Anabel Schunke / 16.03.2020 / 13:25 / 57 / Seite ausdrucken

Hoch die Tür zum iranischen Neujahrsfest!

Der neue Corona-Hotspot liegt in Europa. Erstmals verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation WHO außerhalb Chinas mehr als 10.000 Neuinfektionen an einem Tag. In Bayern wird der Katastrophenfall ausgerufen. Deutschland schließt seine Grenzen. Leider nur die zu den Ländern, die zuvor ihre schon geschlossen haben. 

Was all die Maßnahmen wert sind, zeigt sich unter anderem daran, dass immer noch täglich Flüge aus dem Iran in Deutschland landen. Ein Land, dass das Robert-Koch-Institut schon vor einiger Zeit auf die Liste der Hochrisikogebiete setzte und bei den Corona-Infektionen aktuell gleich hinter China und Italien auf Platz 3 liegt. 

Einzelheiten dazu erfahren die Deutschen darüber jedoch nicht etwa von ihrer Regierung, sondern von WDR4You hier auf Facebook und hier auf Youtube. Einem Online-Ableger des Westdeutschen Rundfunks, der speziell für Flüchtlinge eingerichtet wurde und sich somit gar nicht an die deutsche Bevölkerung richtet. 

Dort erscheint am gestrigen Abend ein rund dreiminütiger Clip auf Facebook und Youtube, der in Deutschland lebende Iraner beim Empfang ihrer Angehörigen aus Teheran am Flughafen begleitet. Da man sich anscheinend selbst vor einer Infektion durch seine Angehörigen fürchtet, tragen vorsichtshalber alle beteiligten Handschuhe und/oder Mundschutz und alles wird nach Ankunft ordentlich mit Desinfektionsspray eingesprüht. Das muss dann aber auch reichen. Denn vorherige Tests oder gar eine verpflichtende Quarantäne für Einreisende aus dem Iran gibt es, anders als in andere Ländern, nicht. 

Was die deutsche Regierung mache, sei deshalb auch eigentlich falsch, geben die Iraner zu, ändern tut das jedoch nichts. Richtig unangenehm wird es ja ohnehin erst, wenn die Plätze um die wenigen Beatmungsgeräte knapp werden und ein jüngerer Iraner vielleicht den Vorzug gegenüber einem älteren Deutschen erhält.

In ein paar Tagen beginnt das iranische Neujahrsfest. Anscheinend verfolgt die deutsche Regierung auch hier, ähnlich wie beim Karneval im Februar, das Motto: „Et hätt noch immer jot jejange.“

PS: Bitte beachten Sie auch die panische Nachfrage des Reporters gegenüber einem älteren iranischen Angehörigen, der nicht mehr ganz so taufrisch aussieht, ob es ihm gut ginge. 

 

Nachtrag 13:30: Inzwischen läuft die Meldung über die Agenturen, dass Verkehrsminister Andres Scheuer Flüge aus Iran und China stoppen will. 

Foto: Achgut.com

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Sam Lowry / 16.03.2020

S. Marek / 16.03.2020: Und sie glauben, dass die vom RKI veröffentlichten Todesfälle in Deutschland stimmen? (Rhetorische Frage)... MFG

Robert Jankowski / 16.03.2020

Merkel hat ja schon die ganzen Folgen der Massenmigration auf ihrem Konto, aber das Managment in Coronazeiten ist einfach nur desaströs. Die Frau gehört wirklich vor Gericht!

Steffen Huebner / 16.03.2020

“Von nicht notwendigen Reisen raten wir ab” - was ist denn das für ein Geschwurbel? Weder Fisch noch Fleisch. Was soll der Pauschalurlauber damit anfangen? Der braucht eine REISEWARNUNG, damit er nicht auf den Kosten seines Storno sitzen bleibt! Typisch wiedermal.

Archi W. Bechlenberg / 16.03.2020

Wir bekommen Viren geschenkt!

