Hilfe, das AKW kommt mit der Eisenbahn!

Die Kerntechnik bekommt gerade einen unerwarteten Aufschwung: Immer mehr junge Menschen drängen in die einschlägigen Studiengänge, es entstehen unzählige neu gegründete Unternehmen und es steht plötzlich auch viel privates Kapital zur Verfügung. Darüber hinaus zeigt dieser Winter in Texas auch dem gutgläubigsten Menschen, dass eine Stromversorgung (nur) aus Wind, Sonne und Erdgas ein totes Pferd ist.

  • Texas ist nahezu doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa ein Drittel der Einwohner, die sich überwiegend in einigen Großstädten ballen. Windparks waren deshalb höchstens ein Thema für Vogelfreunde und Landschaftsschützer. Texas ist darüber hinaus auch noch sehr windreich durch seine Lage „zwischen Golf und mittlerem Westen“.
  • Texas liegt etwa auf der „Breite der Sahara“ (Corpus Christi 27°N, Amarillo 35°N; Kanarische Inseln 28°N, Bagdad 33°N). Mal sehen, wann in Deutschland wieder von der Photovoltaik in der Sahara gefaselt wird.
  • In Texas kommt das Erdgas aus der Erde. Trotz der inzwischen gigantischen Verflüssigungsanlagen für den Export, muss immer noch Erdgas abgefackelt werden. Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass im Ernstfall nur das Gas am Anschluss des Kraftwerks zählt. Kommt noch parallel zum Strombedarf der Bedarf für die Gebäudeheizungen hinzu, ist schnell die Grenze erreicht. Wohlgemerkt, das Gas kommt in Texas aus der Erde und nicht aus dem fernen Russland.

Das Kapital ist bekanntlich ein scheues Reh. Nach den Milliarden-Pleiten in Texas wird man sich schnell umorientieren. Darüber hinaus fängt die Bevölkerung an zu fragen, warum man eigentlich zig Milliarden Steuergelder mit Wind und Sonne versenkt hat.

Was sind SMR?

SMR (Small Modular Reactor) sind kleine Kernkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von bis zu 300 MWel. Eine ziemlich willkürliche Grenze, die auf kleine Reaktoren abzielt, die gerade noch mit der Eisenbahn (in den USA) transportierbar sein sollen. Eine weitere Untergruppe sind Mikroreaktoren mit einer elektrischen Leistung von bis zu etwa 10 MWel. Bei den bisherigen Kernkraftwerken hat man immer größere Leistungen (z.B. EPR mit 1.650 MWel) angestrebt, um die in der Verfahrenstechnik üblichen Skaleneffekte zu erzielen. Problem dabei ist, dass man einen erheblichen Montageaufwand auf der Baustelle hat, da alle Bauteile sehr groß werden. Bei den SMR geht man umgekehrt den Weg, das Kraftwerk weitestgehend in Fabriken in Serie zu fertigen und zu testen. Es steht also Kosteneinsparung durch Skaleneffekte gegen Serienfertigung (wie z.B. im Flugzeugbau). Welcher Weg letztlich kostensparender ist, kann vorab gar nicht gesagt werden. Vielmehr kann durch SMR ein völlig neuer Markt der „kleinen Netze“ erschlossen werden. Das betrifft beileibe nicht nur Schwellenländer, sondern vielmehr lernen wir in Deutschland gerade, welche enormen Netzkosten entstehen, wenn man zentrale Windparks baut. Ferner ist die Finanzierung wegen des kleineren (absoluten) Kapitalbedarfes weniger risikoreich und damit leichter handhabbar. Ein „Kraftwerk von der Stange“ erfordert eine wesentlich kürzere Zeitspanne – also Vorfinanzierung – von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme. Hinzu kommt, dass die kleineren Bauteile auch nur kleinere Fertigungsanlagen erfordern. Beispielsweise baut Indien zurzeit 15 Schwerwasserreaktoren, da dafür alle Komponenten im eigenen Land hergestellt werden können. Der ursprünglich angedachte Bau von konventionellen Druckwasserreaktoren wurde aufgegeben, weil dafür wesentliche Komponenten (z.B. Reaktordruckbehälter) im Ausland gegen Devisen gekauft werden müssten. Aus dem gleichen Grund treffen SMR auch in Europa (z.B. Tschechien, Großbritannien) auf großes Interesse.

