Oliver Zimski / 23.05.2018 / 16:00 / Foto: Ladislav Ferenci / 17 / Seite ausdrucken

Haltungsbester RBB!

Dass vom Inforadio des RBB schon seit langem keine ausgewogene Berichterstattung mehr zu erwarten ist, die die Welt in ihrer Vielfalt und Widersprüchlichkeit darstellen und stehenlassen kann, weil ein Teil der dortigen Mitarbeiterschaft in einer „Ich-bin-so-wahnsinnig-engagiert-und-habe-die-richtige-Haltung“-Pose die immergleiche linke Agenda abspult – geschenkt! Es ist ja niemand gezwungen, jenseits von Verkehr und Wetter diesen Sender zu hören, auch wenn man ihn über die GEZ-Gebühren leider mitfinanzieren muss.

Als nun am Pfingstmontag dort den ganzen Tag unter dem Motto „Künstler mischen sich ein“ „kritische Querdenker“ und „kreative Köpfe“ vorgestellt werden sollten, die angeblich „Seismographen“ seien und sich „drängenden gesellschaftlichen Fragen“ widmeten, erwartete der leidgeprüfte Hörer deshalb keinen Bericht über Monika Marons neuen Roman oder über Uwe Tellkamps Kritik an der deutschen Einwanderungspolitik, sondern eher die übliche Leier gegen „Rechtspopulisten“ und für „Geflüchtete“. Genauso kam es auch. Vorgestellt wurden etwa:

  • der Krawall-Regisseur Falk Richter, der angeblich seinem Publikum „immer wieder einen fein geschliffenen Spiegel vorhält“ – liebe Redakteure/Praktikanten: Müsst ihr beim Zusammenfügen solcher Orwellschen Textbausteine nicht selbst lachen? Wenn einer für den grobschlächtigen Agitprop-Holzhammer im Theater steht, ist das wohl Falk Richter.
  • die Berliner Band Kavfka, vom Sound her „eher old-school als brandneu. Dafür sind die Texte umso aktueller: das Erstarken des Rechtspopulismus, der Umgang mit Geflüchteten…“,
  • dazu ein Dutzend weiterer Künstler und Ensembles, unglaublich „vielfältig“, aber alle vereint in ihrem Engagement – die Achse-Leser ahnen es schon – gegen „Rechtspopulismus“, „Rassismus“, „veraltete Geschlechterbilder“ und natürlich für „Geflüchtete“.

Kurzum, die Inforadio-Haltungsjournalisten präsentierten am Pfingstmontag die schlimmsten linksextremen Knallchargen als leuchtende Vorbilder „politisch engagierter Kunst“. Alles weder künstlerisch noch sonstwie der Rede wert, wäre da nicht das Gespräch mit einer Cesy Leonard gewesen, Planungschefin der berüchtigten Aktivistentruppe „Zentrum für politische Schönheit“. In einem windelweichen Gefälligkeits-Interview wurde dieser Frau Gelegenheit gegeben, mit näselnder Arroganz und ohne jeden Anflug von Selbstzweifel ihre Gewaltphantasien auszubreiten. Aber lesen Sie selbst einen kurzen Ausschnitt: 

Inforadio: Für den G20-Gipfel im letzten Jahr hat das „Zentrum“ zum Tyrannenmord aufgerufen, als Belohnung winkte ein nagelneues Auto.

Leonard: Also, wenn’s um Hitler geht, sag ich ganz klar, ist der Tyrannenmord das richtige Mittel. Und ich glaube auch, dass sich sehr viele Leute wünschen würden, dass es für den Trump ähnlich enden würde – und nicht nur für den Trump…

Inforadio: Der Tyrannenmord – für das „Zentrum für politische Schönheit“ eine ultima ratio?

Leonard: Ja, also das ist der Gedankenraum, mit dem man umgehen muss. Was bedeutet es, in letzter Instanz jemanden zu töten? Um die Kunst und die Meinungsfreiheit zu retten, die Demokratie zu retten.

Inforadio: Es ist eine Radikalität, die Leonhard beim Kampf um Menschenrechte vermisst. Die Tierschutzorganisation PETA oder Greenpeace sind schon immer gewaltbereit unterwegs, aber…

Leonard: …wo sind denn die Leute, die die Flüchtlingslager in Idomeni kapern und die Grenzen niederreißen oder irgendwas niederbrennen, wie das Leute von PETA bei irgendwelchen Mastanlagen machen?

„Irgendwas niederbrennen“? „Jemanden töten, um Kunst, Meinungsfreiheit und Demokratie zu retten“? Hätte man da als Fragensteller nicht vielleicht doch nachhaken können? „Nicht nur Trump“ – wen denn noch, Frau Leonard? Und wie geht es danach weiter? 

Ein Journalist, der seinen Beruf ernst nimmt, hätte bereits beim Stichwort „G20“ kritisch nachgefragt: Sagen Sie bitte, Frau Leonard, der G20-Gipfel in Hamburg endete ja in einer Orgie der Gewalt, mit hunderten verletzter Polizisten, geplünderten Läden, zerstörten Privatautos. Da waren sehr viele Leute versammelt, die „irgendwas niederbrennen“. Ist es das, was Sie unter „provokativ“ verstehen? 

