Boris T. Kaiser, Gastautor / 28.11.2014 / 19:04 / 3 / Seite ausdrucken

Herrenrassen haben keinen Makel

Boris T. Kaiser

In den Debatten um die Integrationsprobleme muslimischer Jugendlicher hört und liest man immer wieder die Forderung, wir müssten als Gesellschaft muslimische Vorbilder schaffen.

Ich frage mich da immer: Wie schafft man eigentlich Vorbilder? Sind Vorbilder nicht genau deshalb Vorbilder, weil sie es selbst geschafft haben? Oder wäre die Filmreihe „Rocky“ genauso gut beim weltweiten Kinopublikum angekommen, wenn sie einen privilegierten Jungen aus der Oberschicht gezeigt hätte, der es, dank eines von seinen Eltern bezahlten Elitesportförder-Internats, bis zum Weltmeister seiner Klasse geschafft hat?

Sind all die erfolgreichen Straßenrapper, die von den Jugendlichen mit Migrationshintergrund so angehimmelt werden, nicht g deshalb so beliebt, weil sie aus eigener Kraft den Aufstieg aus dem Ghetto in den Club der Plattenmillionäre geschafft haben?

Ich selbst konnte mich auf Grund meiner eigenen Vergangenheit mit diesen „Gangstarappern“, die von ganz unten kamen,  immer deutlich besser identifizieren als mit irgendwelchen Stuttgarter Reihenhaus-Rappern. Viele meiner heutigen Vorbilder sind Juden. Was wohl vor allem mit meinem Beruf als Satiriker zu tun hat. Männer wie Jerry Seinfeld, Andy Kaufman und Larry David waren für mich in meiner Arbeit stets eine große Inspiration.

Nicht weil sie Juden sind oder weil ich der Meinung wäre, dass man Juden, auf Grund ihres schweren Schicksals und ihrer Geschichte, besonders fördern müsse, sondern ganz einfach, weil sie Meister ihres Fachs sind. Großartige Humoristen und selbstironische Gesellschaftsanalysten.

Im Islam sind Humor und Selbstironie wenig wert. Von Herzen lachen, vor allem auch über sich selbst, passt nicht zu einer Kultur, in der die höchsten moralischen Motive „Stolz“ und „Ehre“ heißen. Oder ist ihnen ein selbstironischer Nationalsozialist bekannt?

Um über sich selbst mindestens genauso ausgelassen lachen zu können wie über andere, muss man sich die eigenen Schwächen eingestehen und sich mit anderen Menschen und ihren Marotten auf eine Stufe stellen. Dies ist allerdings für einen Nazi der vierten Generation mit Arier-Hintergrund genauso undenkbar wie für den vor Testosteron und Ehrgefühl strotzenden muslimischen Türsteher mit Kampfsport-Erfahrung. „Herrenrassen“ haben keine Makel.

Nun könnte ein humorbegabter Moslem vielleicht damit argumentieren, dass ihm sein Talent ja schließlich von Allah gegeben wurde und es eine Schande vor dem Herrn wäre, wenn er aus seiner gottgegebenen Gabe nicht das Beste machen würde.

Weit würde er mit dieser Argumentation allerdings nicht kommen. Denn während Christen in der Bibel dazu aufgefordert werden, aus ihren Talenten das Maximum herauszuholen und sie zu mehren, wenden sich kreative und schöpferisch tätige Menschen in dem Moment, in dem sie sich dem Islam zuwenden, von ihrem Talent in aller Regel ab.

Wenn sie irgendwann dann doch nochmal einsetzten, dann höchstens zu Propaganda-Zwecken. Die bekanntesten Beispiele sind der Sänger Cat Stevens alias Yusuf Islam und der frühere Gangsta-Rapper und heutige IS-Kriminelle Deso Dogg.

Sicherlich gibt es auch viele, von deren Talent wir nie etwas gehört haben, weil es in ihren islamischen Familien schon im Keim erstickt wurde. Im Islam bedeuten Allah und Mohammed alles; was wiederum bedeutet dass alles Andere nichts bedeutet. Im Gegenteil. Wer den Menschen Freude bringt oder sie zum Nachdenken inspiriert, verführt sie nur dazu, ihren wahren Weg zu verlassen.

