Reinhard Mohr, Gastautor / 07.10.2022 / 10:00 / Foto: S.F. Leonard / 85 / Seite ausdrucken

Happy Birthday, Genosse Wladimir!

Heute feiert der russische Präsident Wladimir Putin seinen 70. Geburtstag. Statt einer Siegesparade in Kiew wird es nur eine kleine Feier im Kreise seiner Freunde im Kreml geben. Seine deutschen Weggefährten werden ihm aus der Ferne gratulieren. Es ist uns gelungen, einige dieser Botschaften abzufangen, noch bevor sie abgeschickt wurden. 

Lieber Wladimir Putin,

meine besten Wünsche zum 70sten Geburtstag, an dem man sich ja, um einmal mich selbst zu zitieren, gelegentlich fragt: Wer bin ich, und wenn ja, wie viele? Bei Dir, lieber Wladimir, liegt die Sache natürlich auf der Hand. Um es mit Rudi Völler zu sagen: Es gibt nur ein‘ Wladimir Putin! Oder, wie Zarah Leander sang: „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder!“

Das hat die Welt spätestens seit dem 24. Februar begriffen. Schon vor über fünf Jahren, im Januar 2017 habe ich einem jungen YouTuber, der sich selbst für „jung & naiv“ hält, die Wahrheit ins Mikrophon diktiert: „Wir haben mit Putin vergleichsweise Glück“. Das „vergleichsweise“ möchte ich offiziell zurücknehmen und wie damals hinzufügen: Du bist ein „besonnener Moderator“ und ein „verlässlicher Partner“! Zu gerne hätte ich, anstelle von Olaf Scholz, der US-amerikanisch gesteuerten Marionette Hamburger Großbankiers, an diesem großen langen Tisch mit Dir im Kreml gesessen, der schon diskursökologisch genau meine Kragenweite ist. Was hätten wir alles besprechen können! Vielleicht wäre daraus ein wöchentlicher Podcast „Precht & Putin“ geworden, um der westlichen Mainstream-Lügenpresse, der sogenannten „Vierten Gewalt“, ordentlich auf die Füße zu treten. 

Für heute sage ich nur: Friede sei mit Dir, Wladimir!

Dein Richard David Precht

*****

Verehrter Genosse Putin,

an Deinem Ehrentag möchte ich Dir die Grüße aller Werktätig*innen aus Mecklenburg-Vorpommern überbringen und Dich der unverbrüchlichen Freundschaft unserer beiden Völker versichern. Leider haben imperialistische Kreise aus der angloamerikanischen Welt den Betrieb von Nordstream 2 verhindert, die praktisch wie symbolisch zum festen Band zwischen uns geworden wäre. Nicht nur Du, auch ich bin unentwegt der friedensfeindlichen Hetze der Springer-Journaille und anderer Vertreter der westlichen Propaganda ausgesetzt, die auch unser gemeinsames Zukunftsprojekt der „Klima-Stiftung“ zu Fall gebracht haben. Doch wer wüsste besser als Du, wie wahr der gute alte Satz ist: „Viel Feind‘, viel Ehr‘!“ Wir Nordostdeutschen wissen: In den Stürmen der Zeit besteht nur jener, der tief verwurzelt ist im Glauben, das Richtige zu tun. Oder wie es der Genosse Erich Honecker, mit dessen Erben ich ja in Schwerin regiere, einst uns allen ins Stammbuch geschrieben hat: 

„Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“

In diesem Sinne wünsche ich Dir zum runden Geburtstag alles Gute!

Druschba!

Deine Manuela

P.S. Im Fall des Falles ist für Dich immer ein Plätzchen auf Usedom oder in Putbus auf Rügen frei. 

*****

Mein lieber Wladimir, altes Haus!