Werner Arning / 16.03.2020

Die im Iran publizierten Zahlen über Infizierte und Tote sind mit höchster Vorsicht zu genießen. Vor nicht langer Zeit war wohl eine größere Gruppe Uiguren aus China im Iran zu Besuch, was möglicherweise dazu beitrug, den Virus einzuschleppen. Dass man Menschen aus dem Iran ohne Gesundheitskontrolle und ohne Quarantäne-Verpflichtung einreisen lässt, ist, um es mit Merkels Worten zu sagen, unverzeihlich.

Peter Petronius / 16.03.2020

Schon vor ca. 14 Tagen wurde aus Mannheim berichtet (Suchmaschine: Mannheim + Iran + infiziert + Corona), daß zwei Iran-Heimkehrer (eine Frau und ein Mann, aber unabhängig voneinander) infiziert sein.

A. Ostrovsy / 16.03.2020

@S. Marek “Tatsächlich kann man sagen, dass der Iran heute das globale Epizentrum für COVID-19 ist.” Ich habe gelesen, das Europäische Corona-Verteilzentrum wäre Ischgl in Österreich. Das ist dort, wo alle Schönen, Reichen, Wichtigen und die Unterwelt jedes Jahr hinfahren muss, um ihre hervorragenden Wintersport-Qualitäten bestaunen zu lassen. Die Alkoholiker fahren nur zum Saufen, weil sie nicht mehr stehen können. Mich wunderts schon, hieß es nicht Alkohol tötet den Virus?

S. Marek / 16.03.2020

FrontpageMag: 16 März / Iran on the Brink (Iran am Abgrund) Nach den neuesten Coronaviren-Statistiken des iranischen Gesundheitsministeriums sind 724 Menschen an der Krankheit erkrankt, während fast 14.000 infiziert sind. Nichts, was das Regime sagt, ist vertrauenswürdig, und die meisten Experten sind sich einig, dass diese Zahlen eine grobe Untertreibung darstellen. Tatsächlich kann man sagen, dass der Iran heute das globale Epizentrum für COVID-19 ist.  Auf der Grundlage offener Quellen und unter Verwendung verschiedener mathematischer Modelle zeigt The Atlantic’s Graeme Wood, wie es möglich und sogar wahrscheinlich ist, daß das Virus bereits mindestens 586.000 Iraner infiziert hat. Einige der von Wood angeführten Modelle zeigen, daß bis zu 8.000.000 Iraner infiziert wurden. Der Artikel wurde am 9. März veröffentlicht, so daß wir davon ausgehen können, daß die Zahlen seitdem exponentiell gestiegen sind.  Nach den neuesten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation hat COVID-19 weltweit 6.492 Todesopfer und 168.834 Infizierte gefordert. Selbst wenn wir die in Wood’s Artikel zitierte niedrigere Schätzung übernehmen würden, ist die Infektionsrate der Islamischen Republik immer noch fast 3,5 Mal höher als die Infektionsrate der gesamten Welt zusammen. Wir wissen nicht, wie viele Iraner an dem Wuhan-Virus gestorben sind, aber eine Zahl von 22.268 wäre keine unvernünftige Schätzung. Wir erhalten diese Zahl, indem wir die konservative Schätzung der Infektionsrate von 586.000 mit 3,8 Prozent multiplizieren, was der globalen Sterblichkeitsrate entspricht.  Am 8. März behaupteten die iranischen Behörden, daß 194 Menschen an dem Coronavirus gestorben seien. Doch an diesem Tag erklärte ein Vertreter des iranischen Gesundheitsministers in der nördlichen Provinz Gilan, daß allein in dieser Provinz mehr als 200 Menschen am Coronavirus gestorben seien. Die Zahl der Toten in einer einzigen iranischen Provinz überstieg die von der Regierung angekündigte nationale Gesamtzahl von 194.

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