Oliver Zimski / 08.05.2025 / 12:00 / Foto: Montage achgut.com / 65 / Seite ausdrucken

Hitlers Fluch

Ist die vereinigte Linke gerade dabei, Hitlers letzten Willen zu erfüllen?

Gut achtzig Jahre ist es her, dass Adolf Hitler, in seinem Bunker hockend, dem eigenen „Untergang“ (so der Titel des sehenswerten Filmes von Oliver Hirschbiegel) wie auch dem seines „Tausendjährigen Reiches“ entgegensah. Halb Europa lag in Trümmern, auch die deutschen Städte waren in Schutt und Asche gelegt. Aus den KZ wurden die wenigen Überlebenden befreit, das NS-System befand sich in Auflösung. Millionen Flüchtlinge aus den von der Roten Armee überrollten Ostprovinzen zogen über die Landstraßen gen Westen. 

Die Amerikaner standen an der Elbe, die Russen bereits in den Randbezirken Berlins. Der „Führer“ selbst hatte sich nichts vorzuwerfen, doch von dem Volk, das er auserkoren hatte, seine Welteroberungspläne in die Tat umzusetzen, war er zutiefst enttäuscht. Da dieses so offensichtlich versagt hatte, belegte er es mit einem bemerkenswerten Fluch.

„Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. […] Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft.“ So rechtfertigte Hitler gegenüber Albert Speer den sogenannten „Nero-Befehl“ vom 18. März 1945, wonach nun auch auf deutschem Boden dem Feind „verbrannte Erde“ zu hinterlassen und jegliche Infrastruktur zu zerstören sei.

Mit normalem Patriotismus hatten die Nazis nie etwas am Hut

Er hatte nie in Kategorien von Staaten oder Ländern, auch nicht von Völkern mit ihren jeweils eigenen und eigentümlichen Sprachen und Kulturen gedacht, sondern von „Rassen“, die entweder stärker oder schwächer, edler oder minderwertiger waren und je nachdem die ihnen gemäßen „Räume“ einnehmen sollten. Und ebenso radikal, wie er die Deutschen zuvor verherrlicht hatte, so radikal wandte er sich in der letzten Phase seiner Herrschaft von ihnen ab.

Mit einem normalen Patriotismus, gebunden an konkrete Landstriche, Bräuche und Traditionen, dem das eigene Land „das Liebste scheinen mag, so wie anderen Völkern ihrs“ (Brechts Kinder-Hymne), hatten die Nationalsozialisten eh nie etwas am Hut gehabt. Sie hatten keinerlei Skrupel gehabt, auch Teile des eigenen Volkes in Güterwaggons zu stecken und in die Fremde zu verfrachten. 

Dieses Schicksal traf im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes etwa Hunderttausende von Balten- und Bessarabiendeutschen (unter ihnen den späteren Bundespräsidenten Horst Köhler) oder gemäß einer (nur teilweise realisierten) Vereinbarung mit Mussolini die Südtiroler, die nach Hitlers Willen ihre neue Heimat auf der Krim finden sollten. Sie müssten ja nur die Donau heruntersegeln, äußerte er in seinen „Tischgesprächen“, dann seien sie schon fast da.

Vier Jahre später

Bereits 1941, auf dem Höhepunkt seiner Macht, hatte der „Führer“ gegenüber dem dänischen und dem kroatischen Außenminister eine seltsame Bemerkung gemacht, die ein bezeichnendes Schlaglicht auf seine „Liebe“ zu den Deutschen warf: „Ich bin auch hier eiskalt. Wenn das deutsche Volk einmal nicht mehr stark und opferbereit ist, sein eigenes Blut für seine eigene Existenz einzusetzen, so soll es vergehen und von einer anderen, stärkeren Macht vernichtet werden… Ich werde dann dem deutschen Volk keine Träne nachweinen.“ 

Vier Jahre später machte er seine Ankündigung wahr und verfluchte das Volk, das er in den tiefsten Abgrund seiner Geschichte geführt hatte (und das in seiner großen Mehrheit sich dorthin hatte (ver)führen lassen). In der Sprache von heute hätte er wohl gesagt: „Nie wieder Deutschland!“ oder „Deutschland muss sterben!“.  Zitate dieser Art verweisen auf eine irritierende Kontinuität dieses Denkens auf Seiten der „Linken“ (gemeint ist die seit vielen Jahren dominierende Linie in SPD, Grünen und Linkspartei, im Merkel-Flügel der CDU sowie in der diese Linie unterstützenden „Zivilgesellschaft“ aus Medien, Verbänden, Gewerkschaften und Kirchen).

