Ich habe mir den Film “Helden von Prag” angesehn und habe mir gedacht, wie es gewesen wäre, wenn es umgekehrt wäre, wenn Tschechen oder Ungaren in die DDR geflüchtet und in einen Konsulat wollten, Ich habe mich gefragt, wie viele sie überlebt hätten und nicht von den Deutschen erschossen würden. Mein Vater war in der CSSR ein Filmemacher, der häufig an den Filmfestivals, von nur den komunistischen Ländern teilgenommen hat, er hatte erzählt, wenn alle am Abend betrunken waren, haben alle über den Komunismus in dem sie lebten geschimpft, bis auf die Deutschen, die haben mit ihren Mauertoten angegeben und waren auch besoffen treu.
Ein wahrhaft ergreifender Text über ein Schlüsselereignis deutscher Geschichte, Frau Drewes. Leider ist 30 Jahre nach Erlangung der vermeintlichen Freiheit die Situation in Deutschland schlimmer als zuvor. Man spricht von DDR 2.0 und meint die Bundesrepublik unter dem “Regiment der Furcht” von Merkel, wie Sloterdijk es nannte, und ihren ungewählten Strippenziehern im Hintergrund, die Seehofer kundtat und als “Herrschaft des Unrechts” bezeichnete. Eine Betrachtung dieses Schlüsselereignisses deutscher Geschichte ist unvollständig, ja unredlich, wenn man die Augen vor dieser Tatsache verschließt, dass in Deutschland inzwischen eine Friedhofruhe herrscht, wie Maaßen sagte, die jene in der DDR vor 30 Jahren übersteigt. Inzwischen haben nämlich jene, die vor dem Mauerfall in Deutschland (West) die Freiheit suchten, das Deutschland unter dem Leichentuch der allgegenwärtigen Herrschaft der Angst wieder verlassen. Diese geschichtliche Entwicklung spiegelt sich im Detail in der Geschichte der “ABARIS Angstambulanz Stuttgart” (einfach nach den drei Worten googlen und dort in der Navigation unter > Angstambulanz > 27 Jahre ABARIS Angstambulanz lesen). 1992 von einem DDR-Psychologen gegründet, der die Mauertoten nicht mehr ertragen hatte, ist die ABARIS Angstambulanz vor der Herrschaft der Angst in Deutschland bereits 2006 wieder emigriert - nach Cambridge. Offenbar wiederholt sich der Zusammenbruch der DDR 1.0 im bevorstehenden Zusammenbruch des “befreiten” Deutschlands als DDR 2.0. Aber ist dieser nationale Suizid wirklich ein Grund zum Feiern? Sogar Don Alphonso von der Tageszeitung “Die Welt” schrieb (siehe Link) vorgestern davon, das “gelobte Deutschland” deshalb zu verlassen. Sein Titel: “Schön war’s”. [Anm. d. Red.: Links sind hier leider nicht zugelassen.]
„Ich glaube, ich bin im Himmel. Endlich einmal Glück, endlich für immer frei,“ sagte ein damaliger DDR-Bürger nach seiner Ausreise. Falls er jung genug war, erlebt er in Deutschland gerade, dass “für immer” vielleicht auch nur “etwa dreißig Jahre lang” bedeutet.
Eines wird immer wieder unterschätzt, weil es Künstler, Beamte und sogar Ingenieure nicht in die richtige Relation zum Gedeihen eines Volkes und Staates bringen: Wenn Massen von Werktätigen einen Staat innerlich aufgeben, sogar verachten, ihm die Arbeitskraft entziehen, muss (!) , nicht kann, er untergehen. Das wissen DIE nicht, begreifen es oft lebenslang nicht, die an einer Wertschöpfung bei Produkten und Dienstleistungen nie unmittelbar teilnehmen. Ein Staat kann gut geordnet sein, scheinbar stabil , wenn seine Bedarfe nicht erzeugt werden, wird er fallen. Das ist das kommunistische Problem von allem Anfang an. Die typische Gewaltanwendung verzögert den Fall nur, kann ihn nicht verhindern. Das Streben nach einem linken (gerechten) System ist eine Selbsttäuschung.
