Katharina Szabo / 26.10.2015 / 23:33 / 14 / Seite ausdrucken

Helfen wir der Kanzlerin beim Rechnen

In Deutschland ist es möglich, Bundesjustizminister zu werden, ohne auch nur einen Blick ins Grundgesetz geworfen zu haben. In der DDR war es offenbar möglich, ein Physikstudium erfolgreich zu durchlaufen, ohne auch nur die leiseste Vorstellung von den Grundrechenarten zu haben. Auch am heutigen Tag lautet das Credo der Bundeskanzlerin: Wir schaffen das, alles kein Problem. Die Grenzen bleiben für jeden und für immer offen.

Immerhin, so die Kanzlerin, sind wir 80 Millionen. Eine kleine Völkerwanderung sollten die Bürger dieses Landes gefälligst mit links bewältigen. Außerdem, so Merkel, sollen nun die Flüchtlinge vom Balkan, etwa 100.000 Personen, schnell abgeschoben werden. Und hinsichtlich der Verteilung von Flüchtlingskontingenten innerhalb Europas ist man ja auch im Gespräch.

Laut offizieller Zahlen kommen täglich 10.000 Menschen über die Grenze nach Deutschland. Wahrscheinlich ist ihre Zahl aber deutlich höher. Keiner von ihnen spricht unsere Sprache, die meisten sind nicht für unseren Arbeitsmarkt qualifiziert. Viele kennen die einfachsten Verhaltensregeln in unserer Gesellschaft nicht, die einen reibungs- und gewaltlosen Alltag erst möglich machen. Nicht wenige haben noch nie etwas von der Gleichheit von Mann und Frau gehört, kennen keine Schwulenrechte, wissen nichts von Religionsfreiheit, haben nie gelernt, Konflikte anders als mit körperlicher Gewalt zu lösen.

Die täglichen Berichte von nationalistisch, ethnisch oder religiös motivierten Massenschlägereien, Vergewaltigungen von Frauen und Kindern in den Unterkünften und der Verachtung, der weibliche Helfer ausgesetzt sind, bestätigen dies. Ungefähr 10 bis 20 % der Menschen sind Analphabeten, die anderen beherrschen unsere Schrift nicht. Laut der wahrscheinlich beschönigenden Prognose von Andrea Nahles, wird man etwa 10 % von ihnen, nachdem man einiges an Integrationsleistung investiert hat,  im Arbeitsmarkt unterbringen können. Vorausgesetzt, sie wollen dies überhaupt. Der Rest lebt wohl dauerhaft von Sozialleistungen.

Die Kanzlerin bietet zur Lösung des Problems an, die Asylsuchenden vom Balkan nun abzuschieben. Dabei handelt es sich um ca. 100.000 Personen. Schiebt man nun 100.000 Menschen vom Balkan ab, ist das für diese Menschen zwar tragisch, ändert an der Flüchtlingssituation in Deutschland aber nichts. Da 10.000 Personen pro Tag über die Grenze nach Deutschland einwandern, bedeutet dies lediglich, dass binnen 10 Tagen 100.000 Menschen vom Balkan durch 100.000 Menschen aus dem Nahen Osten ersetzt sind. Nach 10 Tagen ist die Situation also genau so katastrophal wie zuvor.

Seit Wochen versucht Victor Orban der deutschen Bundeskanzlerin zu erklären, dass die Verteilung einer nach oben offenen Menge nach absoluten Zahlen keinen Sinn ergibt. Bislang konnte Angela Merkel aber nicht verstehen, dass die unbegrenzte Menge an Migranten, die nach Deutschland strömt, durch ein Umsiedeln von - sagen wir mal - 50.000 Personen nach Polen, faktisch nicht verringert wird. Höchstens für ein paar Tage.

Blicken wir weiter in die Zukunft und gehen wir von der optimistischen Zahl 10.000 aus. Selbst wenn man die Schaltjahre ignoriert, kommt man bei einer Zahl von 10.000 Menschen pro Tag auf 3.650.000 Menschen im Jahr. In zehn Jahren würde dies bedeuten, dass 36,5 Millionen Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten und aus Afrika eingewandert sind. Lediglich 10% dieser Migranten werden in der Lage sein, ihren Lebensunterhalt selber zu verdienen. Die anderen werden, wie bereits erwähnt, von staatlicher Unterstützung leben.

Obwohl nur 10% der Wahlberechtigten dieses Landes Sektenmitglieder der Grünen sind und diesen die unverbrüchliche Treue bis in den Tod halten, können rätselhafterweise seit einigen Jahren keine politischen Inhalte mehr umgesetzt werden, die nicht einst dem grünen Dogma entsprangen. Die Vorstellung, der gesetzlich garantierte Familiennachzug würde abgeschafft werden, ist also utopisch. Angehörige, die infolge des Familiennachzuges nach Deutschland kommen, müssen keinen Schlepper mehr bezahlen und auch die beschwerliche Balkanroute nicht auf sich nehmen. Sie können sich einfach ein Flugticket kaufen.

