@A.Rostert Was die “Präventivkriegsstory” betrifft kann ich das Folgende ergänzen. Ich hatte vor geraumer Zeit einen Zeitzeugen interviewt, der glaubwürdig - leider nicht vor der Kamera - berichtete, dass er als Wehrmachtsoldat nach dem Einmarsch in Polen an der Demarkationslinie lag, die nach dem zwei Wochen späteren Einmarsch der Sowjets in Polen entstanden war. Er bestätigte, dass es sogar möglich war, die sowjetischen Stellungen zu besichtigen. Verwundert waren die Deutschen allerdings, dass es eindeutig Angriffsstellungen waren. Daraus resultiert die Unfähigkeit der Sowjets zur Verteidigung nach dem 22. Juni 1941 . - Was den Film “Und der Zukunft zugewandt” betrifft, so wird hier ein falscher Eindruck erweckt. Hier geht es sozusagen um Kommunisten unter sich. Um solche, die freiwillig in die SU gingen, um den Kommunismus aufzubauen, aber 1938 unter die Säuberungen (Hotel Lux !) fielen und im Gulag landeten. Sicher tragisch, aber die Zigtausend aus der SBZ nach Sibirien verschleppten (z.T. Jugendlichen ) bleiben unerwähnt. Der Film ist leider eine verschenkte Gelegenheit, die Verbrechen des Kommunismus endlich weiter aufzuarbeiten.
So viel wie heute an einem Tag, wurde in den gesamten 75 Jahren nicht über den Zweiten Weltkrieg gelogen. Mal ganz abgesehen von Halbwahrheiten und einer Propagandaflut ohne gleichen.
Erstens: Das lehrmeisterhafte und arrogante Verhalten deutscher Regierungsvertreter, Parteien und Medien gegenüber den osteuropäischen Staaten habe ich verabscheut. Es hat gewiß die entstandenen Situation mit verursacht. Daß die Dämonen einen leichten Schlaf haben, werden die Genannten niemals auf sich beziehen, denn “sie haben ja aus der Geschichte gelernt”. Gelernt wollen sie haben, daß Nationalstaaten wie u.a. Polen in der EU verschwinden werden. So sind sie empört, daß diese so hinterwäldlerisch unbelehrbar sind. Zweitens: Kann es aber sein, daß die polnische Regierung nun als Antwort ganz gezielt den Wecker klingeln läßt, weil sich die erwachten Dämonen schon auf ihre Seite schlagen werden ? Und ist dieses Kalkül unrealistisch ?
Kürzlich las ich in der NZZ zu diesem Thema einen interessanten Aufsatz eines russischen Intellektuellen, der u.a schrieb: “dass Stalin 1939 zusammen mit Hitler den Zweiten Weltkrieg entfesselte. Das am 23. August unterzeichnete Geheimprotokoll, dessen Existenz vor dem russischen Volk fünfzig Jahre lang verheimlicht wurde, erlaubte es beiden Seiten, Polen zu überfallen: der deutschen Wehrmacht von Westen am 1. und der Roten Armee von Osten am 17. September.”(Igor Tschubais, Jahrgang 1947, ist Philosoph, Soziologe und Russland-Forscher. Er lebt als Hochschuldozent und Buchautor in Moskau). Ob da die NZZ nicht Ärger bekommt, bislang ist die politisch-historisch korrekte Version doch, dass es ausschließlich Hitler-Deutschland war, das den 2.WK entfesselte. So erst kürzlich bei der Gedenkfeier in Polen mit Steinmeier.
Es handelt sich um 850 Milliarden Euro, dh. von jedem Deutschen, ob Greis oder Säugling, mehr als 10.000€.
Der Streit in den hier vorgestellten Artikeln, ob die Grenze des geteilten Polens bei dem Vertrag zwischen den Nazis und den Sowjets bei der Curzon-Linie oder an der Linie Pis(s)a, Narew, Weichsel und San festgelegt wurde , lockt fast 80 Jahre nach dem Ende des Krieges keinen Hund unter dem Ofen hervor. Tatsache ist, dass die Grenze der Bundesrepublik Deutschland an der Oder-Neiße-Linie liegt.
Ich fande den Beitrag von Rene Zeyer gestern auch mehr als naiv. Um es überspitzt zu sagen: Wenn es in unserer Macht läge Russland das Baltikum zurück zu geben, würde Putin uns das Erdgas schenken. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, denn ohne gemeinsame Grenze zu Russland gibt es auch weniger gemeinsame Interessen. Vielleicht ist es das wenn Putin andeutet dass wenn man über die territoriale Ordnung in der Ukraine redet man über jene in Ostpreußen nicht schweigen darf. Gruß W
Die zwischen Ribbentrop und Molotow ursprünglich vereinbarte Grenze der Interessensphären verlief anders, nämlich war Litauen sozusagen “deutsch”, während Zentralpolen “sowjetisch” war. Etwas später hat man das dann “getauscht”. Selbstverständlich ging es dabei nicht um das Selbstbestimmungsrecht der Völker, denn Deutschland scherte sich um das polnische Selbstbestimmungsrecht sicher nicht mehr als sich das Königreich Polen zu früheren Zeiten um das Selbstbestimmungsrecht der politisch zersplitterten Deutschen geschert hatte, und darum ging es auch nicht um die Curzon-Linie, sondern darum, eine günstige Ausgangsbasis zu haben, um im geeigneten Moment den jeweils anderen Diktator anzufallen. Interessanterweise war es Stalin, der als erster die vereinbarte Demarkationslinie überschritt, nämlich mit der erzwungenen Abtretung der Nordbukowina durch Rumänien, uralten habsburgischen Kronlandes, das nie zuvor russisch gewesen war. Schon damit hätte Hitler einen jedenfalls im Innenverhältnis legitimen Kriegsgrund gehabt. Dass man ihn nicht propagandistisch ausschlachtete, dürfte daran gelegen haben, dass das Abkommen sich auch aus deutscher Sicht nicht gerade zur Veröffentlichung eignete. Stattdessen verfiel man auf die Präventivkriegsstory, nur um dann nach Beginn des Ostfeldzugs erschrocken festzustellen, dass man die Rote Armee tatsächlich in Angriffsbereitstellung überrascht hatte, was die monatelange Unfähigkeit der Sowjets erklärte, eine wirksame Defensive aufzubauen. Aber geplant wurde das Unternehmen Barbarossa sicherlich in Unkenntnis von Stalins Absichten.
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