Dirk Maxeiner / 30.10.2015 / 13:22 / 9 / Seite ausdrucken

Herr Weise und die älteren grauen Herren auf der A9

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, nahm gestern zur Flüchtlingskrise Stellung. Die Zuwanderung sei “in ihrer Vielfalt eine gute Bereicherung unserer Arbeitswelt und der Gesellschaft”, sagte er und fügte hinzu niemand könne doch eine Gesellschaft wollen, wo nur noch “ältere graue Herren durch die Gegend laufen und langsam mit dem Auto auf der Autobahn herumfahren”. Also wirklich, wo lebt der Mann? Oder besser: Welche Autobahn meint der? Mir fällt auf deutschen Autobahnen - und ich bin da ziemlich viel unterwegs - etwas ganz anderes auf: Ältere graue Herren, die mit ihren teutonischen Oberklasse-Fahrzeugen wie von Sinnen auf der linken Spur drängeln. Auf meinen Fahrten auf der A9 von München nach Berlin und zurück beobachte ich ganze Jagdgeschwader offensichtlich Testotesteron gesteuerter Herren im sogenannten besten Alter, vergleichbar Hans-Jürgen Weise (64), die den Restverkehr aufscheuchen wie ein Rudel Hühner. Jetzt hoffe ich doch stark, dass Weises Einschätzung der Flüchtlingskrise etwas realitätskonformer ist, als seine Beobachtungen auf deutschen Autobahnen.

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Helge-Rainer Decke / 30.10.2015

Immer wenn ich Zeit finde, auf meiner Weltenreise, lese ich auch Ihre Zeilen. Wehmütig denke ich da an die Zeiten von M&M zurück, als ich Sie als “gruppendynamische Schwarmtheoretiker” verulkte. Grüßen Sie mir das M hinter dem &. Ich vermisse ihn. A la recherche du temps perdu.

Sven Reitner / 30.10.2015

Lieber Herr Maxeiner, recht haben Sie! Zu sagen, dass im selben Umfang auch ältere graue Damen durch die Gegend laufen, wäre wohl politisch nicht korrekt gewesen und hätte gegen Herrn Weise diverse Frauenverbände auf den Plan gerufen. Außerdem: Soviel ich weiß, bietet die Automobilindustrie viele Arbeitsplätze. Der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, hat ja angekündigt, sich unter den Asylbewerbern nach potentiellen Arbeitern und Angestellten umzusehen. Es kann Herrn Weise doch nur recht sein, wenn nach dadurch erfolgter Ankurbelung der Produktion die Fahrzeuge auch von einer zahlungskräftigen Klientel gekauft werden, auch wennn diese dann nur langsam mit ihrer Neuerwerbung auf der Autobahn herumfahren sollte, was noch nicht einmal zutrifft, wie Sie ja richtigerweise bemerkt haben. Welchen Unsinn manche in höchster Veranwortung Stehende dieser Tage von sich geben, ist kaum zu glauben und ein Versuch von intendierter Volksverdummung. Mit freundlichen Grüßen Sven Reitner

Rolf Dudeck / 30.10.2015

Auch ich bin oft mit relativ langsamen Autos (max. 120 km/h) auf deutschen Autobahnen unterwegs und merkwürdigerweise habe ich nur sehr selten Probleme mit Dränglern; dafür aber oft mit noch langsamer als ich fahrenden notorischen Linksfahrern. Vielleicht liegt es einfach an Ihrer Fahrweise? Wie wäre es, Herr Maxeiner, wenn Sie einfach so, wie es sich gehört, auf der rechten Spur fahren und nicht die linke Spur mit Ihrem niedrigen Tempo blockieren? Schon bräuchten Sie sich nicht mehr über “Ältere graue Herren, die mit ihren teutonischen Oberklasse-Fahrzeugen wie von Sinnen auf der linken Spur drängeln.” zu ärgern!

Paul H. Ertl / 30.10.2015

Der “Restverkehr” sollte sich an das Rechtsfahrgebot halten, zügig überholen und vor dem Spurwechsel mal die Spiegel konsultieren, das brächte schon viel Ruhe rein. Was an Schleichern und Leuten, die keine Idee haben, wofür Beschleunigungstreifen (noch nie welche getroffen, die mit 30 auf die Bahn fahren und dann sofort zwei Spuren nach links wechseln ?) oder Verzögerungsstreifen (man kann ja auch eine Vollbremsung vor dem nachfolgenden Verkehr hinlegen, eh alles Drängler) dienen, unterwegs ist, stellt Herrn Weises Fachkräfte, die alles bunter machen (grün und blau ?) jedenfalls zahlenmäßig weit in den Schatten. Ob das auch für das Testosteron-Niveau gilt, wird sich zeigen.

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