erstaunlich, dass sich die Verlage die Chance entgehen lassen, allein durch eine öffentliche Buchdiskussion zwischen Kritikern und Autor, über Wochen die Auflagen zu steigern. Das würde sicher manchem Verlag gut tun. Auch der Debatte. Der Grund mag sein, dass so mancher lieber an der Tafelrunde sitzt, als seine Zeitung zu verkaufen.
Die Presse versteht ihre eigenen Prinzipien nicht mehr. Zugunsten der Regierung (Merkel) wird alles über Bord geworfen, was irgendwie mit Fakten zu tun hat. Übrig bleibt nur Meinung, oder besser: Die Meinung die die Bundesregierung verteten würde, wenn sie selbst in der Zeitung schreiben würde. Dabei ist das Ganze vollkommen sinnlos. Denn erstens wird kein einziger Journalistenjob dadurch sicherer, zweitens wird kein Leser dabei mitspielen, denn niemand kauft eine Zeitung um Untertan zu sein. Und drittens gilt auch hier die ewige Weisheit von Rudolf Augstein: “Man kann politische Gegner nicht wegschreiben”.
Ich kenne die geistigen Ergüsse von Herrn Hermann nicht, und kann deshalb vorurteilsfrei behaupten, daß seine Ansätze zu einer beabsichtigten, diffamierenden Kritik lächerlich sind. Er bemüht sich unredlich , seine ideologische Linie, entgegen ihren fundierten, gut belegten Kenntnissen über den Islam, um jeden Preis aufrecht zu erhalten. Der Preis besteht aus ein bißchen Lüge, ein bißchen Wischi-Waschi, ein bißchen Relativieren, ein bißchen Peinlichkeit. Um ein gut recherchiertes Buch in die literarische Tonne zu kloppen, müssen 2 Voraussetzungen erfüllt sein. a)Der Verfasser hat keine Ahnung über sein dargebotene Thema und kann dieses dem Leser auch nicht vermitteln. b)Ein kompetenter Leser kommt ihm auf die Schliche und kann die misslungene Schreiberei gekonnt entlarven. Beides trifft nicht zu. Das Buch wird wieder ein Erfolg , und die übliche Hetzmafia schreibt sich vergeblich die Finger wund. Wer hat, der hat!
Der Islam gilt in D auch aufgeklärten “Ungläubigen”, die wahrscheinlich zum Arzt gingen, wenn sie selbst auf einmal göttliche Auditionen hätten, als unkritisierbar - nicht, weil es in der schwerstpatriarchalen, exzessiv antisemitischen, überhaupt äußerst ungläubigenfeindlichen und sklavenhalterischen islam. Ideologie und Praxis nichts Kritikwürdiges gäbe, sondern weil sie Angst um ihre Gesundheit haben. Es ist eine vorauseilende Unterwürfigkeit, und sie stammt von Menschen, die zum großen Teil immer und auch gegenüber weit zivilisierteren und toleranteren Gegnern als denen aus der Friedensreligion auf der eigenen Schleimspur daherglibbern. Es gibt sehr wohl wichtige historisch-kritische Analysen des Islam, aber sie sind wenig bekannt. Die Verfasser sind, man kann sich´s denken, kritische Muslime und kritische Nichtmuslimische aus nichtwestlichen Gesellschaften, in denen es keinen nachkolonialen Schuldkomplex gibt und ein aufgeklärtes Denken nicht unbedingt die Regel, aber halbwegs erlaubt ist. Wer in D hat Ibn Warraqs “Warum ich kein Muslim bin” (1990) oder Jaya Gopals “Gabriels Einflüsterungen” (2000) gelesen? Besonders Ibn Warraq warnt seine Leser dringend vor jeder sozialen, rechtlichen und geistigen Kapitulation. Was davon ist in D angekommen? Wenig.Was ist hängengeblieben? Nichts.
