@ U. G. Heuer, wessen Muttermilch ich trank deren Ideologie habe ich übernommen. Na, haben sie vielleicht bereits in ihrer segensreichen familiengeschichte gestöbert? Sind da mehr hochdekorierte SS-Männer oder NSDAP Mitglieder dabei als Deutschland Üblich oder überwiegen doch die Hochstapler und Selbstinszenierer?
@ U. G. Heuer: Ich hatte das Glück, seinerzeit (ausnahmslos) Familienmitglieder gehabt zu haben, die in brit.-kanad., brit-poln. u. amerik. Verbänden gegen Nazi-DE gekämpft haben, darunter solche, die direkt an der Befreiung von Bergen-Belsen beteiligt waren. Zu letzterem: die dort angetroffenen Überlebenden enstprachen jedenfalls nicht im mindesten Ihren Mutmutmaßungen. Einige Briten waren dermaßen schockierte, dass sie Ortsansässige zwangen, sich mit vorgehaltenem Revolver die (von den NS-Banditen höchstselbst auf Zelluloid dokumentierten) Leichenberge anzusehen. In diesem Sinne, verbunden mit freundlichen Grüßen. @Antje Sievers: Seien Sie umärmelt.
“...Trenchcoat, sowie der unvermeidlichen Hupe.” Dies möchte ich als bekennender Marxist ergänzen dürfen. Vielleicht noch eins: die Liebe vieler Israelis zur deutschen Sprache - mich berührt das auch sehr stark, liebe Frau Sievers - - - einfach herzzerreißend.
Ich habe jahrelang in Frankfurt in der Westendstr, gearbeitet und auch gewohnt. Gegenüber von dem jüdischen Kindergarten u. Schule. Bewacht von schwerbewaffneten Polizisten, rund um die Uhr. Zwei Straßen weiter war das Gestapo Hauptquartier (heute eine Privatbank). Gegenüber auch einige Stolpersteine , viele mit dem Vermerk verhaftet und abtransportiert in 1943 und 1944. Was müssen die Menschen gelitten haben . Es ist einfach unvorstellbar.
Keine Stolpersteine: falsch. Viele Stolpersteine: auch falsch. Nach Juden benannte Straßen: aber ganz falsch! - “damit die Deutschen immer noch auf ihnen (den Juden) herumtrampeln können.” Ja, sie haben ihr Kainsmal, diese Deutschen, und sie werden ausgestoßen sein bis zum Ende aller Tage. Frau Sievers hat die Sache genau durchdrungen.
Der ” Judenboykott ” im Frühjahr 33, auf den sich das Zitat aus ” Harpo speaks ” bezieht, ist nicht nur der Beginn der Verfolgung und Ermordung, sondern auch der Anfang eines Raubzugs und eines Geschäfts und die Erinnerung an diesen Abend und den Tag danach gehört auch in einen Text über jüdisches Leben in der Handelsstadt Hamburg. Völlig richtig. Boykott ist ja wieder in Mode gekommen bei Leuten mit großen Plänen für das ” Neue Deutschland “. ( War damals schon der zeitgemäße Begriff. Seltsam, nicht ? ) Die Zeiten ändern sich, die Wörter und die Leute sind die gleichen. Mmmh.
Ich empfehle dazu den Film “Die Kinder von Blankenese” (Raymond Ley) der von jüdischen Vollwaisen aus Bergen-Belsen handelt, die 1945-47 in der Warburg-Villa einige Monate lebten, bevor sie nach Israel ausreisten. Eric Warburg (Sohn des Bankiers und Offizier der US-Army) hatte die Villa zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt, weil er nicht damit rechnete das es wieder jüdisches Leben in Deutschland geben würde. Was er übersehen hatte war, daß es für viele der Kinder nur ein kurzes Durchatmen war, bevor es in den nächsten Existenzkampf ging, den israelischen Unabhängigkeitskrieg. Erholung war Blankenese aber trotzdem nicht wirklich, weil der Judenhass der Nazizeit natürlich noch voll da war. (Vermutlich einer der Gründe warum diese Episode in der hanseatischen Geschichtsschreibung fehlt).
“Nationalsozialisten sind wie Hamburger, außen braun, innen rot.”(Herrmann Göring). “Ich bin nicht nur der Vernichter, sondern auch der Vollstrecker des Marxismus ...”(Adolf Hitler)
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