Ich lese immer nur hohe Geburtenrate, wachsende Bevölkerungszahl und Armut, ganz, ganz schlimm. Dann frage ich mich doch, ganz naiv wie das geht, weil eigentlich sollte doch die wachsende Armut dafür sorgen, dass die Bevölkerung zurückgeht, weil das logisch wäre. Ist es nicht eher so, dass wir hierzulande über das System der “Entwicklungshilfe” und der Hilfswerke dafür sorgen dass unsere Leute woanders die Kinder großziehen, die sie für sich selber nicht bekommen? Ist es nicht so, dass wir hier das eigentlich arme Land sind, welches sich nicht traut, ganz handfest in die Zukunft zu investieren? Und die armen Länder die Länder sind, die zwar einerseits unter Reichtum verstehen, dass man so reich wird, dass man sich keine Kinder meint leisten zu können, aber andererseits noch ganz pragmatisch nehmen, was sie kriegen können?
Werter Herr Seitz, ich habe Ihren „Bonner Aufruf zur Reform der Entwicklungshilfe“ gelesen. Was Sie sagen, klingt plausibel. Aber die drei Hauptprobleme, die Sie hier im Artikel ansprechen, 1. da die Geburtenrate zu den höchsten der Welt zählt, 2. da die elitäre Funktionärsschicht bis ins Mark korrupt ist und 3. da diejenigen, die sich im Land eine halbwegs ordentliche Qualifikation erworben haben, das Land in Scharen verlassen, ist eine Besserung de facto unmöglich. Trotzdem wird weiter steuerfinanzierte Entwicklungshilfe geleistet und der unhaltbare Zustand im Land damit festgeschrieben. Sie schlagen in Ihrem Aufruf Maßnahmen vor, die verpuffen, weil sie nur an Symptomen kurieren. Warum fokussieren Sie sich nicht auf genau die drei Stellschrauben, die Sie hier im Artikel benennen? Und nur auf diese – nicht verzetteln. Und in der Reihenfolge. Möglicherweise kann es daran scheitern, weil Sie vielen Nutznießern hier bei uns im Lande auf die Füße treten müssen.
Wie immer sehr informativ. Kleiner Hinweis: 2,3 Milliarden ha sind 23 Millionen km2, die passen nicht auf eine Insel von knapp 600.000 km2. Ansonsten vielen Dank für diesen, die bisherigen und hoffentlich noch folgenden Beiträge.
Madagaskar ist mit ca. 587.000 qkm nicht “mehr als eineinhalbmal größer als Deutschland” (357.000qkm), sondern “nur” mehr als eineinhalbmal so groß! Dies ist - mit und ohne Mathewende - ein erheblicher Unterschied.
Wie üblich sollte man bei afrikanischen Ländern erst einmal einen Blick auf die Bevölkerungsentwicklung werfen. Laut Suchmaschine hatte das Land 1960 in etwa 5 Mio Einwohner. 1980 waren es 8,5 Mio, bis ins Jahr 2000 hat sich diese Zahl fast verdoppelt auf 15,3 Mio und neun Jahre danach, dem aktuellsten Wert, kam noch einmal ein Viertel oben drauf. Die Interpretation dieser Zahlenreihe ist jedem selbst überlassen. Viel Glück beim politisch korrekten Weginterpretieren der Tatsachen.
Wie immer nutzt nur die Hilfe zur Selbsthilfe. Das grundsätzliche Problem Afrikas ist die Tribepolitik, die Überbevölkerung und die nicht vorhandene Bildung. Wenn ich für einen Fossa Penis mehr als einen Jahresverdienst bekomme, wildere ich eben. Ohne Bildung bleibt da ja auch kaum eine Alternative.
Sehr geehrter Herr Seitz, bei der Größenordnung der abgeholzten Waldfläche ist wahrscheinlich etwas verrutscht. 2,3 Milliarden Hektar entspricht 23 Millionen Quadratkilometer. Mehr als die doppelte Fläche Australiens ist schon ein bissle viel abgeholzter Wald für eine Insel mit gerade mal 587295 Quadratkilometer. Dieses verfluchte Dezimalsystem;) Holger Schwarz
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