Man rechnet mit 4 Familienmitgliedern pro Migrant. Damit muss man die Zahl 36,5 mit 4 multiplizieren. Die Flugreisenden kommen als Kontingent hinzu. Manche meinen gar, man müsste die Zahl mit 8 multiplizieren. Bleiben wir aber optimistisch und multiplizieren wir nur mit 4. 36,5 mal 4 macht 146 Millionen in zehn Jahren. Wir sind 80 Millionen. In zehn Jahren voraussichtlich deutlich weniger.

Davon abziehen muss man die Kinder, die Rentner, die Arbeitslosen und die Geringverdiener. Die, die übrig bleiben, nennt man Steuerzahler. Das sind die Menschen, die das alles allen Ernstes finanzieren sollen.  Plus 10 % von 146 Millionen, glaubt man Andrea Nahles. Sie sind es, die ungefragt all dies am Laufen halten müssen. Sofern sie in 10 Jahren noch hier sind.

Dieses Land ist sowas von verloren.

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Leserpost

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Klaus Kalweit / 27.10.2015

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie allgegenwärtig der Umgang mit allerkleinsten bis gigantischen Größenordnungen bei einem naturwissenschaftlichen Studium ist. Man bekommt ganz zwangsläufig ein Gespür für Zahlen und erkennt sofort und ohne nachzurechnen, wenn etwas nicht zusammenpaßt. Angela Merkel soll promovierte Physikerin sein. Ihr vorzuhalten, sie könne nicht die Zahlen interpretieren, halte ich für absurd. Mir bleibt dann allerdings nur noch eine Erklärung für ihr absonderliches Regieren, ihre bestürzend einfältigen Statements: Sie will genau das, was sie tut. Sie will Deutschland irreversibel verändern, oder ihr Land ist ihr einfach nur egal. In jedem Fall gibt es nur einen Weg. Die Frau muß aus dem Amt vertrieben werden, wenn es nicht dafür schon zu spät ist. Aber wenigstens könnte man Zeit gewinnen, diese Veränderungen verlangsamen.

Ludger Küppers / 27.10.2015

Liebe Frau Szabo, sie haben aber die Hälfte vergessen. Was ist mit den 83 Mrd. für Griechenland und dem ganzen Schrott der bei der EZB liegt sowie den Kosten für den Krieg in Afghanistan? Die Staatsschulden übersehen wir mal großzügig… Von den Steuerzahlern müssen sie noch diejenigen abziehen, die in den Behörden rumhängen und die freie Wirtschaft behindern.

Marc Jenal / 27.10.2015

Das obige Szenario, welches den aktuellen Kurs realistisch hochrechnet, geht davon aus, dass die Arbeits- und Steuerleistung der ursprünglichen Bevölkerung nicht abnimmt. Dazu müsste man aber die leistungsfähigen Menschen irgendwann einsperren und zur Zwangsarbeit schicken, denn irgendwann geht da keiner mehr arbeiten, wenn er sieht was damit gemacht wird, sondern versucht seinerseits zu flüchten. Da ein Grossteil der Zuwandernden junge Männer sind mit oft anderen Vorstellungen von Gesetzen, Gesellschaft und Arbeitsleben, glaube ich kaum, dass die 10 Jahre lang ruhig bleiben, wenn sie merken, dass es nicht so geht, wie sie es sich vorgestellt haben. Die werden die Regierung aus dem Dornröschenschlaf holen, da ist der zweifelnde Bürger, das Pack, Pediga und selbst die gewalttätige Antifa ein Kaffeekränzchen dagegen. Ausbaden dürfen das dann die Nachfolger unserer nachhaltig agierenden Kanzlerin zusammen mit den Menschen, die noch bleiben wollen.

Regina Horn / 27.10.2015

Ja, ja: “Und hinsichtlich der Verteilung von Flüchtlingskontingenten innerhalb Europas ist man ja auch im Gespräch.” Im Gespräch ist immer gut. Leider macht man sich wohl eher nicht klar (oder äußert es nicht laut), was der Durchschnittsmichel, der böse, schon ahnt: Wer setzt denn die Verteilung durch, wenn der liebe Flüchtling nun aber nicht möchte? Wie viele sind denn schon abgetaucht, bevor jemand sie registrieren konnte, wohl wissend, dass ihres Bleibens hier unbegrenzt nicht sei? Möglicherweise gefällt es dann aber in 10 Jahren hier nicht mehr so sehr, weil die paar verbliebenen Eingeborenen den gewünschten Standard für die lieben Gäste nicht mehr halten bzw. schaffen können. Oder schaffen wir das?