War für Hitler das deutsche Volk das auserwählte, bestehend aus Übermenschen, die Juden und (slawische) „Untermenschen“ auslöschen oder versklaven sollten, um die Welt beherrschen zu können, drehte die vereinigte „Linke“ diese irrsinnige Zuschreibung einfach ins Negative und übernahm sie damit. Auch für sie sind die Deutschen etwas Besonderes, quasi mit einem Nazi-Gen behaftet, jederzeit in Gefahr, wieder rückfällig zu werden. Deshalb muss sie, die „Linke“, die Wächter- und Aufpasserrolle über dieses politisch unzuverlässige Volk übernehmen, in dessen Mitte (und zumeist von dessen Steuergeldern) sie lebt.

„Liebe Ausländer, lasst uns mit diesen Deutschen nicht allein!“

In Umkehrung des berühmten Stalin-Satzes („Die Hitler kommen und gehen, doch das deutsche Volk bleibt bestehen“) könnte ihr Leitsatz lauten: Das deutsche Volk soll vergehen, doch Hitler bleibt für uns ewig bestehen. Teils, weil sie in ihrer Verblendung wirklich glaubt, „der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ (wieder Brecht), teils, weil sie mangels eigener konstruktiver Konzepte aus dem Popanz einer angeblich jederzeit wieder drohenden Machtergreifung des Nationalsozialismus mittlerweile einen Großteil ihrer Existenzberechtigung zieht. Und mit der Nazi-Keule verfügt sie über ein (zwar ausgeleiertes, aber immer noch sehr wirksames) Instrument, um Andersdenkende zu diffamieren und politische Konkurrenten niederzuhalten.

Ein Schlüsselmoment für diese verstärkte NS-Instrumentalisierung zu eigenen politischen Zwecken war die deutsche Vereinigung 1990. Die vereinigte „Linke“ aus westdeutschen Elfenbeinturm-Ideologen und DDR-Nostalgikern musste ihre Träume von der Weltrevolution durch die Arbeiterklasse bzw. dem sozialistischen Musterstaat auf deutschem Boden endgültig begraben. Zu ihrer Enttäuschung und Ernüchterung kam das allgemeine Erschrecken über fremdenfeindliche Ausschreitungen durch Neonazis und Skinheads in den Neuen Bundesländern, teilweise bedingt durch die Verwerfungen nach der Wende und den zuvor von der SED erzwungenen verlogenen „Internationalismus“ – aber von ihrer Mitverantwortung wollte die „Linke“ nichts wissen..

„Liebe Ausländer, lasst uns mit diesen Deutschen nicht allein!“, konnte man entsprechend zu Beginn der neunziger Jahre bei linken Demonstrationen häufig auf Transparenten lesen. So gelangte die „Linke“ zu einer radikalen Schlussfolgerung: Wenn ihre Utopien sich mit dem hiesigen Volk partout nicht verwirklichen ließen, musste eben ein anderes her. Frei nach dem Motto: „Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“ (Brecht, zum Dritten)

Es gebe gar kein „Volk“

Insbesondere die Grünen machten sich Brechts bitter ironisch gemeinten Ratschlag zum politischen Programm. Als sie 1998 mit der SPD an die Macht kamen, begannen sie ihn in die Praxis umzusetzen. „Deutschland muss von außen eingehegt und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi „verdünnt“ werden“, fasste die ZEIT-Journalistin Mariam Lau die Überzeugung des damaligen Außenministers Joschka Fischer zusammen. 

Da Deutschland und den Deutschen nicht zu trauen war, löste man sie – so der rot-grüne Konsens – am besten in Europa auf. Dass dieselben Kräfte bei jeder Gelegenheit die „Festung Europa“ beklagten und bevorzugt außereuropäische Einwanderung in die EU und nach Deutschland forcierten, gehört zu den zahlreichen kognitiven Dissonanzen ihrer Migrationspolitik.