Herzlich willkommen im Kreise der Seventysomethings! Und ich kann Dir sagen: Da ist noch lange nicht Schluss, da geht noch was! Im Übrigen gilt: Marmorstein und Eisen bricht, aber unsere Freundschaft nicht. Da sollen sich all die Medienschlampen schwarz ärgern! Uns eint ja nicht nur die unzerstörbare Liebe zu Demokratie und Frieden, sondern auch der Paria-Status, in den uns die Kriegstreiber der NATO versetzt haben. Ich kann mein Haus in Hannover nur noch nachts mit Hoodie und unter Polizeischutz verlassen. So-Yeon muss alleine zu Aldi gehen und wird dort manchmal von bellizistischen Kassiererinnen angepflaumt. Rassismus pur, sag ich Dir. Nur ganz selten kriegen wir Besuch, meistens aus der „Stern“-Chefredaktion, die ja eine gute antiamerikanische Tradition hat. Aber ich will mich nicht beschweren und lieber an den alten Satz erinnern, der uns beiden Richtschnur bleiben soll: „In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod“. Dass Du Deinen treuen Freund Ramsan Kadyrow, den BILD als „Bluthund“ verunglimpft, gerade zum Generaloberst ernannt hast, beweist wieder einmal Dein strategisches Geschick. 

Lieber Wladimir, lass Dich feiern. Man sieht sich!

Dein alter Freund Gerd   

Siehe auch: Wladimir Kaminer über Putin und seine Lakaien

Foto: S.F. Leonard Flickr via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Gabriele Klein / 07.10.2022

Sehr geehrter Herr Präsident, auch ich gratuliere und habe einen Vorschlag für einen besseren Auftritt bei der UN, um das mit dem Frieden auf der Welt diverser zu gestalten damit er besser klappt.  Bitten Sie doch einfach Ihren UN Abgeordneten sich den geänderten Zeiten auf der Weltenbühne mehr anzupassen u. auf die neue UN Etikette zu achten. Mein Tipp:  eine Perücke, möglichst mit so einem hohem Dutt,  Haarfarbe leichter Stich ins Lila? Dazu ein Ohrgehänge u. Klunker überm schickem Kostüm mit Minirock.  Unten drunter Seidenstrumpf mit Stöckelschuh (vielleicht gibts noch was von Dior?) Dann ab aufs Podium der UN und die Redenotizen ausm Handtäschchen gezückt. Sollte nun jemand auch nur grinsen,  sei es weil Ihr Abgeordneter vergaß sich vor Auftragen des Make-ups oder Anziehen d. Seidenstrümpfe an Kinn u. Bein ordentlich zu rasieren, .... oder seis weil beim Neigen übers Rednerpult ne Pink Grapefruit im Decoltee hervorblitzt dann haben sie ab da alle Trümpfe in der Hand, um sich nun über das Verhalten d. UN bei Joe zu beschweren. Wetten seine Presse ist sofort zur Stelle? Ihr Wohlwollen und Ihre Schlagzeilen sind Ihnen sicher. Ja und jetzt kommt das Beste: Für wie lange und mit welchem Inhalt das bestimmen ab da Sie. Wichtig ist nur, dass Sie die Chose immer am Laufen halten. Z.B. mit Hilfe d. internationalen Gerichtshofs u. endlosen Klageverfahren gegen gewisse Vertreter gewisser Länder die es gewagt haben…...

Steve Acker / 07.10.2022

Peter Mielcarek . ja. sehr löblich dass bei Achgut alle Kommentare durchgehen. Im Gegensatz zu Tichys , dort wird brutal zensiert. Von meinen Posts geht da vielleicht einer von 5 durch. Und nein, meine Posts sind in keinster Weise unflätig oder so.  Nur grad bei diesem Thema sehr kritisch zu dem was die Autoren von Achgut und Tichys schreiben.

Arne Ausländer / 07.10.2022

Man könnte mal “Královec” und “Beer Stream 1” googeln, falls man tschechischen Humor zu aktuellen Themen vertragen kann.

Hans-Peter Dollhopf / 07.10.2022

Frau Schäfer: “Putin war bisher immer ein verlässlicher Partner.” Von Assad? Oder von wem.