Was passiert da: das Buch bricht Rekorde in den Verkaufszahlen - und meine Buchhändlerin erklärt mir, dass sie es im Verkaufsraum nicht haben will - Sie findet es wohl zu entsetzlich. Hat sie das Buch gelesen? Nein, sagt sie. Aber immerhin: sie bestellt es mir, wenn ich will. Ich bezweifle auch deshalb, dass man die Abscheu vor dem Buch kritisieren kann, ähnlich wie man auch Antisemiten nicht zeigen kann, dass sie falsch liegen. Eher wäre da wohl ein Soziologe oder Psychiater zur Diagnose angesagt. Irgendjemand hat mal erklärt, dass man 100 Mal einem Antisemiten beweisen kann, dass er falsch liegt - es bringt nichts: er wird den 101. Grund gegen Juden finden. Was passiert da? Wahn? Regression? Oder banaler: Hat irgendjemand die ganz falschen Drogen ins deutsche Trinkwasser gekippt?
@ W. Lang, mein nun wohl 51. Kommentar, Sie haben hundert Pro recht, wenn Sie hier kommentieren: „Es ist doch klar, die Artillerie der Regierungsmedien muss ihre Kanonen zur Zeit auf die Bücher von Thilo Sarrazin (Feinliche Übernahme) und Stefan Schubert (Die Destabilisierung Deutschlands) richten. Beide offenbaren Wahrheiten, mit genügend Fakten unterfüttert, die dem politischen Machtzentrum um die ZK-Vorsitzende nicht gefallen können.“ Ich frage mich wie lange es solche Bücher öffentlich noch zu kaufen geben wird ? Wann deren Verbreitungsverbot in der Bundesrepublik Deutschland beginnt ? Denn so ein Verbreitungsverbot unliebsamer Schriften, das bestimmt von den Grünen initiiert werden wird, wäre der letzte Schritt in Sachen Meinung-Totalitarismus in der hier ansonsten bereits vorbildlich gelebten DDR 2.0. Zum Glück kann ich heute noch in beiden Büchern lesen.
Sehr geehrter Herr Sarrazin, es ist ein völlig müßiges Unterfangen, die Anwürfe unserer Eliten im Eins-zu-Eins Schlagabtausch zu kontern bzw. es nur zu versuchen. Dafür gibt es zu viele Bedford-Stroms, Woelkis, Münklers und wie sie da alle in großer Zahl heißen. Man kann nicht jedes Kügelchen einer Schrotgarbe auffangen und zurückschleudern. Ich lese Ihr Buch seit einigen Tagen und sowohl Kopf als auch Bauch sagen mir in den meisten Fällen: Klingt schlüssig und stimmt mit meiner eigenen Lebenserfahrung und auch Lebenseinschätzung überein. Sie haben einen großen, bewundernswerten Aufwand an Studium und Recherche getrieben und ich habe kurz nach Beginn der Lektüre einen Bleistift bereitgelegt, um Wichtiges anzustreichen. Einen wichtigen (Kritik-)Punkt habe ich: Der überragenden Rolle der USA widmen Sie ziemlich eingangs nur wenige, wenn auch zutreffende Worte. Es ist klar, dass man in ein Buch über den sich ausbreitenden Islam nicht alle Einflussfaktoren aufnehmen kann. Die seit Jahrzehnten geführten zahlreichen Angriffskriege der Vereinigten Staaten jedoch, die viel weniger dem vorgeschobenen Grund der Verbreitung der Demokratie, als viel mehr dem puren Eigeninteresse (Regime change) dienten und noch dienen, verdienen eine prominentere Würdigung, weil gerade auch sie zum Verständnis für die Ausbreitung des Islam beitragen.
Sehr geehrter Herr Sarrazin! Nehmen Sie es sportlich, eine bessere Werbung könnten Sie garnicht bewerkstelligen. Diese ideologischen Kleingeister haben es bis jetzt noch immer geschafft, das Gegenteil des Erwünschten zu erreichen… ;-)
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