Die Sicherheitsfrage

Bei kleineren Kraftwerken kann man näher an die Städte heranrücken und damit Kraft-Wärme-Kopplung in vorhandenen Fernwärmenetzen abgasfrei betreiben. Finnland z.B. plant mittelfristig, die vorhandenen Kraftwerke in den Ballungszentren durch SMR zu ersetzen. Analog gelten die gleichen Überlegungen für Fernkälte und Meerwasserentsalzungsanlagen z.B. in der Golfregion. Will man jedoch in der Nähe von Großstädten bauen, müssen solche Kernkraftwerke zwingend „walk away“ sicher sein, damit sie überhaupt genehmigungsfähig sind. Dazu gehört insbesondere der Verzicht auf eine aktive Notkühlung. Reaktoren kleiner Leistung kommen dem physikalisch entgegen: Um die Leistung zu produzieren, ist eine entsprechende Anzahl von Kernspaltungen notwendig. Bei der Kernspaltung entstehen radioaktive Spaltprodukte, die auch nach der Abschaltung noch Zerfallswärme produzieren. Bei kleinen Reaktoren ist diese Nachzerfallswärme so gering, dass sie problemlos passiv abgeführt werden kann – oder anders ausgedrückt, die Temperatur im abgeschalteten Reaktor steigt nur so weit an, dass keine Grenzwerte erreicht werden. Dies war z.B. beim Unfall in Fukushima völlig anders. Dort hat die Nachzerfallswärme gereicht, um eine Kernschmelze auch noch nach der Abschaltung der Reaktoren auszulösen.

Damit Kernkraftwerke in oder in unmittelbarer Nähe zu Städten akzeptiert werden, muss faktisch gewährleistet sein, dass keine (nennenswerte) Radioaktivität das Betriebsgelände überschreitet. Damit an dieser Stelle kein Missverständnis entsteht: Es gibt keine absolute Sicherheit. Es wird auch zukünftig Unfälle in Kernkraftwerken geben, genauso wie immer wieder Flugzeuge abstürzen werden. Trotzdem fliegen Menschen. Der Mensch ist nämlich durchaus in der Lage, Risiken und Vorteile für sich abzuwägen – solange er nicht ideologisch verblödet wird. Selbst eine ideologische Verblödung kann aber nicht unendlich lange aufrechterhalten werden: Gerade durch Tschernobyl und Fukushima sind die Märchen der „Atomkraftgegner“ von „Millionen-Toten“ etc. als Propaganda entlarvt worden. Auffällig still ist es in den letzten Jahren um die „Gefahren durch Atomkraft“ geworden. Übrig geblieben ist einzig die Lüge von dem „Millionen Jahre strahlenden Atommüll, für den es keine Lösung gibt“. Auch dieser Unsinn wird sich von selbst widerlegen.

Die Vielzahl der Entwürfe

Es gibt unzählige Entwürfe von Kernreaktoren. Jeder Professor, der etwas auf sich hält, erfindet einen neuen Reaktor zu Übungszwecken. Der Weg zu einem Kernkraftwerk ist aber lang. Irgendwann stirbt die überwiegende Anzahl wegen irgendwelcher unvorhergesehenen Detailprobleme. Hier werden nur Entwürfe betrachtet, für die ausreichend Unterlagen aus Genehmigungsverfahren, Veröffentlichungen etc. zur Verfügung stehen. Immerhin blieben noch über 90 Konzepte übrig, die sich auf dem Weg zu einem Prototypen befinden. Für jedes einzelne Konzept wurde bereits mindestens ein zweistelliger Millionenbetrag investiert und ein Unternehmen gegründet. Als erstes soll etwas Systematik in dieses Angebot gebracht werden. In späteren Folgen werden dann einzelne Entwürfe näher vorgestellt und diskutiert werden.

Neutronenspektrum

Je langsamer Neutronen sind, je höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Spaltung eines U235-Kerns. Demgegenüber können alle schnellen Neutronen auch Kerne von U238 bzw. anderer Aktinoiden spalten. Schnelle Reaktoren haben den Vorteil, dass sie mit „Atommüll“ (so verunglimpfen „Atomkraftgegner“ immer die abgebrannten Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren) betrieben werden können. Eine verlockende Perspektive: Betrieb der Kernkraftwerke mit „Abfall“, bei gleichzeitiger Entschärfung der „Endlagerproblematik“ auf wenige Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Nur hat alles seinen Preis, gerade kleine Reaktoren (im räumlichen Sinne, nicht nur im übertragenen, bezogen auf die Leistung) sind schwierig als schnelle Reaktoren zu bauen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass 59 Entwürfe mit thermischem Spektrum und nur 20 als schnelle Reaktoren ausgeführt sind.

