Ulrike Stockmann / 08.02.2023 / 15:30 / Foto: privat / 11 / Seite ausdrucken

Hamburger Volksinitiative gegen Gendersprache

Die Gendersprache nervt viele, doch nur wenige versuchen, ihrem Unmut Taten folgen zu lassen. Ganz im Gegensatz zu Achgut-Autorin Sabine Mertens, die Initiatorin und Sprecherin der Hamburger Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“.

Am gestrigen Tag wurde die Volksinitiative im Hamburger Rathaus offiziell angezeigt, also begonnen. Neben Sabine Mertens sind Dr. Inge Blatt und Dr. Hans Kaufmann die Vertrauenspersonen der Volksinitiative.

„Die Initiative hat nun 6 Monate Zeit, um 10.000 Unterschriften zu sammeln. Stand heutigem Tag (Dienstag, Anm. d. Red.) schwärmen nun im ersten Anlauf etwa 300 Unterstützer aus, die sich online registriert hatten, um mit der Unterschriftensammlung zu beginnen“, heißt es in der Pressemitteilung. Kommen die geforderten Unterschriften rechtzeitig zusammen, muss sich die Hamburger Bürgerschaft, also das Landesparlament der Hansestadt, mit der Frage auseinandersetzen. Dann könnte frühestens 2025 eine Volksabstimmung starten. Oder der Hamburger Senat könnte aus eigener Initiative gegen die Gendersprache vorgehen, wie es beispielsweise der Hamburger CDU-Fraktionschef Dennis Thering fordert. Neben der CDU unterstützen auch die AfD und FDP die Volksinitiative.

Kritik kam vonseiten der rot-rot-grünen Hamburger Landesregierung. Sowohl die zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin der Hansestadt, Katharina Fegebank (Grüne) als auch Mareike Engels, Sprecherin für Gleichstellung der Grünen-Fraktion argumentierten, dass es im Senat keine Pflicht, sondern lediglich eine Handlungsempfehlung zur Benutzung der Gendersprache gäbe. Tatsächlich würden aber laut Hamburger Abendblatt immer mehr Dokumente des Senates gegendert, auf Drängen der Hamburger Grünen sei auch der Koalitionsvertrag 2020 durchgängig gegendert worden.

Sabine Mertens äußerte gegenüber Achgut, dass zur Sprachkompetenz auch die Fähigkeit gehöre, Propaganda von seriösen Inhalten zu unterscheiden. Die vermeintliche Freiwilligkeit der Verwendung der Gendersprache gehöre wegen des Konformitätsdruckes ins Reich der Märchen, wäre demnach Propaganda. Allein, dass auf der Homepage der Hamburgischen Bürgerschaft gegendert werde, sei ein eindeutiges Zeichen gegen die Freiwilligkeit.

Das Unterschriftenblatt steht auf der Netzseite der Volksinitiative zur Verfügung und kann dort heruntergeladen und ausgedruckt werden. Alle Hamburger Bürger können sich an der Unterschriftensammlung beteiligen und diese dann der Volksinitiative per Post schicken. Die Formulare dürfen nur analog und nicht digital übermittelt werden. Die Anzahl der übermittelten Unterschriften ist egal. Bei Rückfragen können Sie vi-hamburg@vds-ev.de kontaktieren.

Initiatorin Sabine Mertens ist Kunsttherapeutin und Vorstandsmitglied im Verein Deutsche Sprache. Zum Hintergund ihrer Volksinitiative sagt sie:

„Wir lehnen Gendersprache ab, da sie diskriminierend, integrationsfeindlich und vorurteilsbeladen ist. Die im gesamten deutschsprachigen Raum verwendete Standardsprache1 zeichnet sich hingegen durch den Gebrauch von verallgemeinernden Begriffen aus, wo spezifische Merkmalsbeschreibungen wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Glaubensbekenntnisse und Ideologien bedeutungslos sind: Es verbietet sich daher, z. B. eine grammatische Form wie das generische Maskulinum zu unterbinden.“

Foto: privat

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Gabriele Klein / 08.02.2023

Meine Unterschrift an dieser Stelle,, jede Sprachregulierung von “oben” erlebe ich als eine Gehirnwäsche der besonderen Güte Sprache drückt Erlebtes und “Identität” des Erlebenden oder Empfindenden aus, sowohl als Einzelner als auch Gruppe.  Eine von Oben verordnete Sprache zielt somit auf die Zerstörung der “Identität” des Individuums- Deshalb scheint zeitgleich so wichtig (wie bei jedem Hysteriker oder Lügner vor sich selbst im Sinne Freuds)  als erswünscht in sogenannten “identity” politics zu betonen was man um jeden Preis zu verhindern sucht, nämlich die “identität”,(1) So wie niemand mehr wert legt auf Demokratie im Namen als jene, denen sie tatsächlich ein Greuel ist (von der DDR einst bis zu den American Democrats jetzt,  so streitet auch jener für “Identity” Politics der im tiefsten Grunde seines Herzens nichts mehr fürchtet als “Identity” and “Diversity”. Was mich am meisten schockiert bei dieser Gehirnwäsche ist die Bereitschaft wie es scheint sämtlicher Religionsgemeinschaften hier mitzumachen und Sternchen neben Bibelsprüchen zu drucken. Aber steht da nicht irgendwo, “Du sollst keine falschen Götter haben? ” Nur wer sich gottgleich dünkt erdreistet sich Erlebnis und Empfinden der Realität des “Andern” via Sprache zu manipulieren…..... Grenzenlose Menschenverachtung verbirgt sich hinter jener gezielten Manipulation des Andern wie wir sie heute in einer Renaissance der alten DDR durch deren “Urgestein” zu erleben, mit Religionsgemeinschaften bei Fuß die sich widerspruchslos entkernen lassen nicht durch eine “Modeerscheinung” von unten sondern gezielte Unterdrückung und Manipulation von “Oben” (1) zur Psychologie siehe näheres unter Freudian defense mechanisms and reaction formation

Thomas Szabó / 08.02.2023

Die Gendersprache passt zur Identitätspolitik. Zufall? Oder ein Versuch den linken Klassenkampf in der deutschen Sprache zu implementieren? Der alte kommunistische Klassenkampf entwickelt sich weiter und ist heute bunt & vielfältig. Die Gesellschaft wird künstlich in Klassen gespalten, die aufeinander gehetzt werden. Es gibt nicht mehr nur Kapitalisten & Arbeiter. Heute findet der Klassenkampf auch auf der Ebene der Rassen (Ethnien), Kulturen, Religionen, Geschlechter statt. Divide et impera. Der Kommunismus, der Sozialismus sind im 20 Jahrhundert an Lebensunfähigkeit verblichen. Die überflüssig gewordenen linken Ideologen, Intellektuellen (wie Angela Merkel), infiltrieren andere Systeme, wie unsere Demokratie, und führen ihren alten Klassenkampf auf allen Ebenen der Gesellschaft weiter. Das linke Gedankengut überlebte im Westen, in der kapitalistischen USA und in Europa. Die völlig überflüssigen, alleine lebensunfähigen linken Berufsrevolutionäre setzten sich parasitär in der Blutbahn des westlichen Kapitalismus fest und sondern ihr intellektuelles Gift ab. Die Identitätspolitik aus dem angelsächsischen Raum wird mithilfe der Gendersprache ins Deutsche übersetzt.

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