Köstlich, Thilo! ;-) Als ich (älteres Semester) in einem italienischen Restaurant in Lübeck von einem ähnlichen Servierwesen geduzt wurde, war ich (leider) so verdattert, dass ich es nicht fragen konnte, ob wir schon mal zusammen die Kellertreppe runtergerutscht seien. Vermutlich hätte dieses junge Mädchen, das meine Enkelin hätte sein können, gar nicht verstanden, was ich meine. Nun bin ich aber gewappnet für den Wiederholungsfall!
Hallo Herr Schneider, mit Ihren Texten hier bei AchGut kommen Sie schon rüber wie der nette Kumpel, - einer, so zum Unterhaken. Ich glaube Ihnen daher nicht, dass Sie so wenig entspannt waren. Allerdings so wie Sie den Ablauf hier erzählen, hat er ein sympathisches happy end. schöne Grüße
Duzen ist jetzt cool. Jede Gewohnheit aus den USA kommt früher oder später auch zu uns. Duzen signalisiert Lockerheit. Nur sind wir Deutschen gar nicht so locker. Es passt nicht so ganz zu uns. Und was ist am Siezen eigentlich schlecht? Siezen ist eine Form der Respekterweisung. Und mit dem Duzen drückt man aus, dass man vertraut miteinander geworden ist. Doch vertraut sein mit einer Person, die ich gerade erst kennengelernt habe? Die vor allem einer ganz anderen Generation angehört? Da wirkt das Duzen reichlich unnatürlich, ja gezwungen, künstlich. Und das soll cool sein? Stehen wir doch zu einem gesunden Maß an Verklemmtheit. Es entspricht uns. Und wir brauchen das nicht zu ändern. Denn wir sind so. Und das ist völlig ok. Also überlassen wir das Duzen lieber denen, die sich dabei bequem fühlen. Vertrauen wir auf unser Gefühl dabei. Es leitet uns sicher durch alle Ansprech-Situationen. Stehen wir zu uns. Denn „cool“ zu sein, ist nicht unser Anliegen.
Aus der Tatsache, dass Langstrecken-Luisa ein lukratives Angebot von Siemens ausgeschlagen hat schließe ich, dass linksgrüne NGO`s ihre Mitarbeiter zwischenzeitlich besser bezahlen als große deutsche Industriekonzerne. Klar, dass in deren Lokalen ähnliche Preise aufgerufen werden wie in den Lokalen, die Leute wie der Käser Sepp bevorzugen.
Einfach wieder spitze! Ihre Artikel lese ich immer meinen Schatz vor. Wir haben große Freude dabei, mit großer Vorfreude auf Ihr nächstes Erlebnis mit Ihrem Schatz.
Nach dem Besuch im ” Hunkemöller “ kann man schon mal nachgeben und sich so ‘ne prüde Abfertigungshalle antun, - aus Vorfreude auf die ” Anprobe” daheim. Mir sind solche amerikanischen ” Caféhäuser” und ihre Pseudolockerheit zuwider. Das Caféhaus und das Rauchen sind für mich 1 Wort, dazu gehört die Tagespresse, der Strudel, der Ober ( hab’ auch nichts gegen eine süße Oberin ), kein Muzak , gerne Fensterplatz. Das gibt es nur noch selten, in Wien oder Prag oder Budapest, in Frankreich , Italien. Was das Caféhaus betrifft, bin ich erbarmungsloser Nostalgiker. Aber ” Benefit Life ” ? - Da sitz’ ich lieber auf ‘ner Bank am Hafen und warte auf die Fähre mit ’ nem Coffee -to -go aus ‘ner Bäckerei. Kostet am Wannsee , ohne Refill, schlappe 2,50 !
Jemanden ungefragt zu duzen stellt zwar (leider) keine Beleidigung dar (jedenfalls nicht in allen Fällen) aber es zeugt doch davon, wes Geistes Kind da vor einem steht. Der Usus der Generation 68 + Nachwuchs eine Corporate Identity herzustellen in dem Jedermann (Achtung: Generisches Maskulinum) ausnahmslos geduzt wird (und auch die Angestellte, Untergebenen, Mitläufer, Aktivisten, Influencer, Winkmittelträger und Adabei’s dazu genötigt werden) sind die Visitenkarte ihres schlechten Benehmens. Das “Sie” zeugt vom Respekt das dem Gegenüber (und natürlich der Gegenüberin*es) gezeugt wird. Wobei “zeugen” natürlich Ausdruck patriarchale Unterdrückung ist und (M/W/D) dies tunlichst zu unterlassen hat. Schon um den eigenen CO2-Fußabdruck greta-gerecht zu minimieren.
Daumen hoch, Herr Schneider. Als ich das erste Mal in einem Levis-Store mit 40 Jahren (weil ich zuvor nie die Chance hatte einen aufzusuchen) geduzt wurde von einer zauberhaften Verkäuferin, die der Charlene Tilton (Lucy) aus der Serie Dallas nicht unähnlich war, war ich natürlich geschmeichelt. Der Store, die Auswahl, das jugendliche Umfeld ließen mich doch kurzerhand glauben, sie schätzt mich ein paar Jahre jünger. Inzwischen sagt mein realistischer Blick in den Spiegel, dass kein Irrtum mehr möglich sein könnte und ich genieße es eben nicht mehr so plump und vertraulich angesprochen zu werden. Da man ja z.B. gerade beim Friseur es sich nicht verscherzen will, wer weiß schon, wie man hinterher aussieht, habe ich mich bislang immer zurückgehalten, aber ich werde mir Ihren Satz merken, falls es mir ( so Gott, oder Hebe es wollen) noch einmal passieren sollte.
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