Annette Heinisch / 29.07.2017 / 09:12 / Foto: Lin Mei / 9 / Seite ausdrucken

Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!

Von Annette Heinisch.

Gestern ist es wieder passiert, diesmal in Hamburg. Mord und dann? Passanten nehmen die Verfolgung auf, stellen den Täter und übergeben ihn der Polizei. Denn so benimmt man sich doch nicht, man kann nicht mit einem Messer herum laufen, Menschen bedrohen, verletzen und töten - das geht nicht! Genauso letzte Woche in Uelzen. Messer schwingender Neuhinzugekommener in der Stadt, der glücklicherweise keinen verletzte oder tötete, aber ebenfalls kurzerhand von Passanten überwältigt wurde. Devise: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott.

Man nimmt die Sache selbst in die Hand, ob bei Sturm, Hochwasser oder Mord. Keine Hysterie, kein Drama, keine Psychologen, einfach praktisch die Ärmel hoch krempeln und anpacken. Für seelische Notfälle kam in Hamburg heute die Feuerwehr - kein Scherz! Hier in der Region ist das so. Selbst in einer Großstadt wie Hamburg, wo aufgrund der Anonymität sich eigentlich keiner verantwortlich fühlt. Das ist wie bei jeder Mannschaft, die funktioniert nur gut und erfolgreich, wenn jeder zum Gesamtzweck beiträgt, sich für das Ergebnis verantwortlich fühlt. 

In unserem Staat ist es mittlerweile genau anders herum, der Staat ist für unser Glück zuständig. Damit hat er natürlich zugleich unglaubliche Macht bekommen. Faust pur, nur dass wir unsere Seele nicht um irgendeiner Erkenntnis willen dem Teufel verkaufen, sondern um des Geldes und des bequemen Lebens willen, in dem der Staat als pater familias über uns wacht. Nun spüren wir die Fesseln. Faust endet auch nicht gut.

Man stelle sich vor, die Fußball - Nationalmannschaft wäre so organisiert wie unser Land. Sie würde vor jedem Spiel die Regeln des Zusammenspielens neu aushandeln. Jeder würde nur das unbedingt Nötige leisten und ohne Anweisung von Jogi Löw nicht einmal versuchen, ein Tor zu schießen. Dafür bei jedem Foul oder Gegentor jammern, klagen, Schuld bei anderen suchen und sich als Opfer sehen, das diskriminiert wird.Weltmeister wären wir so nie geworden. So kann kein Teams erfolgreich sein. Das ist keine Weltanschauung, das ist so.

Wer eigenständig aktiv wird, sieht sich nicht als Opfer. Anders als die ganzen rot-grünen oder auch die Menschen arabischer Herkunft. Beide Gruppen vereint die Selbstdefinition als Opfer schlimmer Umstände oder anderer Menschen, deren Verbrechen oft nur darin besteht, dass es ihnen besser geht. Mal schauen, wie lange es dauert, bis auch der Mörder von Barmbek  zum Opfer der Umstände erklärt wird. Die Polizei ermittelt bereits, ob er drogenabhängig oder selbstmordgefährdet war. 

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Leserpost

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M. Haumann / 29.07.2017

Der Fairness halber: in den Videos sehe ich ausschliesslich orientalisch wirkende Männer, die den Attentäter verfolgen und attackieren. Kein todesmutiger Michel in Sicht. Der filmt die Szene allenfalls aus dem Auto heraus. Ob es in Uelzen anders war, weiss ich nicht. Auch wenn es auf unsere Jungs ein nicht so grandioses Bild wirft: da scheinen tatsächlich Zuwanderer noch Schlimmeres verhindert zu haben. Das muss man in diesem Fall anhand des Bildmaterials einfach neidvoll anerkennen.

Julia Westermann / 29.07.2017

Laut einem Artikel in die “Welt” stand schon Stunden nach dem Attentat fest, dass der Täter psychische Probleme hatte, während alle vorhandenen Anzeichen eines radikalislamischen Anschlags, wie der Schlachtruf der Islamisten (durch mehrfache Zeugenaussagen gestützt), die bekannte Tatsache, dass er Islamist sei und mit Salafisten verkehre, nicht dazu führten, das Offensichtliche auch nur zu vermuten. Was aber schon wenige Stunden nach der Tat sicher zu sein scheint, ist die mögliche Exkulpation: Psychische Probleme. Das ist ein wiederkehrendes Muster, bei dem sich die Frage stellt, ob islamistische Anschläge deshalb auf psychische Probleme zurückgeführt werden, weil wir uns die fanatische Motivation nur mit psychischer Krankheit erklären können, weil sie uns unermesslich fremd ist. Das eigentliche Problem wird so erfolgreich unter der Decke gehalten, bis sich die erste Aufregung gelegt hat. So wird die Wirklichkeit medial nach politischem Gusto konstruiert, dem Leser eine Erklärung suggeriert, die keine ist und eine Mehrheit soweit eingeschläfert, dass sich ein Vorgehen gegen die Ursachen des Problems “erübrigt”. Auch das ein wiederkehrendes Muster, nicht nur bei uns sondern genauso in anderen westlichen Ländern. So rutschen wir scheibchenweise und unmerklich immer tiefer in eine neue “Normalität”, aus der wir uns möglicherweise bald nicht mehr ohne bürgerkriegsähnluche Zustände werden befreien können. Der Anschlag auf die Moschee in London war dafür ein erstes deutliches Zeichen.  Auch die Leidensfähigkeit zivilisierter Völker ist begrenzt, wenn der Staat die Sicherheit nicht mehr gewährleisten kann oder will.

Enrico Martin / 29.07.2017

Sehr geehrte Redaktion. Beachten sie bitte auch die Messeratacke im Belantis Erlebnispark. Geschehen diese Woche. Täter Afghanischer Jugendliche. Opfer Deutscher Familienvater.

Stefan Leikert / 29.07.2017

Danke, Frau Heinisch! Ich glaube auch, in diese Richtung muss es gehen. “Der Waldgang”, Ernst Jünger, oder auch das Wiedergewinnen von “Thymotischer Spannung” (z.B. Marc Jongen) helfen da weiter. Man soll den Wahltag nicht untätig verstreichen lassen in dem Glauben, dass sich da eh nichts ändern wird, aber auch über den Wahltag hinaus soll man das Heft des Handelnden nicht mehr aus der Hand lassen. Und ebenso ungünstig wie die Haltung des Opfers, ist die des kleinmütig sich schuldig Fühlenden! Also: Kopf hoch!

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