Peter Grimm / 31.05.2018 / 12:00 / 12 / Seite ausdrucken

Hamed Abdel-Samad: Integration? Woher?

In seinem Buch „Integration – Protokoll eines Scheiterns“ geht es Hamed Abdel-Samad auch darum, aufzuzeigen, wie früh sich die deutsche Politik gegenüber muslimischen Migranten schon für die falschen Weichenstellungen entschieden hat. Die Probleme mit Zuwanderern aus dem islamischen Raum sind zwar durch die Massenzuwanderung seit September 2015 unübersehbar verschärft worden, aber sie alle waren nicht nur schon vorhanden, sie hatten sich bereits gefährlich zugespitzt. Doch großen Teilen der deutschen Gesellschaft gelang es, das zu übersehen. Wie konnte es so weit kommen? Wer trägt die Verantwortung dafür? Auch hier gibt Hamed Abdel Samad unbequeme Antworten.

Teil 1 dieses Gesprächs hier.

Foto: Hamed Abdel-Samad

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Werner Arning / 31.05.2018

Eine Integration in eine Gesellschaft, deren Lebensvorstellungen man grundsätzlich ablehnt, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Würde ich beispielsweise mit Kind und Kegel nach Nordkorea auswandern, wäre mir auch nicht daran gelegen, dass meine Kinder die dort übliche Lebenseinstellung übernehmen. Denn dann würden sie vielleicht einem Diktator huldigen. Das fände ich nicht gut. Genauso wünschen vielleicht muslimische Eltern, dass ihre Kinder sich nicht zu sehr, oder besser vielleicht gar nicht, integrieren. Denn sie möchten nicht, dass sich ihre Kinder den Weg zum Paradies verbauen. Unsere Lebensweise steht möglicherweise dem Ansinnen, ein guter Moslem zu werden, im Wege. Deshalb kann es möglicherweise besser sein, jeder bleibt, wenn irgend möglich, in seinem Bereich. Man besucht sich, man versteht sich gut, man lernt voneinander, aber man bleibt in der Gesellschaft wohnen, deren Lebensgewohnheiten einem entsprechen. Was wäre schlecht daran? Was suche ich in Nordkorea? Ich bleibe lieber in Europa, oder in einem westlichen Land. Zu Besuch fahre ich jedoch vielleicht gern nach Nordkorea. Würde mich interessieren. Aber leben muss ich dort nicht. Dann wohne ich lieber in einer Gesellschaft, deren Gewohnheiten mir nicht fremd sind, in der ich meine Kinder machen lassen kann, was sie wollen. Ist das nicht irgendwie logisch? Und selbst wenn ich ausgebombt werde, suche ich mir lieber ein Land, in welchem meine Lebensweise die übliche ist. Und wenn es mich trotzdem nach Nordkorea zieht, ja dann passe ich mich an und akzeptiere, dass mir meine Kinder vielleicht eines Tages fremd werden. Für etwas anderes hätten die Koreaner wahrscheinlich auch wenig Verständnis.

Rico Martin / 31.05.2018

Ich mag und schätze Hamed Abdel-Samad sehr. Danke für dein Video. Nun kommt der unbequeme Teil. Das Versagen der letzten Jahrzehnte ist nicht mehr zu korrigieren. Ich kenne viele sehr gut integrierte Türken. Ich würde sie als Freunde bezeichnen. Ja, als Deutsche. Diese türkischen Freunde haben mit dem Islam wenig am Hut. Ich schlussfolgere, es ist der totalitäre Anspruch des Islam dem wir den Kampf ansagen müssen und werden. Mit Merkel nicht aber es gibt eine Zeit nach Merkel denn Deutschland braucht Merkel nicht

toni Keller / 31.05.2018

Meiner bescheidenden Erfahrung waren die ersten islamischen Zuwanderer froh in einem säkularen Staat gelandet zu sein, sie tranken Raki, grillten Kotelett und kleideten sich normal. Plötzlich änderte sich das Klima und zwar von zwei Seiten, immer mehr wurde besorgt, von ansonsten superliberalen Lehrerinnen und ähnlichen Personen nach den Essenswünschen gefragt, und immer mehr sprangen die Muslime auf den Zug auf. Es waren, meiner subjektiven Erfahrung nach, überhaupt nicht die Muslime die sich vom Namen des Sankt Martinsumzug,. vom Christbaum auf den Dominosteinen usw, gestört fühlten, es waren andere, die sie darauf hinwiesen, dass sie sich gestört fühlen könnten. Die andere Seite war, dass die Moscheen aus dem Bodern schossen und die Imane anfingen ihre “Schäfelein” darauf hinzuweisen, dass frau gefälligst ein Kopftuch tragen solle,. und sie, die Imane, wanderten über die Grillplätze und guckten ob da auch kein Schweinfleisch gegrillt wurde, und konfiszierten die Rakiflaschen. All das geschah, während Pfarrer, die irgendwelchen Leuten, irgendwas verweigerten,  durchs mediale Dorf gejagt wurden. Es ist einfach diese Ignoranz der schon länger hier lebenden, gegenüber denjenigen die noch nicht so lange hier leben, die so fassungslos macht