Die Äußerungen, mit denen zahlreiche grüne Politiker seit 30 Jahre ihre Verachtung für ihr eigenes Land und Volk bekunden, sind allgemein bekannt und sollen hier nicht aufgelistet werden. Dass auffällig viele von ihnen tatsächlich aus Täter-Familien stammen, dass also ihre Väter oder Großväter als NS-Funktionsträger persönliche Schuld auf sich geladen haben, legt allerdings den unappetitlichen Verdacht nahe, dass diese Leute ihr Gewissen reinzuwaschen versuchen, indem sie sich vor Anderen und auf deren Kosten als moralische Elite aufspielen. Sie meinen, deshalb „gute“ Deutsche zu sein, weil sie nicht nur nicht „typisch deutsch“, sondern gar nicht mehr deutsch seien. Es gebe gar kein „Volk“, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck, das sei ein Nazibegriff.

Ein kunterbunter Vielvölkerstaat

Die Grünen – in ihrer Selbstwahrnehmung tolerante Weltbürger – sind „nur“ gegenüber „Rechten“ intolerant. Als solche betrachten sie allerdings alle, die abweichende Meinungen vertreten, und das dürfte die große Mehrheit sein. Wäre das deutsche Volk ein Straftäter, würden sie diesen wohl zu lebenslänglicher Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilen, ohne Aussicht auf Begnadigung oder gar Resozialisierung.

Angela Merkel übertraf 2015 mit ihrer Grenzöffnung für eine unkontrollierte Masseneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme die kühnsten Träume rot-grüner Ideologen, und die Ampelregierung setzte Merkels Politik nahtlos fort. Unter dem Deckmantel des Asylrechts strömen jedes Jahr Hunderttausende nach Deutschland und dürfen, auch wenn ihr Antrag abgelehnt wird, in der Regel bleiben, vollversorgt auf Kosten der deutschen Steuerzahler.

Im Ergebnis hat sich Deutschland innerhalb weniger Jahrzehnte in einen kunterbunten Vielvölkerstaat verwandelt, allerdings mit schwerer muslimisch-islamischer Schlagseite – dazu später mehr. Die Zusammensetzung seiner Bevölkerung hat sich in Rekordzeit so radikal verändert wie in kaum einem anderen Land. Durch die Wahllosigkeit der Aufnahme (aufgrund des Unwillens, tatsächlich Schutzsuchende von Wirtschaftsmigranten zu unterscheiden) bilden sich hier sämtliche Konfliktherde der Welt ab. Es kamen und kommen einander bekämpfende Kurden und Türken, syrische Anhänger und Gegner von Assad, Christen und Christenverfolger, unterdrückte afghanische Frauen und Taliban-Kämpfer, IS-Terroristen und von deren Genozid bedrohte Jesiden, russische Juden und palästinensische Judenhasser, ukrainische Kriegsflüchtlinge und tschetschenische Gotteskrieger. Nordafrikanische Länder wie Marokko sollen nach 2015 sogar zahlreiche Berufsverbrecher aus ihren Gefängnissen nach Deutschland abgeschoben haben.

Unter Nazi-Verdacht

Sie alle wurden und werden von der „Linken“ und ihren Vorfeldorganisationen unterschiedslos willkommen geheißen. Diese Unfähigkeit zu differenzieren entspringt jenem manichäischen, von Hitler spiegelbildlich übernommenen Weltbild: Für die „Linke“ ist alles Deutsche per se verdächtig, während alle hereinströmenden Ausländer – egal, was sie in ihren Herkunftsländern getan haben, welche Weltanschauung sie vertraten und aus welchen Gründen sie ihre Heimat verließen – sich wie von Zauberhand in arme „Schutzsuchende“ oder diskriminierte Opfer verwandeln, sobald sie nur einen Fuß auf deutsches Staatsgebiet setzen.

Obwohl gegenwärtig etwa 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland – mit stark ansteigender Tendenz – einen Migrationshintergrund haben (noch höher in Großstädten und unter Kindern und Jugendlichen) und Migranten in manchen Bereichen bereits die Mehrheit bilden, tut die „Linke“ im politischen Diskurs so, als lebten wir in der Adenauerzeit der frühen fünfziger Jahre, als wären bedauernswerte vereinzelte Zuwanderer den rassistischen Vorurteilen und Übergriffen einer homogenen deutschen Mehrheitsgesellschaft ausgeliefert. 

