Wer kann überhaupt Papst werden? „Obwohl die Apostolische Konstitution viele Details regelt – hier lässt sie eine kleine Lücke. Die Kardinäle sollen nicht gebunden sein, frei für das Wohl der Kirche wählen können. Mindestvoraussetzungen gibt es, wenn wir bedenken, dass der Papst zugleich der Bischof von Rom ist. Für einen Bischof verlangt das Kirchenrecht unter anderem: männlich, mindestens 35 Jahre alt, seit mind. 5 Jahren Priester in zölibatärer Lebensweise und ein akademischer Grad. Sollte die Wahl der Kardinäle auf einen männlichen Laien fallen, gibt es dafür Vorbilder in der Kirchengeschichte, wenngleich diese Jahrhunderte zurückliegen. Er würde noch vor der Amtseinführung zum Diakon, Priester und Bischof geweiht werden.“ Quelle VATICAN NEWS. Ich bezweifle das der Autor die Voraussetzungen erfüllt.
Bei “wäre ich nicht vor zwei Jahren reuemütig wieder eingetreten.” war ich raus. Wenn man austritt hat man Gründe…ich glaube nicht, dass die sich erledigt hatten. Aber davon einmal abgesehen: hat die katholische Kirche eigentlich inzwischen die Charta der Menschenrechte unterschrieben?
Nun, Donald hat ja auch schon Interesse am Job angemeldet. Dann könnte er den Vatikan wieder groß machen indem er die ehemaligen Gebiete des Kirchenstaats okkupiert. Ist mindestens so legitim wie Putins Anspruch auf die Krim.
Mist ! Da habe ich als freireligiöser Freelancer wieder keine Chance wegen Diskriminierung, und ich hätte den Job bestimmt gut durchgezogen ;o))
Frage an Radio Eriwan: Warum muß der Papst eigentlich immer ein Mann sein? Radio Eriwan: Naja - Allmachtsphantasien, Unfehlbarkeitsphantasien, keine Ahnung von Sex und jeden Tag das gleiche Hemd … ? (Früher fügte ich danach noch hinzu: “Frauen haben außerdem Wichtigeres zu tun”. Aber nach all den Trümmerfrauen, die uns mehr Schutt hinterlassen als ihre Vorväterinnen je hätten wegräumen können, die ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen verraten und einer Männergewalt ausgesetzt haben, wie man sie sonst nur bei den Boko Haram findet, die alles ruiniert haben, was Frauen sich in Generationen an Freiheit und Sicherheit erkämpft haben und deren einziges Verdienst für die Geschlechtergleichheit darin besteht, daß wir jetzt auch “Furchtbare JuristINNEN” haben, lasse ich das inzwischen weg)
Da es üblich ist, hier ungenau zu sein, eine kleine Korrektur: Man ist nicht “Kardinal von Genf” oder “Kardinal von Berlin”. Man ist Kardinal, weil man neben seinem Amt vor Ort noch ein klerikales Amt in oder unmittelbar um Rom bekleidet. Der ebenso salbaderfreudige wie intellektuell eher bescheidene Erzbischof von Köln wurde auch zum Priester von San Giovanni Maria Vianney ernannt und ist eben daher Kardinalpriester. Keine sonderlich ehrwürdige Titelkirche (wie etwa Santa Maria Maggiore), sondern eine Neubaupfarrei in einem Außenbezirk Roms. Man sollte mindestens einmal in seiner Titelkirche vorbeischauen und sie “in Besitz” nehmen. Mit der Seelsorge vor Ort hat das natürlich schon sehr lange nichts mehr zu tun, aber das war der Ursprungsgedanke, der noch formal vorhanden ist: Der Bischof von Rom wird vom Klerus der eigenen Diözese und von den umliegenden (suburbikarischen) Bischöfen gewählt (mit so schillernden Sitzen wie Ostia, Frascati oder Palestrina). Da es von denen wiederum nur sieben gibt, werden alle übrigen Bischöfe, die zu Kardinälen ernannt werden, für ihren “Dienst” in Rom sozusagen titelmäßig “heruntergestuft”, so dass auch schon mal ein Erzbischof zum römischen Kardinaldiakon wird. Was den Mailänder Erzbischof betrifft, der seit ewigen Zeiten auch zum Kardinal ernannt wurde: Dass man als Lateinamerikaner für solche Traditionen keinen Sinn hat, wäre mir früher sogar sympathisch erschienen. Dennoch sollte man darauf achten, dass die Missachtung von Traditionen nicht zum Selbstzweck bzw. als Arroganz empfunden wird, die gerade bei den treuesten Fans Verletzungen hervorruft (es geht ja nicht um die Person, sondern um die Gläubigen mit ihrer selbstbewussten Ambrosius-Tradition [spätantiker Kirchenvater]) . Um einen weiteren Bogen zu spannen: Ob in Kirche oder Politik - man sollte nicht die vermeinlich treueste Fanbase vor den Kopf stoßen sind dem irrigen Glauben, sie ohnehin in der Tasche zu haben. Hätte Franz von der arroganten FDJ-Frau lernen können.
Jesus Christus spricht: „Einer ist euer Meister, ihr aber seid alle Brüder! Ihr sollt niemanden Vater (lat. papa = Papst) heißen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist“ (Mt 23,8 f.). Wenn sich ein Mensch an die Stelle Christi setzt, kann er natürlich behaupten, er sei jetzt dieser Meister oder gar Vater, aber das ist faktisch eine Usurpation, eine Bemächtigung der Stelle Jesu Christi. Und dieses ist, wie die Reformatoren zu Recht betont haben, antichristlich.
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