Möglicherweise war die Korinthenernte dieses Jahr wieder überreich und ich habe zu arg genascht. Aber dennoch, ich kann nicht anders. Weil es um einen Artikel geht, der sich zumindest doch im weiteren Sinne um Erkenntnis und Wahrhaftigkeit dreht. Galileo war absolut nicht(!) der einzige, der der Ansich war, daß die Erde keine Scheibe sei. Man kann viel zu ihm schreiben, und auch aus berufenerem Mund als meinem zu der generell verfälschten Rolle der katholischen Kirche und seiner eigenen während seines Lebens und seiner zwei Prozesse hören bzw. lesen. Da kann man meinethalben auch anderer Ansicht sein. Aber die Behauptung des Artikels ist einfach so grotesk falsch, daß ich sie so nicht stehen lassen kann. Niemand(!) von wissenschaftlichem Belang hat zu Galileis Zeiten die Erde als Scheibe angenommen.
Ein ganz ausgezeichneter Artikel, nur leider wird er die notorischen Ausblender der Realität in der linksgrün-(versifften), eitrigen, selbstgefälligen und gewaltbereiten Haltungs-Filterblase weder erreichen noch bessern noch ändern. Von nachhaltig gar nicht zu sprechen, denn dies ist im schwer lastenden Merkelnebel des Siechtums der Wahrheit und der blühenden Politikenten (vulgo Neusprech Denglisch: Fakes) ohnehin nicht möglich.
“... und jetzt drängen Sie uns hier einen Kulturkampf auf”. Claudia Roth in einer Talkshow gegenüber einem AfDler, nachdem sie sinngemäß dargestellt hatte, dass vorher ein Konsens über die Grundfragen der Ausrichtung von Politik und Gesellschaft geherrscht hatte. Tja..
“Galileo war seinerzeit auch alleine mit seiner Auffassung, die Erde sei keine Scheibe. ” - Puh, hier stimmt aber eine ganze Menge nicht. Daß die Erde keine Scheibe ist, wußte man vor Gallileo sehr wohl. Schon bei den Griechen hat die Erde Kugelgestalt und spätestens im Hochmittelalter war man schon längst wieder auf diesem Niveau. Galilei ging es darum nachzuweisen, daß die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Das ist etwas ganz anderes. Und auch darauf ist nicht Galileo gekommen, sondern es ist das heliozentrische Weltbild des Kopernikus (der es freilich auch schon von Aristarch von Samos hätte wissen können). Kepler, mit dem Galileo korrenspondierte, vertrat ebenfalls die kopernikanische Theorie. Aber die Erde als Scheibe - das hat zu Galileis Zeiten nun wirklich keiner mehr so vorgestellt.
Der Wettbewerb wird ja nicht aufgehoben, weil er in einem Land verboten ist. In China unter den Mandschu wurde der Wettbewerb auch in großen Teilen verboten, weil er für Unruhe sorgen könnte. Das System hielt sich über 100 Jahre. Das Reich war riesig und wirkte endlich stark. Schließlich kamen die bösen Europäer, zuerst die Engländer, und “schossen” das Reich in die böse Realität zurück.
Die Moral für sich “gepachtet” haben? Wenn’s denn nur so wäre. Diese intellektuell verwahrlosten Gestalten sind überzeugt, die Moral zu BESITZEN.
“Das Instrument zur Entdeckung des Irrtums ist der Diskurs.” - Falsch, Irrtümer entdeckt man durch Experimente, deren Ausgang von der Prognose des Erklärungsmodells abweichen. Dieses ganze Herumgelabere, auch Dialektik genannt, besonders in Kombination mit Gehirnpupsen - Idealismus genannt - sollte man sich sparen. Damit bekommt man nur nutzlose Kopfgeburten zustande, die sich in der echten Welt nicht anwenden lassen, und die endlos Ressourcen verschlingen. Dummerweise basiert praktisch die gesamte kontinentaleuropäische Philosophe auf solchem Mist, und die wissenschaftliche Methode erscheint den Leuten deshalb meistens nicht anwendbar.
Wenn anfangs eine falsche Behauptung steht und sich alles Weitere auf dieser Behauptung aufbaut, entsteht ein Lügenkonstrukt. Wird der Zeitpunkt verpasst, in welchem es noch möglich gewesen wäre, die Falschbehauptung zuzugeben, ohne dabei völlig das Gesicht zu verlieren und als Lügner dazustehen, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Das Lügen wird dann zum Programm. Es gibt keinen Ausweg mehr. Man würde ansonsten die eigene Position in moralischer wie materieller Hinsicht gefährden. Also verkauft der Protagonist in der Folge lieber seine Seele, redet sich vielleicht sogar ein, das Richtige zu tun und lügt fleißig weiter. Denn die Anderen tun es doch auch. Warum sollte er den Helden spielen und den Leuten die Wahrheit sagen? Er würde ohnehin keine Chance damit haben, sagt er sich. Man würde ihm ohnehin nicht glauben, ihn außerdem medial fertig machen, ihn ausgrenzen, seine Karriere wäre beendet. Als Realist fragt er sich, wozu die Heldentat dann überhaupt gut sein sollte und macht lieber gute Miene zum bösen Spiel. Diesen Mut aufzubringen, schaffen dann nur extrem ehrliche Freigeister, die man mit der Lupe suchen kann. Jedoch in den Zirkeln der Macht kaum antreffen wird. Hier könnte das Jesus-Zitat „Wer sein Leben verliert, wird es gewinnen“ Aktualität bekommen. Doch wer glaubt schon an so was?
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