Heute habe ich mir in der Mittagspause ein bisschen mehr Zeit gegönnt und bin zum Kaufhof am Marienplatz gegangen, um das Angebot der Israelische Woche zu nutzen und ein paar orientalische Leckereien zu kaufen. Ich fahre also mit der Rolltreppe in die Lebensmittelabteilung, beginne zu suchen und frage mich, ob ich die Woche verwechselt habe…
So wie bei der französischen Woche ist es jedenfalls nicht. Da ist der Kaufhof dekoriert wie ein Kindergeburtstag. Überall die Trikolore und die Insignien Frankreichs (Baskenmütze, Baguette, gallischer Hahn). Nach langem Suchen finde ich im hintersten Eckchen einen Tisch, auf dem ein paar Flaschen, Schachteln, Dosen und Gläser aufgehäuft sind. Zum Glück habe ich meine Lesebrille dabei, so dass ich das Kleingedruckte auf den Etiketten entziffern kann: Tatsächlich stammen diese Saucen, Marmeladen, Gewürze und Weine aus Israel. Jetzt fällt mir ein komisches antennenartiges Metallgestell auf, das an den Tisch montiert ist. Bei näherer Betrachtung erweist es sich als Plakatständer bzw. Fahnehalter – leider ohne Plakate oder Fahnen. Offenbar ist es in München 2007 nicht ratsam ein israelisches Werbeposter aufzuhängen. Nun, halten wir dem Kaufhof mal zu Gute, dass es der erste Versuch einer Israel Woche und München ja auch nur eine Filiale unter vielen ist, die mitgemacht haben. Dennoch war ich baff, wie weit die vorauseilende Rücksicht auf die Gefühle von Antisemiten geht. Ein Schild mit der Aufschrift „Leckeres aus Israel“ aufzustellen, ist ja keine übermenschliche Heldentat.