Entmündigung, Lügen und Repressionen gibt es wieder in Deutschland. Wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt und unbequeme Dinge beim Namen nennt, wird seines Postens enthoben. Beispiele brauchen hier nicht genannt zu werden. Die Unterdrückung ist subtiler, sonst würde fast jeder, der hier auf der Achse schreibt, schon Probleme mit einer Staatsschutzbehörde bekommen haben. Viel von denen, die damals für die Freiheit mit den Füßen abgestimmt haben, würden vielleicht wieder mit den Füßen abstimmen, wenn es ein Deutschland B geben würde. Doch leider haben allzu viele zumindest noch nicht begriffen, wie sehr Deutschland von der Ideologie unterwandert ist, vor der sie damals geflohen sind, ohne von den anderen - den Obrigkeitshörigen - zu reden. An der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald hatten wir oft bei Feten sehr zum Missfallen der Genossen das Lied von den freien Gedanken gesungen. Es war sogar eine Art heimliche Hymne der Universität. Heute hat die von linken Ideologen dominierte Leitung dieser Universität den Namensgeber, der wie ganz wenige nicht nur für die nationale Befreiung Deutschlands stand, sondern für die Gedanken- und Meinungsfreiheit überhaupt, aus der Universitätsbezeichnung verbannt. Es mag ein Geschehen am Rande sein, das aber symptomatisch für ein Deutschland ist, das sich von einer ehemaligen FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda regieren lässt.
Alles richtig und gut. Aber ich hätte gern gewusst, wie viel Milliarden (5,5% des Einkommens) in den letzten 26 Jahren von Personen und Unternehmen insgesamt gezahlt wurden, und vor allen Dingen, was genau mit dem Geld gemacht wurde. Ein grosser Teil davon ist in tiefen Taschen und im Politbetrieb versickert. Nächstes Jahr fällt der »Soli« weg, dafür kommt die Klimasteuer — der Staat ist unersättlich und muss ja irgendwie die Ansprüche der Importbürger bezahlen.
Was mir an diesem Erinnerungs- und Gedenktext besonders gut gefällt, ist die präzise Begrifflichkeit: Die “DDR” in Anführungsstrichen als SED-Diktatur. Wir haben uns bei der “Verarbeitung” mehrheitlich auf die Stasi-Spur drängen lassen und nicht bemerkt, dass der Genosse Gysi damit ungestört die Unrechtspartei SED in die PDS und die Linke umtaufen konnte! Wie werden die Linken erst wüten, wenn man den Herbstflüchtlingen von 1989 ein Denkmal errichten wird! Die historische Lawine, die die Flüchtlinge in Bewegung gesetzt hatten, konnte weder vom Genossen Gysi noch vom bewaffneten Arm der SED aufgehalten werden. Gysi, Kipping und Genossen sollen dieses Denkmal als ein “Denkmal ihrer Schande” empfinden; die Schande liegt ganz im Auge des Betrachters. Die deutschen Helden haben diese Form der Ehrung verdient und die Geschichte Deutschlands braucht diesen positiven Meilenstein. Dies sollten wir bedenken, zumal die linke und linksextreme Begehrlichkeiten nicht ruhen, mit marxistischen und stalinistischen Verheißungen unser Eigentum, unsere Freiheit und die Demokratie zu zerstören.
Das Filmschnipsel in Dokumentationen über den 30. September 1989 in der Prager Botschaft endet stets mit dem Jubel der Menschen nach Genschers Worten. Die NZZ berichtete damals, dass aus dem Jubel heraus die deutsche Nationalhymne angestimmt wurde. Ich habe der NZZ damals gedankt, denn in hiesigen Medien wurde es nicht erwähnt.
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