Schlimmer noch, je mehr Menschen Deutschland aufnimmt und versorgt, desto heftiger wird die stark schwindende und alternde Bevölkerungsmehrheit von der „Linken“ mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert und unter Nazi-Verdacht gestellt. Auffälligerweise trifft das linke Verdikt jedoch stets nur „Biodeutsche“.

„Kampf gegen Deutsch“

Die mitgliederstärkste rechtsextremistische Organsation auf deutschem Boden sind die türkischen „Grauen Wölfe“, doch die linke „Zivilgesellschaft“ hat niemals Demonstrationen gegen sie organisiert. Auch nicht gegen den Rassismus radikaler Islamisten oder gegen den in nicht wenigen deutschen Moscheen gepredigten Hass auf „Ungläubige“. Selbst der mit der Massenzuwanderung importierte Antisemitismus vieler Muslime wird von ihr geleugnet.

Verfassungsfeindlich, nationalistisch, rassistisch, reaktionär, frauenfeindlich, intolerant, antisemitisch, hasserfüllt und gewaltaffin sind zahlreiche politische und religiös-kulturelle Gruppierungen diverser in Deutschland lebender Ethnien – im Fokus der „Zivilgesellschaft“ stehen jedoch allein die originär deutschen unter ihnen. Ihnen allein wird neuerdings auch „völkisches Denken“ und damit ein angeblicher Verstoß gegen Artikel 1 des Grundgesetzes vorgeworfen. Das alles zeigt: Der angebliche „Kampf gegen Rechts“ ist in Wahrheit ein „Kampf gegen Deutsch“.

Weil die Nazis Deutschland missbrauchten, soll es kein Deutschland mehr geben, jedenfalls kein „deutsches“ mehr, im Sinne einer gemeinsamen Identität aufgrund gemeinsam erlebter Geschichte und gemeinschaftsstiftender Bräuche und Traditionen, die die „Linke“ als „völkisch“ denunziert – dabei war Deutschland schon immer Einwanderungsland, hat in seiner Geschichte Slawen, Dänen und Hugenotten sowie in jüngerer Vergangenheit Millionen Spätaussiedler, ehemalige Gastarbeiter und EU-Bürger integriert.

Nach Belieben kombinierbar und austauschbar?

Für Hitler war der Osten – Polen und die Ukraine – Siedlungsraum für deutsche Übermenschen. Für die „Linke“ ist Deutschland heute ein beliebiger Siedlungsraum für Glücksritter aus aller Welt, die mit ihren religiös-kulturellen Eigenheiten Sonderrechte auf „Sichtbarkeit“ und „Teilhabe“ beanspruchen dürfen. Die Forderung nach Integration hat längst ausgedient, ist selbst unter Rassismus-Verdacht geraten. Warum also nicht ein Neu-Aleppo in Vorpommern gründen (ebenfalls die Idee eines Grünen)?

Völker, Kulturen und Traditionen sind doch überall gleich, nach Belieben kombinierbar und austauschbar, oder? Seltsam nur, dass die im Namen der Vielfalt vorangetriebene Masseneinwanderung nach Deutschland keine wirkliche Vielfalt ergibt, sondern ein frappierendes Übergewicht muslimischer Migranten, die häufig genug die Scharia über die proklamierten Werte der Aufnahmegesellschaft stellen.

Merkels Grenzöffnung von 2015 wurde gerechtfertigt durch den Fachkräftemangel in der Wirtschaft, der sich allerdings trotz der Aufnahme von Millionen junger und arbeitsfähiger Wirtschaftsmigranten keineswegs verringert hat, da eine Mehrheit von diesen dauerhaft in den überaus großzügigen und quasi voraussetzungslosen sozialen Sicherungssystemen verbleibt.

Über-Ich gegen Es

Es gibt weitere merkwürdige Widersprüche in der deutschen Migrationspolitik. Die Aufnahme der zumeist muslimischen Zuwanderer geschieht im Namen traditioneller christlicher Werte („Schutz“, Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Gastfreundschaft etc.), auf die sich auch diejenigen Teile der „Zivilgesellschaft“ berufen, die ansonsten mit dem Christentum überhaupt nichts am Hut haben. Christen (als die weltweit – insbesondere in islamisch geprägten Ländern – am häufigsten verfolgte Religionsgemeinschaft) bilden hingegen nur eine kleine Minderheit der aufgenommenen Migranten. Zudem setzt sich die herrschende deutsche Politik mitsamt ihrer „Zivilgesellschaft“ nachdrücklich für die Gleichberechtigung der Geschlechter und für „Diversität“ ein, für Ziele also, die von Zuwanderern aus islamisch-patriacharlischen Gesellschaften eher nicht geteilt werden. Gleiches gilt für den Kampf gegen Antisemitismus, der erklärtermaßen zur deutschen Staatsräson gehört.