Die angestrebten geringen Abmessungen (Transport) sind faktisch auch bei thermischen Reaktoren nur über eine höhere Anreicherung realisierbar. Mit der bei heutigen Druckwasserreaktoren üblichen Anreicherung von weniger als 5% lassen sich kaum SMR bauen. Man hat deshalb den neuen Standard HALEU mit einer Anreicherung von knapp unter 20% eingeführt. Der Begriff „thermisch“ im Zusammenhang mit der Geschwindigkeit von Neutronen bezieht sich auf die Geschwindigkeitsverteilung der Brownschen Molekularbewegung. Je höher deshalb die Betriebstemperatur eines Reaktors ist, umso höher auch die Geschwindigkeit der Neutronen und damit umso geringer die Wahrscheinlichkeit einer Spaltung eines Urankerns. Deshalb sind „Hochtemperaturreaktoren“ schon wegen der neutronenphysikalischen Auslegung anspruchsvoller.

Moderatoren

Wenn man Neutronen abbremsen will, benötigt man einen Moderator. Bei den Leichtwasserreaktoren ist das das Arbeitsmedium Wasser. Die einfachste Konstruktion ist der Siedewasserreaktor, bei dem der im Reaktor erzeugte Dampf unmittelbar die Turbine antreibt (5 Entwürfe). Demgegenüber wird beim Druckwasserreaktor erst in einem zusätzlichen Wärmeübertrager der Dampf erzeugt (24 Entwürfe). Eine gewisse Sonderstellung nehmen Schwerwasserreaktoren ein, in denen Deuterium die Funktion des Moderators übernimmt (2 Entwürfe). Bei Mikroreaktoren kommen noch andere Moderatoren zum Einsatz.

Kühlmittel

Bei thermischen Reaktoren kommen Wasser, Helium und Salzschmelzen zur Anwendung. Bei Wasser sind die erreichbaren Temperaturen durch die abhängigen Drücke begrenzt (31 Entwürfe). Für eine reine Stromerzeugung ist das jedoch kein Hinderungsgrund. Will man hohe Temperaturen erreichen, bleibt Helium (20 Entwürfe) oder eine Salzschmelze (13 Entwürfe). Bei beiden kommt man mit relativ geringem (Helium) oder gar Atmosphärendruck (Salze) aus. Will man schnelle Reaktoren bauen, bleibt nur Helium (2 Entwürfe), Blei (9 Entwürfe), Natrium (5 Entwürfe) oder Salzschmelzen (3 Entwürfe). Tauscht man Wasser gegen andere Kühlmittel, wird man zwar den hohen Druck und den Phasenübergang los – was oft als Sicherheitsgewinn dargestellt wird – handelt sich aber damit eine Menge neuer Probleme ein: Einfrieren bei Raumtemperatur (Blei und Salzschmelzen), Korrosion (Blei und Salzschmelzen), Staub (Helium), Brandgefahr (Natrium), Zeitstandsfestigkeit usw. Es verwundert deshalb nicht, dass die Mehrzahl der Entwürfe bei Wasser als Moderator und Kühlmittel bleibt. Durch die überragenden thermodynamischen Eigenschaften des Wasser-Dampf-Kreisprozesses ist das für eine Stromproduktion auch kein Hinderungsgrund. Oft gehörte Argumente von möglichen höheren Wirkungsgraden sind bei den geringen Brennstoffkosten eher Scheinargumente. Anders sieht es mit der Entwicklung von schnellen Reaktoren aus. Blei und Natrium haben hier eine überragende Stellung. Allerdings sind die Preise für Natururan immer noch im Keller und die Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente ist ebenfalls konkurrenzlos billig. In einigen Jahren könnte jedoch ein geschlossener Brennstoffkreislauf aus politischen Gründen (Angst vor Atommüll) zum Renner werden. Momentan liegt Russland bei dieser technischen Entwicklung mit großem Abstand vorn. Die USA haben das erkannt und starten gerade eine beeindruckende Aufholjagd.

