Titus Gebel / 02.10.2018 / 06:15 / Foto: Pixabay / 68 / Seite ausdrucken

Heraus zum dritten Oktober!

Der 3. Oktober, ursprünglich Nationalfeiertag zum Gedenken an die 1990 wiedergewonnene Deutsche Einheit, wird publizistisch zunehmend überlagert durch den „Tag der offenen Moschee“ am selben Datum.

Das kann man sich zunutze machen. Und zwar im Namen der „Zivilgesellschaft“, eigentlich ein Propagandabegriff der Linken, die damit die politische Einflussnahme nicht gewählter und verfassungsrechtlich nicht legitimierter NGOs vernebeln wollte. Aber Ätschi Bätschi! Die Zivilgesellschaft sind ab sofort wir Bürger. Als solche stellen wir nicht nur den Regierenden peinliche Fragen. Wir suchen auch die nächstgelegene Moschee am 3. Oktober auf und bitten mündlich oder schriftlich um Stellungnahme. Etwa so, der Text kann beliebig geändert, gekürzt oder verlängert werden:

"Sehr geehrte Herren der Moscheegemeinde XY,

wir als Zivilgesellschaft haben uns anlässlich des Tags der offenen Moschee den Koran näher angeschaut. Dabei sind uns einige Aussagen aufgefallen, die eklatant mit unserem Rechts- und Freiheitsverständnis und dem des deutschen Grundgesetzes im Widerspruch stehen. Wie beziehen uns im Folgenden auf den Koran in der Übersetzung von Max Henning, Reclam-Universalbibliothek Nr. 4206, Stuttgart, Ausgabe 1991. Da steht zum Beispiel:

Er ist es, der seinen Gesandten mit … der Religion der Wahrheit  gesandt hat, um sie über jede andere Religion siegreich zu machen.“ (Sure 61, Vers 9. Die Versnummern weichen bei anderen Koranausgaben ggf. leicht ab.)

Und kämpfet wider sie [die Ungläubigen]…, bis alles an Allah glaubt.“(Sure 8,39)

Sie [die Gläubigen] sollen kämpfen in Allahs Weg und töten und getötet werden.“ (Sure 9, 111)

Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Ungläubigen.“ (Sure 8,55)

Siehe, die Ungläubigen vom Volk der Schrift [d.h. Christen und Juden] ... Sie sind die schlechtesten der Geschöpfe.“ (Sure 98,6)

Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlaget die Götzendiener, wo ihr sie findet, … und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf. (Sure 9, 5)

Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt. “ (Sure 47,4)

O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden...“ (Sure 5, 51)

Dazu hätten wir von Ihnen gerne eine Stellungnahme. Sind Sie bereit, die folgenden Aussagen zu unterschreiben? Falls nicht, bitten wir im Namen der Zivilgesellschaft um Angabe von Gründen.

1. Falls Regeln des Koran oder der Scharia mit deutschen Gesetzen im Widerspruch stehen, gehen die deutschen Gesetze in jedem Einzelfall vor. Ja oder Nein?

2. Frauen und Männer sind in jeder Hinsicht gleichberechtigt. Frauen dürfen sich zum Beispiel genauso wie Männer scheiden lassen und ihren Beruf frei wählen. Ja oder Nein?

3. Nichtmuslime dürfen den Koran und Mohammed öffentlich kritisieren und sich über ihn lustig machen. Ja oder Nein?

4. Bestimmte Taten Mohammeds, zum Beispiel das Halten von Sklaven, der Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen und das Töten von Andersgläubigen sind aus heutiger Sicht keine nachahmenswerten, sondern verwerfliche Handlungen. Ja oder Nein?

5. Zur Religionsfreiheit gehört auch, dass man den Islam verlassen und frei zu einer anderen Religion wechseln oder offen ungläubig werden darf. Ja oder Nein?

6. Zur Religionsfreiheit gehört auch, dass in liberalen Moscheen Männer und Frauen gemeinsam beten dürfen. Ja oder Nein?

7. Gewaltanwendung ist nur zur Selbstverteidigung beziehungsweise zur Durchsetzung des staatlichen Gewaltmonopols erlaubt. Ja oder Nein?

8. Auch in einem mehrheitlichen moslemischen Staat darf sich die Rechtsstellung von Juden, Christen und Atheisten nicht verschlechtern und in keiner Weise von jener der Muslime unterscheiden. Ja oder Nein?

