Heute entsorge ich meinen Weihnachtsbaum!

Nach Lukas endet die Weihnachtsgeschichte am 2. Februar. Das bedeutet, dass erst am heutigen Tag die Weihnachtszeit endgültig endet und daher der Weihnachtsbaum bis dahin stehen darf.

Die absolute Deadline für die Entsorgung des Weihnachtsbaums ist der Tag der Darstellung des Herrn. Der Tag wird auch Mariä Lichtmess genannt und wird am 2. Februar gefeiert, dem 40. Tag nach Jesu Geburt (Weihnachten) und 32 Tage nach seiner Beschneidung, die Achse des Guten berichtete bereits dazu.

Was wird am 2. Februar genau gefeiert? Die Erzählung von der Darstellung Jesu findet sich im Weihnachtsevangelium von Lukas (Lk 2,21). Dort wird ein Brauch erwähnt, der zu Jesus' Zeiten unter Juden üblich war, und Jesus, Maria und Josef waren Juden.

Laut der Tora gilt der erstgeborene Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes und wurde daher im jüdischen Tempel in Jerusalem übergeben, wo er durch ein Geldopfer auszulösen war. Am selben Tag, 40 Tage nach der Geburt ihres Sohnes, unterzieht sich zudem eine jüdische Mutter einem rituellen Bad. Dieses Ereignis wird am 2. Februar gefeiert.

Mit diesem Ereignis endet die Weihnachtsgeschichte nach Lukas. Das bedeutet, dass an diesem Tag die Weihnachtszeit endgültig endet und daher der Weihnachtsbaum bis dahin stehen darf.

Wenn an Lichtmess der Dachs seinen Schatten sieht ...

Mit dem 2. Februar beginnt übrigens auch das sogenannte „Bauernjahr“, denn den Umständen entsprechend gilt dieser Tag als der Moment, an dem die Feldarbeit wieder aufgenommen werden kann. Daher gibt es auch einige Bauernregeln für den 2. Februar, die ich noch von meiner Oma kenne:

Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.

Ist’s zu Lichtmess klar und hell,
kommt der Frühling nicht so schnell.

Mariä Lichtmess gilt zudem für viele Christen als der Tag, an dem zum ersten Mal im Jahr wieder das Sonnenlicht zur Frühmesse in der Kirche scheint. Das Sonnenlicht des 2. Februar und vor allem ein ganz besonderer Schatten an diesem Tag, sorgt noch für einen Mythos:

Wenn an Lichtmess der Dachs seinen Schatten sieht, geht er noch einmal für sechs Wochen in seinen Bau.

Es gibt auch eine sich reimende Bauerregel dazu:

Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche,

geht auf vier Wochen er wieder zu Loche.

Das ist der Grund, warum in Teilen Amerikas am 2. Februar der sogenannte Murmeltiertag gefeiert wird. Das bekannteste Murmeltier ist mit Abstand Punxsutawney Phil, der in dem Film Und täglich grüßt das Murmeltier die Titelrolle spielt.

Der älteste Beleg des Brauchs für den US-Staat Pennsylvania findet sich im Pennsylvania Dutch Folklore Center. Am 4. Februar 1841 schrieb der Ladenbesitzer James Morris in sein Tagebuch:

„Letzten Dienstag, am 2. Februar, war Lichtmess, der Tag, an dem den Deutschen zufolge das Murmeltier kurz mal aus seinem Winterquartier guckt. Wenn es seinen Schatten sieht, springt es für die nächsten sechs Wochen wieder zurück in seine Höhle, um zu schlafen, ist der Tag aber bewölkt, bleibt es draußen, weil das Wetter dann gemäßigt sein wird.“

 

Gerd Buurmann, geb. 1976, ist Schauspieler, Autor sowie Moderator des Achgut-Podcasts „indubio“.

Foto: Bundesarchiv/ Mehmet Sonal CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia Commons

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Michael Fasse / 02.02.2023

Sehr geehrter Herr Buurmann, Sie scheinen sehr gelehrt in, und interessiert an religiösen Themen zu sein, was ich so von Ihnen hier lese. Dann wissen Sie sicher, dass es nur eine einzige Sünde gibt, die nicht vergeben werden kann. Siehe Matth. 12,31-32: „Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.“ Ihr blasphemisch anmutender Vorhaut-Unsinn, auf den Sie auch jetzt wieder verlinkt haben, ist für Menschen, die Jesus Christus von Herzen lieben, ein schmerzliches Ärgernis. Ich bin aber nicht der Advokat des Herrn. Er kann sehr gut für Seine Ehre selber sorgen. Ich schreibe diesen Kommentar, um sie zu bitten, Ihre Respektlosigkeit des unflätigen Redens gegen Jesus auszuräumen. Sollten Sie die Schuld darin nicht erkennen, fragen Sie sich doch mal, ob Sie diesen Vorhaut-Unsinn auch über ihren Vater geschrieben hätten. Bitten Sie Jesus um Vergebung. Er wird Ihnen vergeben (siehe Mt. 12,31,32). Was nicht vergeben wird, ist die Sünde gegen den Heiligen Geist. Die begeht man, wenn man willentlich und absichtlich dem Drängen und Wirken des Geistes Gottes widersteht. Was ist Sein Wirken? Jesus Christus zu verherrlichen und daraufhin zu wirken, dass Menschen an Ihn glauben. Wer sich dem dauerhaft widersetzt, kommt irgendwann an den Punkt, dass Gott ihm den Willen lässt. Das möge Ihnen nur ja nicht geschehen. Darum nochmal mit den Worten von Paulus: „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott. Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in ihm gerecht würden.“ (2. Kor. 5,20-21)

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