Nach den jüngsten Massenprotesten gegen die kommunistische Diktatur in Kuba werden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten zahlreiche festgenommene Demonstranten in Schnellverfahren zu Haftstrafen verurteilt, meldet zeit.de. Ihnen werde das Recht auf Verteidigung verweigert, habe der Regionalchef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), José Miguel Vivanco, am Mittwoch auf Twitter geschrieben. "Die Berichte, die wir aus Kuba erhalten, sind trostlos", habe Vivanco geschrieben. Hunderte Demonstranten seien inhaftiert oder verschwunden. Polizei und Militär würden die Straßen der Karibikinsel kontrollieren. Zahlreiche Aktivisten und Journalisten stünden unter Hausarrest. Am 11. Juli waren bekanntlich Tausende Kubaner in zahlreichen Städten für Freiheit, gegen Unterdrückung und Mangelwirtschaft demonstriert.
Der Fotograf Anyelo Troya, der in der Hauptstadt Havanna Aufnahmen für das Video des Protestsongs Patria y Vida (Vaterland und Leben) gemacht hätte, sei am Mittwoch wegen "öffentlicher Unruhen" bei seiner Teilnahme an den Protesten zu einem Jahr Haft verurteilt worden, wie das regierungskritische Nachrichtenportal 14ymedio unter Berufung auf Angehörige berichtet habe. Ein Dutzend weiterer junger Leute hätte die gleiche Strafe erhalten.