Wer über diese Absurditäten ernsthaft nachzudenken beginnt, dem wird unheimlich zumute. Eine „Zivilgesellschaft“, die sich gelebte christliche Werte, Gleichberechtigung, Diversität und den Kampf gegen Antisemitismus auf ihre Fahnen geschrieben hat, fördert die Massenzuwanderung junger und meist bildungsferner Muslime aus dem gesamten Islambogen zwischen Marokko und Afghanistan, die großenteils die Frauenfeindlichkeit, die Christenverachtung, den Hass auf Juden und Homosexuelle ihrer Herkunftsgesellschaften mitbringen. In dieser Gesellschaft kämpft offensichtlich Anspruch gegen Wirklichkeit oder – wie Sigmund Freud sagen würde: Über-Ich gegen Es.

„Selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde (ins Land) holen“, kommentierte der Modedesigner Karl Lagerfeld 2018 die Flüchtlingspolitik Angela Merkels. Doch, man kann. Dann nämlich, wenn das eigentliche (unbewusste?) Ziel gar nicht der Kampf gegen Antisemitismus ist, sondern: die Erfüllung von Hitlers letztem Willen!

„Ihr habt den Krieg verloren!“

Der „Führer“ des Großdeutschen Reiches verachtete das vermeintlich schwache und verweichlichte Christentum und lobte den Islam als starke Kriegerreligion. Sein Reichsführer SS Heinrich Himmler schwärmte, der Islam sei „eine für Soldaten praktische und sympathische Religion“. Dass die das heutige Deutschland dominierende „Linke“ gar nicht genug junge kräftige muslimische Männer ins Land holen kann und jede Kritik daran als „islamfeindlich“ zu tabuisieren versucht – wie soll man das anders deuten, als dass sich hier Verdrängtes und Unbewusstes in erschreckender Weise Bahn bricht?

Es gibt weitere Anhaltspunkte. Die Speerspitze der „Linken“, die mittlerweile mit Demokratieförderprogrammen unterstützte und durch Staatsgelder finanzierte „Antifa“, hat vom untergegangenen Deutschen Reich die Farben Schwarz-Weiß-Rot übernommen. Wenn ihre Kämpfer bei den einschlägigen Demos im „schwarzen Block“ einheitlich uniformiert und vermummt aufmarschieren – jederzeit bereit, politische Gegner niederzuschreien und Gewalt gegen sie anzuwenden –, könnte man meinen, die SS sei wiederauferstanden. Und wenn sie ihren als „Nazis“ verunglimpften politischen Gegnern entgegenbrüllen: „Ihr habt den Krieg verloren!“ – klingt das nicht beinahe wie ein Vorwurf?

Eine freundliche Deutung könnte lauten: Wer sich so obsessiv über seinen Gegner definiert, wie die „Linke“ dies seit vielen Jahren tut, wer zudem die Geschichte verfälscht und instrumentalisiert, jeden Andersdenkenden als „Nazi“ diffamiert und damit die NS-Verbrechen verharmlost, der nähert sich womöglich dem Gegenstand seiner Obsession unmerklich an, äußerlich, wie auch in den angewandten Mitteln.

„Sein letztes Programm für Deutschland war der Volkstod

Hinzu kommt die verweigerte Auseinandersetzung der vereinigten „Linken“ mit den monströsen Verbrechen von Kommunisten im 20. Jahrhundert. Verweigert wird das Eingeständnis, dass Braune und Rote zu Beginn der dreißiger Jahre gemeinsam die erste deutsche Demokratie zu Fall brachten. Dass Braune und Rote gemeinsam 1939 Polen unter sich aufteilten und – jeder in seinem Machtbereich – die polnische Intelligenz liquidierten. Dazu passt, dass Deutschland zwar seit Jahrzehnten die zwölf Jahre der braunen Diktatur aufarbeitet, die Aufarbeitung der nachfolgenden 40 Jahre bestehenden roten Diktatur jedoch hartnäckig verweigert, wegen der Komplizenschaft der vereinigten „Linken“ an ihr (darunter auch der vieler westdeutscher Verharmloser der DDR). Dass man – entgegen der Wohlfühlmeinung der „Linken“ – sie seien die „Guten“ und damit die natürlichen Gegenspieler der „Nazis“ – linken Terror im Endstadium (Stalin, Mao, Pol Pot etc.) nicht mehr von faschistischem Terror unterscheiden kann.