Auch Nero gab damals das brennende Rom als „provokative Kunstaktion“ aus und schob es den Christen in die Schuhe. Ganz zu schweigen von den „Aktivisten“ in diversen kommunistischen Ländern des 20. Jahrhunderts, die unzählige „Böse“ mit Genickschuss (Stalin) oder Spitzhacke (Rote Khmer) erledigten, um ihre Auffassung von Demokratie zu retten. „Tote Kinder an den Grenzen“ schiebt sie vor, um über die Tötung Andersdenkender schwadronieren zu können. 

Wo ist man als Journalist angekommen, um auf solch menschenverachtendem Dummgeschwätz seinen Beitrag aufzubauen und es dann kommentarlos und offensichtlich sympathisierend zu senden? Wie ideologisch verblendet muss man als Redaktion des öffentlichen Rundfunks sein, um im dritten Jahr des Merkelschen Kontrollverlustes,

  • nach dem Silvester-Fanal von Köln, 
  • massivem Asylmissbrauch, 
  • immer stärker werdenden Verwerfungen innerhalb der deutschen Gesellschaft, 
  • der totalen Isolierung Deutschlands in Europa, 
  • der Mästung von Rechtspopulisten in sämtlichen Nachbarländern sowie 
  • Robin Alexanders Buch „Die Getriebenen“, das den Mythos von Merkels „humanitären Gründen“ für die Grenzöffnung endgültig beerdigte,

immer noch ungerührt einen ganzen Tag lang das Hohelied vom „Niederreißen aller Grenzen“ zu singen? 

Eine letzte Bitte an die verantwortlichen Redakteure vom RBB-Inforadio: Spart euch in Zukunft eure Phrasen von „Empörung“, und „Angewidertsein“ über irgendwelche blöden Äußerungen irgendwelcher AfD-Hinterbänkler! Den „Hass“ und die „Hetze“ produziert ihr doch viel gekonnter selbst.

Foto: Ladislav Ferenci CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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netiquette:

Jochen Brühl / 23.05.2018

Was ich mir doch inzwischen für einen medialen Dreck erspare, wenn ich grundsätzlich nichts mehr vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunk konsumiere, außer das Wetter und die Zugausfälle der S-Bahn. Den letzten Wetterbericht im Monat kenne ich aber auch schon so. Temperaturrekord, zu trocken, zu sonnig usw…. Sollte es zu naß gewesen sein, sind das natürlich auch die Vorboten der vom Menschen verursachten Klimaänderung.

Udo Knoblauch / 23.05.2018

Herr Holdergrün, wie recht Sie haben. Der DLF, als Ostdeutscher war der Sender eine echte Informationsquelle; in allen “Lebenslagen” gehört; 1989 beim Campen in Ungarn, am Heimatort in Leipzig, damals noch auf Langwelle….Ein echter Informationsquell. Heute nichts weiter als ein Verlautbarungssender der Regiernden, einfach unfassbar. Die Auswahl der Interviewten, nur in eine Richtung: regierungstreu und/oder grünlastig. Das es soweit gekommen ist macht mich fassungslos, DLF ein Erziehungssender; wie vor 1990 in der DDR. Indoktrination von morgens bis zum Abend.

Werner Kirmer / 23.05.2018

Warum müssen sie “leider” den Quatsch mitfinanzieren? Etwas Zivilcourage = Zahlungsverweigerung. Mach ich schon seit 3 Jahren.  dabei lernt man noch das Piratenrecht der BRD-Justiz von seiner wahren Seite kennen. Eben eine Verwaltungsdiktatur.

Gudrun Meyer / 23.05.2018

Sie liefern Argumente, und damit sind die Knallchargen vom RBB restlos überfordert. Der einzige Spruch, den sie verstehen, lautet: “Ihr seid die, vor denen unsere Eltern uns immer gewarnt haben. Ihr seid die Nazis”. Punkt. Nicht weiterreden.

Gabriele Schulze / 23.05.2018

Ich warte auf Karikaturen mit schäumenden Journalisten, Aktivisten und sonstigem Fußvolk!

Rolf Menzen / 23.05.2018

Sobald in irgendeinem dieser ÖR-Sender gequatscht und keine Musik gespielt wird schalte ich grundsätzlich den Ton aus.

Helmut-Ernst Kaßner / 23.05.2018

Dazu passt das nachfolgende Zitat von Stasichef Erich Mielke “Wir sind nicht davor gefeit, dass wir einmal einen Schuft unter uns haben. Wenn ich das schon jetzt wüsste, würde er ab morgen nicht mehr leben. Kurzer Prozess. Weil ich ein Humanist bin. […] Das ganze Geschwafel von wegen nicht Hinrichtung und nicht Todesurteil - alles Käse, Genossen. Hinrichten, wenn notwendig auch ohne Gerichtsurteil.” Getreu dem Motto ... und willst Du nicht mein Bruder sein schlag ich Dir den Schädel ein. Helmut-Ernst Kaßner

Sabine Schönfeld / 23.05.2018

“Ja, also das ist der Gedankenraum, mit dem man umgehen muss. Was bedeutet es, in letzter Instanz jemanden zu töten? Um die Kunst und die Meinungsfreiheit zu retten, die Demokratie zu retten.” Als ich finde jetzt schon, dass das zu weit geht. Man kann und muss eine Merkel, einen Maas, eine Nahles, einen Hofreiter, eine Roth usw. kritisieren und eigentlich sollten diese Leute aus meiner Sicht längst durch Wahlen aus dem Amt bzw. Bundestag gejagt worden sein. Aber politisch Unliebsame - selbst mit guter Begründung - zu töten, das geht nun wirklich zu weit.

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