Winston Schmitt / 07.10.2022

Ist die ganze Angelegenheit nicht viel zu ernst, um Flachwitze darüber zu reißen? Jeder der einen Vorschlag zur Beendigung der unsäglichen Zerstörung und des unnötigen Sterbens in der Ukraine macht, der wird verächtlich gemacht. Kriegstreiber wie Strack-Zimmermann, Hofreiter, Baerbock, Merz und all die Konsorten, die nicht schnell genug die Ukraine mit weiteren Waffen voll pumpen können, die bekommen standing ovations. Wenn man nur von der Tapete bis zur Wand denkt, dann ist Putin natürlich der alleinig für diesen Wahnsinn verantwortliche. Der von den USA 2014 herbeigeführte Putsch in der Ukraine, die Drangsalierung der russischen, bzw. nach Russland orientierten Bevölkerung in den entsprechenden Landesteilen der Ukraine, die üble tief nationalistische Prägung des eingesetzten Regimes, das Asow-Regiment mit seinen Nazi-Abzeichen, der Kampf gegen russische Kultur, das alles wird ausgeblendet. Wir haben in diesem Konflikt nichts zu suchen, dieser Bürgerkrieg ist nicht unser Krieg und in der Ukraine wird auch nicht meine Freiheit oder die Freiheit Europas verteidigt. Diejenigen, die mit warmen A@sch zuhause sitzen und nach immer mehr Waffen plärren, die sollen sich in die Schützengräben begeben. Wenn es wirklich um Frieden ginge, dann würde man intelligenter Diplomatie den Vorrang geben. Noch bei der letzten Bundestagswahl plakatierten die GRÜNEN: “Keine Waffenlieferungen in Krisengebiete!” Heute sind sie die größten Scharfmacher, gemeinsam mit der Rüstung-Lobbyistin Strack-Zimmermann. Man kann garnicht so viel Essen, wie man bei all dieser schamlosen Verlogenheit k@tzen möchte. Es wäre an der Zeit, dass die Grünen und die FDP, ach all die blockparteilichen charakterlichen Versager schon bei der Niedersachsenwahl einen gehörigen Denkzettel bekämen, alleine ich glaub nicht dran. Strom kommt immer noch aus der Steckdose und Geld von der Bank und keiner geht Pleite, er hört nur auf zu verkaufen oder zu produzieren. Schämt euch!

Peter Meyer / 07.10.2022

Michael Lorenz: das ist kein zufälliger Hirnfrass, sondern die einzige und beabsichtigte Wirkung der „Impfungen“.

Peter Meyer / 07.10.2022

@ Theodore J: und WAS genau hatten die „OSZE-Inspektoren“ dort zu suchen? Darüber wachen, daß der von der EU angezettelte und den USA übernommene Regimechange („Fuck the EU“) auch bis zum Ende durchgezogen wird und Janukowitsch auf jeden Fall keine Rolle mehr spielt? Dafür sorgen - durch „Berichte“ - , daß Russland auf jeden Fall als der Böse dasteht, egal, wie die Fakten aussehen?  So wie in Syrien, wo hohe NATO-Offiziere im IS-Hauptquartier festgenommen wurden? PS: Spätestens seit dem Sündenfall 2014 werden seitens der EU „falsche“ Wahlergebnisse nicht mehr akzeptiert und „Maßnahmen“ dagegen ergriffen.

K.Schönfeld / 07.10.2022

20000 oder mehr junge russische Menschen sind seit Februar gestorben. Einziger Grund: die russische Armee ist in den Krieg gezogen, auf Befehl von Putin. Das waren Menschen, wie du und ich, mit Vätern, Müttern, Brüdern, Schwestern, Frauen, Freundinnen und und und. Die würden alle noch leben, wenn Wladimir nicht den Masrchhbefehl gegeben hätte. Ich kann Menschen nicht verstehen, die für so was Entschuldigungen suchen.

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