Davon ausgehend, fehlt die für Linke sicher schmerzliche Einsicht, dass bisher alle ihre Versuche, das sozialistische Paradies auf Erden zu errichten, furchtbar gescheitert sind. Stets begannen sie mit dem Abbau der Meinungsfreiheit, der Beschnüffelung und Überwachung der Bürger und der Parteilichkeit von Justiz und anderen Staatsorganen. Und sie endeten in der Herrschaft der Lüge, in wirtschaftlichem Elend (übrigens auch katastrophaler Umweltverschmutzung), mit Gulag, Genickschüssen und Massenmord. Nicht nur der Islam wartet leider auf seine Aufklärung, auch die „Linke“ hat diese noch vor sich.

Die fatale deutsche Migrationspolitik – weltweit einmalig in ihrer Destruktivität und Kurzsichtigkeit – mit dem Ziel, sich qua Masseneinwanderung ein neues, „bunteres“ und besseres Volk zu erschaffen, wird ebenfalls nicht gut enden. Wer das Eigene nicht zu schätzen weiß, kann auch das Fremde nicht schätzen. So wird sich die innere Spaltung der Gesellschaft in Deutschland weiter vertiefen und die allgemeine Fremdheit aller – der autochthonen Deutschen wie auch der Zuwanderer unter- und miteinander – weiter zunehmen. „Sein letztes Programm für Deutschland war der Volkstod“, schrieb Sebastian Haffner 1972 in seinem bahnbrechenden Werk „Anmerkungen zu Hitler“. Doch die deutsche Geschichte sei mit Hitler nicht zu Ende. „Wer das Gegenteil glaubt und sich womöglich darüber freut, weiß gar nicht, wie sehr er damit Hitlers letzten Willen erfüllt.“

Oliver Zimski ist Übersetzer und Autor. 2024 erschien sein neuer Roman „Jans Attentat“.

Foto: Montage achgut.com

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Leserpost

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Martin Schmitt / 08.05.2025

Es ist schon eine Weile her daß ich es gelesen habe - in einem Buch über die Geschichte des 2. Weltkriegs (ziemlicher Schinken mit vielen Bildern, sehr gut dokumentiert)  war auch der Brief/das Vermächtnis von Adolf H. im letzten Abschnitt abgedruckt. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube er hat irgendwas gefaselt daß der Kampf gegen das internationale Judentum fortgesetzt werden muß - und schon sind wir wieder bei den ganzen LINKEN als die Erben und Erfüllungsgehilfen Adolfs, da ist doch klar warum dieses grüne und rote Pack (auch schwarz ist heute rot) ganz Deutschland bzw. ganz Europa mit Moslems fluten will.

Dr. Markus Hahn / 08.05.2025

Es gibt Gruppendynamiken, auch auf Staats- und Volksebene, die sich einer klaren Analyse entziehen. Zu viele Faktoren kolludieren und es kommt zu einer nicht mehr korrigierbaren autodestruktiven Entwicklung. Xenophilie hatte übrigens immer schon mehr mit der idealisierenden Projektion des Xenophilen (und den dahinter steckenden Persönlichkeitsschrammen) als mit dem idealisierten Fremden (der aufgrund der idealisierenden Verkennung immer fremd bleiben muss) zu tun. Wobei das Hauptmotiv für die forcierte und unkontrollierte Zuwanderung aus unserer Kultur fernen Regionen weniger einer Xenophilie als viel mehr diffuser Wut aufs “eigene” geschuldet sein dürfte. Die Teddybären werfende Xenophilie der einen wird von dem Selbsthass der anderen nur funktionalisiert. Dass letztere dabei selber unter die Räder geraten werden, ist Teil ihres Ausagierens. So oder so gebe ich dem Resümee von Rolf Schieferle vollumfänglich recht.

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