaltensgestört, zu dumm, um ihr Handeln zu verstehen, oder manipuliert, d.h. beauftragt! Die sind doch nur zu ändern, wenn die dafür zuständigen Autoritäten ihre Pflicht erfüllen. Das heißt, der Rektor hat dafür zu sorgen, dass Vorlesungen problemlos durchgeführt werden können. Warum übte er nicht sein Hausrecht aus und ließ die Störer wegen Hausfriedensbruch entfernen? Warum nicht? Kann man ihn jetzt anzeigen wegen Verletzung der Aufsichtspflicht? Allen ähnlich “gefährdeten” Hochschullehrern empfehle ich, Ohropax vorsorglich einzustecken und dann das Geschrei eine Stunde lang geduldig und stumm zu ertragen. Dann lernen die Dummköpfe trotzdem etwas. Es besteht kein Grund wegzulaufen. Außer bei körperlichem Angriff. Das hätte der Professor doch streamen können! Und die Dummköpfe hätten ein Dokument für ihre Enkelchen oder zukünftigen Arbeitgeber.

Sabine Heinrich / 19.10.2019

Wer keine Argumente hat, brüllt halt und/oder schlägt. Diese zukünftige “Elite”, von denen viele ein sogenanntes “Reifezeugnis” haben, welches das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt ist, demaskiert sich als das, was sie ist: dumme, egoistische, aggressive Antidemokraten, die oft noch auf unsere Kosten (Bafög) leben - oder die gehätschelte Wohlstandsgören sind, die nie gelernt haben, was es heißt, zu arbeiten. Nur - warum bietet den niemanden contra? Warum lassen sich die anderen das gefallen? Die Antwort ist natürlich klar: Angst vor Mobbing, Gewalt gegen Sachen und die Person. Und es gibt auch die Neidhammel und *-hämmelinnen, die auf kluge, gebildete Menschen aus normalen bürgerlichen Verhältnissen kommen, eifersüchtig sind und sie hassen, weil sie merken, dass sie denen nicht das Wasser reichen können. Was in HH passiert ist, ist unsäglich! @ Volker Altenähr: Ich fürchte, das ist nur noch eine Frage der Zeit - und es wird genug Leute geben, die klammheimlich applaudieren.

Giovanni Brunner / 19.10.2019

Mittlerweile denke ich, dass man nur noch auf Eskalation und vor Allem Konfrontation setzen muss. Also darum sollten sich Professoren an die unterste Schublade “anpassen” und zurückbringen und diesem Störer ein paar in die Fresse androhen. Diese Sprache ist nämlich klar und unmissverständlich. Oder ist man sich dazu zu nobel und erhaben. Die linksgrünroten Störer sind es sicherlich nicht.

Elisabeth Richter / 19.10.2019

Ich studiere an der Universität Augsburg Kunst- und Kulturgeschichte. Ich habe zwar Situationen wie in dem Artikel beschrieben noch nicht erlebt, aber das liegt auch daran, dass bei allen Dozenten und den meisten Studenten eine linke politische Gesinnung vorauszusetzen ist. Das höchste der Gefühle war noch eine indirekte flapsige Bemerkung des Dozenten im Grundlagenseminar “Wissensgeschichte der Frühen Neuzeit” gegen Konservative und “Verschwörungstheoretiker”. Gerade wenn es um Migration oder Geschlecht geht, wird immer wieder deutlich, dass praktisch alle Anwesenden links sind. Ich bin aber auch froh, dass es in meinem Studiengang einen Mitstudenten gab, der mich in die alternativen Medien eingeführt hat. Zeitweise waren wir immerhin fünf Personen die zum eher konservativen Lager und zu den “Verschwörungstheoretikern” zählten, so dass wir zumindest untereinander offen reden konnten. Dass Studenten ihren Dozenten niederbrüllen, weil ihnen seine Position nicht passt ist zu verurteilen. Aber ich halte auch die Position in einem der Kommentare für falsch, dass Studenten gegenüber dem Dozenten ihre Ansichten garnicht mehr äußern sollen. Eine gesunde, faktenbasierte Diskussionskultur gehört zu den Grundwerkzeugen jedes Wissenschaftlers egal ob in den Geisteswissenschaften oder den Naturwissenschaften. Wo soll man die lernen wenn nicht an der Uni? Ich bin übrigens auch froh, dass es das BaföG gibt, das verschafft mir mehr Zeit mir über die Uni hinaus Wissen anzueignen, das mich interessiert, Zeit, die ich sonst für einen Nebenjob aufbringen müsste.

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