Gottfried Meier / 31.05.2018

Ich habe das Buch von Herrn Abdel-Samad kürzlich gelesen und kann es nur bestens empfehlen. Es ist schon fast Realsatire, dass uns ein Ägypter erklären muss, was alles schief läuft. Ich würde mir wünschen, dass viele Konservative das Buch lesen. Vielleicht geht ihnen ja doch irgendwann ein Licht auf. Bei den Linken und Grünen ist eh Hopfen und Malz verloren.

Sebastian Reinhold / 31.05.2018

Der Islam passt, und gehört nicht zu Deutschland, genauso wenig wie die Mentalität der meisten Asylbewerber! O, aber wirklich total 0 Toleranz, gegenüber Intoleranz! Es ist vollkommen unverständlich, wieso Menschen in ein Land wollen, von dem sie die Bürger als Ungläubige und unrein bezeichnen, all ihre Sitten und Gebräuche ablehnen, und sich da auf keinen Fall integrieren wollen! Warum sind wir so unsagbar dumm, und nehmen auf solche Leute auch noch Rücksicht? Die Asylpolitik muss radikal geändert werden, angefangen mit einem Kopftuchverbot, bis hin zu nur noch Sachleistungen. Alles Andere muss sich verdient werden!

Joachim Lucas / 31.05.2018

Wer nicht merkt, wie sich der Islam schon in den äußerlichen Erscheinungsformen der muslimischen Frauen radikalisiert hat, ist entweder jung - kennt es nicht anders - oder blind. Alles fing mit Chomeni (Iran)  in den späten 70er Jahren an. 1980 war ich nach dem Abitur in Ägypten (nicht als Pauschaltourist, nicht im Ressort). Keine Kopftücher; wir haben (noch unter Sadat) in der Öffentlichkeit (Cafes) Bier getrunken. Kairo und Assuan waren relativ säkular geprägt (weitere Erinnerungen spare ich mir jetzt). Das würde ich heute nicht mehr machen. Auch in Deutschland gab es noch vor 20 Jahren keine öffentlich gezeigten Religionsbekundungen wie Kopftücher, Burkas und sonstiges. Solche religiösen Wiedererweckungs-Epochen dauern lange. Das ist keine Sache von 3-5 Jahren. Das, was Atatürk in den 20iger Jahren in der Türkei gemacht hat, war nur ein dünner Lacküberzug einer Art Säkularisierung. Der hat sich abgenutzt. Hervor kommt wieder das alte Osmanische Reich. Die Frage bleibt nur, wie lange wir uns noch die intellektuellen Turnübungen Islam vs. Islamismus leisten können. Das Thema Schwarzafrikaner spare ich mir, da reicht mein Platz zum Schreiben nicht.

Christian Bangard / 31.05.2018

Herr Abdel-Samad ist ein Beispiel dafür, daß Zuwanderung durchaus eine Bereicherung sein kann, wenn es sich um wache, aufgeschlosse Geister handelt. Leider werden positive Einzelfälle immer pauschalisiert, während man andererseits von interessierter Seite bei vielen vorkommenden “Einzelfällen ” vor Pauschalisierung warnt. Wer löst mir diesen Widerspruch auf? PS: Rhetorische Frage!

D. Winter / 31.05.2018

Danke, Hamed Abdel-Sabad! Ich habe großen Respekt für Ihren Mut und bewundere Ihre klugen, nie besserwisserisch, sondern sympathisch vorgetragenen Beiträge seit langem. Dank auch für die Auswahl des Videos, das ja aus heutiger Sicht ganz erstaunliche Äußerungen von Willy Brandt enthält. Es macht noch mal klar, wie weit sich die Sozialdemokratie inzwischen von den Interessen der Bürger entfernt hat. Ob Willy Brandt wohl heute ein Parteiausschlussverfahren zu erwarten hätte? Also, mindestens ein Aufschrei Herrn Stegners wäre ihm sicher! Willy Brandt gilt zwar als Ikone der Sozialdemokratie, doch zugehört haben die Genossen ihm offensichtlich nicht. Ihr neues Buch, Herr Abdel-Sabad, werde ich jedenfalls mit großem Interesse lesen!

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