9. Homosexuelle haben das Recht, ihrer sexuellen Orientierung nachzugehen und dies auch öffentlich zu zeigen. Ja oder Nein?

10. Niemand darf eine Frau zwingen oder bedrängen, ein Kopftuch zu tragen oder sich ganz oder teilweise zu verschleiern. Ja oder Nein?

Abschließend: Haben Sie etwas dagegen, dass wir Ihre Antworten im Internet oder gedruckt veröffentlichen? (Falls doch, warum?)

Alsdann, auf ins Gefecht! Lassen wir auch künftig nicht locker. Religionskritische Fragen zu stellen, ist Bürgerrecht und Bürgerpflicht. Jeder kann seinen Beitrag leisten. Wer die direkte Konfrontation scheut, kann sich per Post an die jeweilige Moscheegemeinde wenden und über die Antwort oder Nichtantwort einen Leserbrief an die Lokalzeitung schreiben. Falls Sie in die mündliche Diskussion einsteigen wollen, nehmen Sie eine Ausgabe des Koran mit. Sie werden häufig plumpe Schutzbehauptungen hören wie „Das steht gar nicht im Koran“. Bleiben Sie freundlich im Ton, aber verbindlich in der Sache.

So wie vergangene gute Zeiten schwache Menschen hervorgebracht haben, werden die kommenden schweren Zeiten starke Menschen schaffen. Auch in Deutschland.

Titus Gebel ist Unternehmer und promovierter Jurist. Er ist Autor des Buches Freie Privatstädte – Mehr Wettbewerb im wichtigsten Markt der Welt.

Siehe zum gleichen Thema auch diesen Achse-Beitrag von Rainer Grell aus dem Jahre 2016.

Foto: Pixabay

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Anders Dairie / 02.10.2018

Wir sollten auch an die gemäßigten Muslime denken, die, auch wegen des religiös bestimmten Gruppendrucks, aus ihrer Heimat abgehauen sind.  Sie sind wie die DDR-Bürger dumm dran,  die freilich ein besseres Leben wollten.  Jedoch auch der täglichen Bevormundung zu entrinnen suchten.  Weil sie der Meinung waren,  dass jeder Tag unter dem Regime verlorene Lebenszeit ist.  Dieser Umstand bedrückt den freiheitlich gesinnten Einzelnen, der sich nicht “formen” lassen möchte.  Weder zum Genossen noch zum Gläubigen.  Ich glaube nicht, dass ein laizistischer,  türkischer Facharbeiter oder Ingenieur in unserer Gesellschaft fremd bleibt. Auch wenn 55 % der Deutschtürken den Erdowahn (angeblich) unterstützen, so tun es 45 % nicht.  Während des wirtschaftlich-finanziellen Niedergangs, in dem Türken durch Überschuldung massenweise verarmen,  dürfte sich die Zustimmung zum Rais (Führer)  krass umkehren.  Erdowahn war als Bettler in Berlin.

Dr. Günter Crecelius / 02.10.2018

Ihre 10 Fragen müssten mit 10 ‘JA -’ Antworten Voraussetzung zur Erteilung einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung und erst recht zur Einbürgerung werden. Müssten, werden aber nicht. Wir sind ja sooo tolerant, oder wie nennt man das?

Richard Loewe / 02.10.2018

der 3. Oktober wird in 20 Jahren dann der zweite Tag der deutschen Einheit sein: Tawhid! Das Symbol ist der nach oben zeigende Zeigefinger. Gerne von Jihadis gezeigt. Tawhid heisst auf Deutsch Einheit. Zigtausende Kasernen des islam gibt es ja schon.

Anders Dairie / 02.10.2018

Das Problem bei diesen Antworten, wenn sie gegeben werden, besteht darin, dass jeder Muslim lügen und betrügen darf, wenn es der Herstellung des Kalifats dient.  Ungläubige zu belügen ist keine Sünde, es ist “halal”.  Ergo, kritische Fragen brauchen nicht gestellt zu werden, die Befragten werden mit “vorgedruckten” Erwiderungen ausweichen.  Diese Fragen sollten zum Beispiel von örtlichen Baubehörden gestellt werden, um Versagungsgründe zu finden.