Helmut Szynka / 27.10.2015

Katharina Szabo , das ist alles völlig richtig, nur was hilft das? Frau Merkel tut nichts, sie ignoriert ihr eigenes Volk und in ihrem Bericht hatten Sie nüchterne Zahlen aufgetischt. Nicht berichtet haben Sie von den Frauen, die tagtäglich vergewaltigt werden oder von den Polizisten die diese leiden mit ertragen müssen und auch ohnmächtig sind. Ich warte jetzt noch auf das sogenannte Machtwort von Seehofer, hoffentlich macht der noch was. ansonsten sehe ich Deutschland als verloren an. Ein Rentner aus den Philippinen.

dickbrettbohrer / 27.10.2015

Zitat: “Blicken wir weiter in die Zukunft und gehen wir von der optimistischen Zahl 10.000 aus. Selbst wenn man die Schaltjahre ignoriert, kommt man bei einer Zahl von 10.000 Menschen pro Tag auf 3.650.000 Menschen im Jahr. In zehn Jahren würde dies bedeuten, dass 36,5 Millionen Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten und aus Afrika eingewandert sind. “ Diese Rechnung habe ich mir auch bereits einige Male durch den Kopf gehen lassen. Dabei fehlt noch ein unbekannter Faktor, nämlich die Zukunft. Es könnte durchaus sein, daß die Zuwanderungszahlen exponentiell zunehmen. Gründe: die beklagenswerten Zustände an den Grenzen - fehlende Verteidigungsbereitschaft, Hilflosigkeit der Schutztruppen und der Polizei, erfolgreiche Einschüchterung durch Erpressung und körperliche Präsenz usw. Dies sind unübersehbare Zeichen deutlicher Schwäche. Als Bilder und Erzählungen macht das die Runde und trägt dazu bei, daß immer mehr Menschen nach Europa wandern werden im Glauben, dies sei ihr gutes “Recht” und niemand werde sie davon abhalten können. Die dank deutscher Organisation und übergroßer Hilfsbereitschaft immer noch halbwegs funktionierende Verteilung von Flüchtlingen und deren weiterhin großzügige (finanzielle) Versorgung tut das ihrige dazu, daß der Strom der Menschen nicht abnehmen, sondern künftig sogar noch anschwellen wird. Dann ist obige Rechnung ohnehin Makulatur. Wenn nichts grundlegendes seitens der Politik geschieht, dann wage ich die Zahlen um den Faktor zwei zu verdoppeln. Es könnte dann in der kommenden Dekade jedem Deutschen ein Zugewanderter gegenüberstehen, eins zu eins.

Robert Baumgart / 27.10.2015

Frau Szabo schreibt, dass dieses Land “sowas von verloren” sei. Für heiteren Fatalismus bin ich ja immer zu haben. Aber wenn, dann bitte auch bis zum Ende gedacht: Bevor wir nämlich verloren sind, wird es noch mal so richtig blutig. ;-)

Erhard Möller / 27.10.2015

Liebe Frau Szabo, auch bei Ihnen ist ein Rechenfehler aufgetreten. Bei einem geschätzten Nachzug von 4 Familienmitgliedern je Flüchtling beträgt allein die Zahl der hinzukommenden Familienmitglieder nach 10 Jahren 146 Millionen. Vergessen haben Sie in Ihrer Rechnung dabei die eigentlichen Flüchtlinge, so dass nach 10 Jahren insgesamt nicht 146 Millionen sondern rund 180 Millionen hier sein werden. Bei 80 Millionen bisherigen Einwohnern eine sehr hübsche, noch leichter einzuprägende Zahl. Nicht genannt haben Sie den Zeitpunkt, zu dem unsere Flüchtlingsversorgungs- und Sozialsysteme zusammenbrechen und die Polizei nicht mehr in der Lage ist die öffentliche Ordnung und Sicherheit aufrecht zu erhalten. Ich darf da vielleicht weiterhelfen: Bei einem weiteren kontinuierlichem Zustrom von 10.000 pro Monat sind die Unterbringungsmöglichkeiten der Länder und Gemeinden im Frühjahr, Frühsommer 2016 endgültig erschöpft und die Einwanderer müssen privat untergebracht werden. Nun könnte man wenigstens die Hoffnung haben, dass die Politik im Rahmen der allseits propagierten Willkommenskultur die Unterbringung zunächst vorrangig bei denjenigen Mitbürgern vornimmt, die Refugees Welcome Schilder hochhalten und für den ungehinderten Zuzug von Asylbewerbern, Flüchtlingen und auch allen Anderen, die kommen wollen, demonstrieren. So wäre hinsichtlich der Unterbringung ein maximaler Wohlfühleffekt für die Flüchtlinge gesichert. Ärgerlicherweise handelt es sich dabei aber genau um diejenige Bevölkerungsgruppe, die leider zu Hause überhaupt keinen Platz hat und sich aufgrund ihrer vielfältigen Verpflichtungen im Einsatz für die gerechte Sache nicht adäquat um die neuen Mitbewohner kümmern könnte und daher dieses Angebot, obwohl man natürlich sehr, sehr gern wollte, mit tiefsten Bedauern ablehnen müsste. Man lese u. a. bei einem Till-Schweiger-Interview nach. Aufgrund des ungelösten Unterbringungsproblems prognostiziere ich einen bürgerkriegsähnlichen Herbst 2016 und eine weitere Zukunft, die den Zuständen vergleichbar wird, die in der Mitte Europas im 30jährigen Krieg herrschten.  

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