Sogar das Strafgesetzbuch kennt die Anstiftung. Nach §26 wird der Anstifter “gleich einem Täter bestraft”. Was sind Worte anderes als Anstiftung!
Jeder sollte frei sprechen können, auch wenn die Rede ein Gerede ist oder eine dumme bis falsche Aussage macht und unendliche Beleidigungen und Hass enthält. Persönliche Klage dagegen wäre ein Weg, den jeder, wenn er will, bestreiten kann. Wenn der Staat hier aber die Definitionshoheit enthält, sind wir auf einem abschüssigen Weg. Hass-Rede ist doch nichts anderes, als ein weiterer Versuch, Denken und Sprechen zu disziplinieren. Wenn Bundestagsabgeordnete, die Kanzlerin und der Bundespräsident etwa zu Trump oder zur AfD Aussagen machen, die allesamt unterirdisch sind, findet es in den Medien weitgehend Zustimmung und keiner spricht von Hass-Rede. Warum auch? Ich finde solche Fehlleistungen von Leuten, die es besser wissen sollten, immer wieder erhellend und aufklärerisch. Sie verraten von der “Elite"mehr als jede korrekte Rede. Ich sehe also in jeder Rede einen Moment der Aufklärung. Sprachverbote sind immer kontraproduktiv und verhindern Erkenntnisse. Letztlich ist die Polizei der Sprache ein Herrschaftsmittel. Sehen wir nur auf das Nazi-Narrativ!
Wenn “wir ” endlich durch sind mit den Klärungen der Begriffe, werden wir nirgendwo mehr hingehen können, ohne von der Fratze der neuen ” Ordnung ” lächelnd begrüßt zu werden. Da hilft dann nichts mehr. Ist das ” deutlich” genug, fürs erste?
Lieber Herr Dimitrij Sokurnko. Ihre Darstellungen sind unvollständig und führen deshalb zu Missverständnissen. Ich habe sie so verstanden, dass a priori nur zur Gewalt neigende Menschen anfällig für gewaltsame Lösungen politisch, ideologisch und gesellschaftlich unterschiedlicher Standpunkte führen.
Streiten über “die Sache” können Deutsche anscheinend nicht, es wird zu oft persönlich und gleitet in die Feindseligkeit ab! Willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein! Natürlich können wir über den Islam und über alle seine Folgen diskutieren, aber diskutieren wir damit über Muslime? Natürlich läßt sich trefflich über politische Ansichten diskutieren, aber ist dadurch mein Gegenüber auch mein Feind? Eine gesunden Streitkultur unterscheidet zwischen Sachlage und Person. Dazwischen existiert eine Grenze. Wird diese Grenze überschritten, kommt es über kurz oder lang zur Gewalt. Dann folgen den Worten auch Taten. Und somit gebe ich dem Autor Herrn Sokurenko hier nicht Recht!
Ja, die Argumentation is überzeugend, aber der Vergleich mit den USA hinkt etwas, denn die USA wurde auch nicht etwa von Safe-Spaces, Micro-Aggression und Euphemismus verschont. Hätte Magnitz bleibende Schäden davon getragen, wäre er jetzt ganz im Sinne der Linken “diffently-abled” und nicht behindert. Mittlerweile sind die ideologischen Kämpfe in der westlichen Welt “dank” der Globalisierung nahezu im Gleichtakt. Es wäre schon etwas besonderes wären die AfD Vertreter nicht genau in die gleiche Argumentation verfallen, wie es der politische Gegner machen würde. Es bleibt die Misanthropie oder sagen wir einer allgemein kritischen Betrachtung vieler menschlicher Charakterzüge wie z.B. das Messen mit zweierlei Maß.
Ein weiterer Relativierungstext zum Anschlag auf den AFD Politker Magnitz, den ich so auf der Achse nicht erwartet hätte. Das kennt man sonst nur vom Spiegel, TAZ oder SZ. Natürlich ist es ein Unterschied, nur dazu aufzurufen und das politische Klima gegen die AFD und deren Mitglieder anzuheizen oder tatsächlich einen Menschen grün und blau zu schlagen. Das der Autor in den hasserfüllten Äußerungen von Politker der SPD und den Grünen gegenüber AFD Politkern Ursache und Wirkung nicht erkennen kann, ist für einen Sozialwissenschaftler und angehenden Bildungs- und Erziehungswissenschaftler wirklich ein berufliches Armutszeugnis.
@Gerhard Mader und Ruedi Tschudi: Ich stimme Ihnen beiden ohne Vorbehalt zu. Ein völlig überflüssiger Artikel eines ebenso überflüssigen Sozialwissenschaftlers.
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