Ein besonders schönes Beispiel von Junkscience liefert heute der WWF zusammen mit dem Kieler Institut für Wirtschaftsforschung. Motto: “Hitze drückt Sozialprodukt”. Darin werden zunächst Spekulationen auf Spekulationen geschichtet: Man rechne die Zahl heißer Tage in 100 Jahren hoch, türme darauf weitere spekulative Hochrechnungen von Hitzetoten - und setzte dieses ins Verhältnis zu einem Bruttosozialprodukt, das man nicht kennt. Außerdem setze man man die Zahl der Menschen, die aufgrund milder Winter nicht vorzeitig sterben, möglichst niedrig an. Sie ist aber wohl höher, als die möglicher Hitzetote. “Die meisten Autoren gehen davon aus, dass die Abnahme kältebedingter Todesfälle stärker ausgeprägt sein wird als die Zunnahme der Sterblichkeit durch Hitze” heißt es beispielsweise in der Studie “Eurowinter”. Genauso absurd ist die Argumentation hinsichtlich des Sozialproduktes. So sank die Zahl der Arbeitslosen in diesem Winter gegenüber dem Vorjahr um 764.000, die Bundesagentur für Arbeit führt dies vor allem auf das milde Wetter zurück. Auch das Timing für die Veröffentlichung der WWF-Studie würde ich deshalb als suboptimal beschreiben.
Zur Ehrenrettun des IWF möchte ich hier nachträglich noch eine genauere Analyse der eigentlichen Studie von spiegel-online nachtragen. WWF-Meldung und Studie haben offenbar nicht allzuviel gemeinsam.