Brennstoff

Standard ist immer noch Uran. Bei schnellen Reaktoren kann man den „Abfall“ der konventionellen Reaktoren weiter nutzen. Thorium bleibt vorläufig auch weiter ein Exot. Das Uran kann in unterschiedlichen chemischen Verbindungen (metallisch, Uranoxid, Urannitrid, Legierungen usw.) im Reaktor verwendet werden und in unterschiedlichen geometrischen Formen (als Brennstäbe, als TRISO-Elemente, im Kühlmittel aufgelöst usw.) eingebaut werden. Der Brennstoff ist in seiner chemischen Zusammensetzung und seiner geometrischen Form bestimmend für die maximale Betriebstemperatur. Ferner ist er das erste Glied der Sicherheitskette: Er bindet während des Betriebs die Spaltprodukte und soll diese auch bei einem Störfall zurückhalten. SMR benötigen wegen der höheren Anreicherung mehr Natururan und sind wegen der höheren Trennarbeit teurer in der Herstellung als konventionelle Brennelemente.

Die Hersteller

Mit deutlichem Abstand sind die beiden führenden Länder in der Entwicklung von SMR Russland und die USA.

Alle Projekte befinden sich in einer unterschiedlichen Realisierungsphase von Konstruktion, Genehmigungsverfahren, über Bau bis Probebetrieb. Der chinesische SMR vom Typ ACPR50S (Druckwasserreaktor in klassischer Bauweise mit 50 MWel) ist fast fertiggestellt. Er soll bei Serienfertigung als schwimmender Reaktor auf einem Ponton verwendet werden. Der argentinische SMR Carem (integrierter Druckwasserreaktor mit 30 MWel) ist eine Eigenentwicklung und soll 2023 in Betrieb gehen. Insgesamtsind in Summe 71 SMR-Entwürfe auf dem Weg von Argentinien bis zur USA. Die USA führen den Trend mit 21 SMR an, es folgen Russland (17), China (7) und Japan (5). (Hier können Sie die komplette Tabelle der SMR entwickelnden Länder einsehen.)

Der chinesische HTR-PM (Hochtemperaturreaktor, Kugelhaufen mit Helium, 105 MWel) befindet sich im Testbetrieb. Sein Vorläufer HTR-10 von der Tsinghua University, China (Kugelhaufen mit 2,5 MWel) ist seit 2018 in Betrieb. Der japanische HTTR 1 (prismatischer Hochtemperaturreaktor, Helium, 30 MWth) ist seit 2007 mit Unterbrechungen für Umbauten in Betrieb. Der russische RITM-200M (modularer Druckwasserreaktor mit 50 MWel) ist seit 2020 auf Eisbrechern in Betrieb und soll bis 2027 in Ust-Kuyga in Sibirien als Kraftwerk in Betrieb gehen. Der russische KLT-40S (Druckwasserreaktor in klassischer Bauweise, 35 MWel) ist zweifach auf einem schwimmenden Ponton seit 2020 in Pevek in Chukotka als Heizkraftwerk in Betrieb.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Klaus-Dieter Humpichs Blog „Nuke-Klaus“.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Detlef Dechant / 09.03.2021

Hat nicht Trump noch die Herstellung von Kleinreaktoren in Auftrag gegeben, um die USA in ihren weltweiten Stützpunkten von lokalen Energieproduzenten unabhängig zu machen und gleichzeitig auch so CO² neutraler und unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden?

Dr. T. Dörfler / 09.03.2021

Gute Zusammenfassung Herr Humpich. Es ließen sich noch unzählige Ergänzungen machen. Und vom Konzept zum Betrieb ist ein langer Weg. Und wenn man aus U-Boot DWR plötzlich “schwimmende Kraftwerke” macht,  ist das noch kein Quantensprung. Interessant werden die SMR, wenn es gleichzeitig inhärente Reaktoren (also Gen IV) sind. Und so einen Gen IV, den man in China HTR-PM nennt, hatten wir in Deutschland schon in Betrieb.  In den 80er in Hann-Üntropp.

Detlef Fiedler / 09.03.2021

Vielen Dank, werter Herr Humpich. Und was hat Frau Kemfert, die Päpstin der Klima-Gotteskrieger, dazu zu sagen? Heute im Handelsblatt in einem Heulkommentar: “Und die neueste Methode nennt sich „müllfreie Nukleartechnologie“: Mini-Atomreaktoren für den Vorgarten. Doch die Hightech-Wunderpille gibt es bislang nur auf dem Papier, zahlreiche technische Probleme sind noch nicht einmal theoretisch gelöst, und die Risiken und Nebenwirkungen werden in nebulöses Schweigen gehüllt”. Wie stehts denn um die Risiken und Nebenwirkungen von dummen Gequatsche?