Dirk Ahlbrecht / 02.10.2018

Die, mit Verlaub, naive Fragerei verdrängt, dass es letztlich nicht um „die“ geht - sondern um „uns“. Will sagen: Eine Gesellschaft mit einem gesunden Selbst hätte diese Probleme gar nicht. Schon weil, ein gesundes Selbst vorausgesetzt, eher wenige hier wären, denen man diese Fragen überhaupt würde stellen können.

Eleonore Weider / 02.10.2018

Christoph Müller / 02.10.2018 Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Lektüre der einschlägigen Passagen des Talmud. Frage von mir, welchen Talmud meinen sie bitte, den babylonischen oder den Jerusalemer. Tzzzzzzzzzzzz

Thomas Lehmann / 02.10.2018

Warum sollte ich mir diese Mühe machen, einen solch langen Brief zu formulieren, auszudrucken und zu verschicken? Zumal das Porto auch immer teurer wird. Wozu denn? Nur, um anschließend taqīya-mäßig angelogen oder komplett ignoriert zu werden? Titus Gebels Fragenkatalog verstehe ich als rhetorisches Stilmittel, um kritische Inhalte zu transportieren. Er ist wohl kaum ernst gemeint. Trotzdem ist er mißlungen, weil er den Eindruck erweckt, es gäbe noch eine Zeit des Dialogs. Diese Zeit gibt es nicht und hat es nie gegeben. Jedenfalls nicht mit dem Islam. Ein normaler und fairer Diskurs ist mit Muslimen nicht möglich. Was jeder verstehen sollte: Auf Dauer entwürdigt man sich selbst, wenn man ständig das konstruktive Gespräch mit einem Paria sucht, der weder die Manieren, noch den Geist, noch die ökonomische Stärke besitzt, um einen in irgendeiner Form zu bereichern. Parias geht man einfach aus dem Weg. Oder man schafft sie aus dem Weg. Aber man biedert sich ihnen nicht an, wie es der Deutsche, seit Jahrzehnten schon, mit geradezu notorischer Zwanghaftigkeit tut. Heinrich Manns begeisterter ´Untertan´ warf seinen Hut wenigstens noch in Anwesenheit des Kaiser in die Luft, heutzutage robben sich die gehirnverspulten Multibunten an den Osmanen heran wie bei einer Militärübung. Aber nicht, um ihn zu überwältigen, sondern um ihm die Füße zu küssen. Ekelhaft! Einfach nur ekelhaft!

Georg Dobler / 02.10.2018

Herr Gebel, vieles was Sie schreiben ist berechtigt, vor allem die Frage der Vereinbarkeit der Ideologie mit unseren westlichen Werten. Was den reinen Koran-Text anbelangt sei mir eine kleine Kritik erlaubt. Es gibt das Buch “Der Koran: Botschaft der Liebe. Botschaft des Hasses”. Positive Koran-Suren sind z.B.: Lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will. (S. 18, V. 29), Ihr habt eure Religion, und ich habe meine Religion.(S. 109, V. 6).  - - -  Kritisieren möchte ich die aus dem Zusammenhang entnommene Darstellung der Sure 9, Vers 5—Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlaget die Götzendiener—. Wichtig sind die vorhergehenden Verse 1 bis 4. Darin geht es darum wie mit Vertragsbrüchigen zu verfahren ist. Es soll ihnen vier Monate Bedenkzeit gegeben werden die Bündnisse einzuhalten und zu bereuen. Erst wenn das alles nichts nützt kommt der Aufruf zur Gewalt. —- Im historischen Zusammenhang darf es so verstanden werden: Zu Lebzeiten des Propheten hatten er und seine Gefolgsleute große Feindseligkeiten mit Arabern aus Mekka und sie waren oft mit diesen in kriegerische Aktionen verwickelt. Es wurden auch Friedensverträge geschlossen. Die Gemeinschaft um den Propheten Mohammed war zahlenmäßig noch klein und als letztes Mittel war so der bewaffnete Kampf vorgesehen (vers 5), um der eigenen Vernichtung zu entgehen. So sind die in Sure 9 Vers 5 gemeinten Zielpersonen die Mekkanischen Araber, die zuvor vertragsbrüchig geworden sind und aggressiv gegen die Muslime vorgegangen sind. Wichtig ist, dass hier mit “Götzendiener” nicht Christen oder Juden gemeint sind, also nicht die sich friedlich verhaltende Menschen anderer Religionen, sondern Araber, die durch kriegerische Handlungen aktiv Verträge brachen.

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