Ein Moslem soll keine Musik hören, nicht tanzen, lachen oder irgendetwas außer dem Koran lesen. Ein Moslem soll sich 24/7 mit dem Koran beschäftigen. Wenn sich jemand 24 Stunden täglich ausschließlich mit ein- und derselben Sache beschäftigt, wird er immer ein wenig merkwürdig. Egal ob es sich dabei um Internetpornos, eine Modelleisenbahn oder die Hauskatze handelt.

Beschäftigt er sich aber rund um die Uhr mit einem so blutrünstigen Buch wie dem Koran, ist die Gefahr groß, dass er nicht nur ein bisschen merkwürdig, sondern gefährlich und radikal wird. Mit dem Koran ist es wohl ein bisschen so wie mit sogenannten „Killerspielen“ für den Computer: Ab und an mal ein bisschen mit der nötigen Entspanntheit und Distanz zocken, stellt kein Problem dar. Jeden Tag ballern voller Hass auf die Welt da draußen und alle, die ein besseres Leben haben als man selbst hat,  muss auf Dauer problematisch werden.

Gerade deswegen wären Menschen mit muslimischen Hintergrund, die es mit ihren Talenten aus eigener Kraft zu etwas gebracht haben, als Orientierung für Jugendliche tatsächlich sehr wichtig. Jeder Moslem ist eingeladen, die Ärmel hochzukrempeln und ein solches Vorbild zu werden.

Dazu müsste er allerdings gelegentlich den Koran aus der Hand legen.

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Leserpost

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Achim Thiel / 29.11.2014

Patsch! Schon in die Falle getappt. Sie gehen unbewusst bereits jenen auf den Leim, die sich lieber abgrenzen und nicht integrieren wollen. Denn wenn ich mich als mündiger Bürger und voll integriert begreife, spielt es dann eine Rolle, ob meine Vorbilder auch meine Religion, mein Herkunftsland oder meine Hautfarbe teilen? Mitnichten. Somit entspricht der Ruf nach moslemischen Vorbildern für Moslems den Herzenswünschen der Apologeten einer Parallelgesellschaft.

Hans-Peter Hammer / 29.11.2014

@ Isabel Kocsis “Leider - da haben Sie Recht - nehmen sich die meisten Muslime auf dieser Welt eben nicht die Arbeit ihres Helden zum Vorbild.” Äh, nicht leider, eher glücklicherweise, denke ich! Da der größte Held und DAS Vorbild für jeden Muslim Mohammed ist! Schaut man sich Koran und Hadithe an, so sollten wir froh sein, daß der absolut überwiegende Teil der Muslime Mohammed (anders als IS, Taliban, Boko Haram etc.) sich eher nicht als Vorbild nimmt!

Isabel Kocsis / 29.11.2014

Also lachen Sie mich nicht aus oder vielmehr lachen Sie ruhig - aber es gibt diese Vorbilder - in Indien. Die meisten Stars des Hindikinos (hier Bollywood genannt) sind Muslime und zwar vor allem die aktuell größten Stars - die drei Khans. Und davon wird am meisten wieder einer verehrt. Die Tugend der Arbeit und des Einsatzes sind diesen Muslimen keineswegs fremd. Ramadan ist für sie unbekannt, da die Arbeit vorgeht. Sie sind eher Workaholics. Zumeist haben sie neben der Schauspieler- und Tänzer Existenz noch Produktionsfirmen, einer verfügt über ein Studio für Special Effects auf quasi westlichem Level, beschäftigt auch arbeitslose amerikanische Spezialisten. Sie haben Hunderte von Angestellten.  Der an der Spitze hat mehr Fans auf der Welt als irgendein Hollywood-Star. Auch Frauen spielen in dieser Liga mit, auch sie Muslimas, z. B. als Regisseurinnen. Das gibt es also schon - sie sind für viele Menschen Vorbilder. Ich stand vor dem Haus des “Badschah” und fragte einen jungen Mann, der auch davor stand, was er denn wolle. Er antwortete, er wolle im (vorgestellten) Angesicht seines Vorbilds meditieren - ein Hindu, dessen “Gott” ein Muslim-Filmstar ist. Nun, das gibt es eben in Indien. Leider - da haben Sie Recht - nehmen sich die meisten Muslime auf dieser Welt eben nicht die Arbeit ihres Helden zum Vorbild.

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