Charles Brûler / 09.03.2021

Ich bin für Großkraftwerke. Im groß technologischen Prozess lassen sich die Verluste am besten minimieren und die Gewinne am besten maximieren. Aber mit den SMRs könnte man den Grünen einen niederschwelligen Wiedereinstieg in die Kernenergie ermöglichen. Die könnten dann ihren Wählern sagen, dass es ja nur ganz kleine süße Kernkraftwerkchen sind. Und die angeschlossenen Propagandaschleudern von ARD bis ZDF könnten im Kika süße Zeichentrikfilme mit sprechenden SMRs zeigen.

Udo Kemmerling / 09.03.2021

Klasse Beitrag! Ich lese hin und wieder auf Ihrer Seite, Herr Humpich, auch wenn Nuke-Klaus sich furchtbar nach einem Jump-and-Run oder was anderem albernen anhört. Gestutzt habe ich nur beim Zusammenhang von Neutronen und Brownscher Molekularbewegung. Zwar unterliegt das Neutron auch der elektromagnetischen Wechselwirkung, ich habe aber erhebliche Zweifel, ob der freie Weg eines Neutron von der Mediumtemperatur oder Mediumviskosität abhängt. Interaktion zwischen Neutronen und Medium finden wohl weniger zwischen ihm und den Elektronenhüllen als eher mit den Kernen statt.

Klaus Keller / 09.03.2021

Welche Leistungen haben die Anlagen mit denen Militärs U-Boote und Schiffe antreiben? Es wäre doch naheliegend solche Konzepte zu überarbeiten und zu vermarkten. Ein Flugzeugträger benötigt herkömmliche Kraftstoffe nur für die Flugzeuge selbst. Die Anlagen laufen zuverlässig. In dem Bereich arbeiten sogar Briten und Franzosen zusammen habe ich gelesen. Das Deutschland hier nicht dabei ist sorgt mich nicht. lt. electricitymap.org produziert Frankreich im Moment auch mehr Strom als Deutschland. Sollte Deutschland als Ganzes zum Totalausfall werden wird das nicht den Rest der Welt mit in die Tiefe reißen.

Waldemar Hübner / 09.03.2021

Ja es ist wirklich zum Haare raufen. Wir haben hier ein Land voller fähiger Ingenieuere, Physiker und Forscher (mit einigen Ausnahmen wie das PIK) und welche Stoßrichtung wird vorgegeben? Alle werden damit beschäftigt das tot geborene Pferd der “Erneuerbaren” am laufen zu halten mit allerhand Krücken, Defibrilatoren und Injektionen die dafür notwendig sind. Wenn es ein Land schaffen würde mit Windenergie, dann wären wir es (mit Atomstromimport der Nachbarn, welch Ironie). Aber zu welchem Preis bitte? Kosten/Nutzen dafür stehen doch in einem echt absurden Verhältnis zueinander. Statt einfach mal die Angstklappen abzunehmen und Nuklearenergie für ernsthaft zivilen Nutzen umzustrukturieren, wie es andere Länder mit Zukunftblick vormachen, lassen wir uns uns von Phantasiezahlen einer Verwirklichung des grünen Traums in die Energiearmut leiten. Nuklearenergie hat eine extrem hohe Energiedichte und unheimlich viele gute Konzepte sie zu nutzen und die lassen wir einfach links liegen und schmeißen stattdessen Geld auf ein Problem das eigentlich gar nicht so viel Geld bedürfe, (Cui Bono?). Es ist einfach nur traurig, insbesondere wenn man bedenkt das wir ohne große Probleme Weltmarktführer mit gut gemachten SMR’s wären.

J. Heini / 09.03.2021

“Auffällig still ist es in den letzten Jahren um die „Gefahren durch Atomkraft“ geworden”: Ja, klar. Weil das Thema in D durch ist. Und es wird auch nicht wieder kommen. Aber es gibt ja umliegende Länder. Produktion für D im Ausland. Verhindert D Reichtum und hält den € zusammen. Aber bitte beachten: In Polen muss D einschreiten. “Die da” gehören zur falschen Seite.

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