Habecks Bescherung

Da ist sie wieder, rechtzeitig zu Weihnachten. Es war recht ruhig geworden um die Migrationskrise. Und das hatte seinen Grund. Alle polit-mediale Energie musste in die angebliche Klimakatastrophe fließen, um die Grundlage dafür zu schaffen, die für die Zuwanderung benötigten Milliardensummen einzutreiben. Nun sind die Klimapakete mit den enormen Verteuerungen und Steuererhöhungen unter Dach und Fach, und den Urhebern des Gesellschaftsumbaus kann es nicht schnell genug gehen, sich wieder dem eigentlichen Ziel ihrer Anstrengungen zuzuwenden, der Ansiedlung und Alimentierung „neuer Bürger“.

Grünen-Chef Robert Habeck fordert eine sofortige Nothilfe für das völlig überlastete Griechenland. Dort quellen die Lager über, in die es die Zuwanderer aus dem Mittleren und Nahen Osten sowie aus Nordafrika geschafft haben. Einer der Gründe dafür ist, dass die Türkei auf den „Flüchtlingsdeal“ pfeift und gerne wegschaut, wenn sich die Glücksritter auf den Weg ins gelobte Europa machen, um den sicheren Hafen der Europäischen Union zu erreichen und die Vollversorgung für sich und ihre auf den Nachzug hoffenden Angehörigen sicherzustellen.

Seit April hat sich die Zahl der in Griechenland wartenden Migranten auf über 40.000 verdreifacht. Die griechische Regierung hat drastische Maßnahmen eingeleitet, um den Zuwandererstrom zu unterbinden, steht angesichts der mangelnden türkischen Kooperation jedoch auf verlorenem Posten. 4.000 Minderjährige sollen sich in den Lagern aufhalten. Mit ihnen soll nun Stimmung gemacht werden. „Holt als erstes die Kinder raus“, verlangt Habeck und weiß, dass er damit jede Sachdiskussion im Keim erstickt.

Wo die Kausalkette bricht

Der Chef der Grünen macht keinen Hehl daraus, dass er sich letztlich die Übernahme eines Großteils der in Griechenland wartenden Migranten vorstellt. Schon warnt die griechische Regierung, dass 2020 rund 100.000 zusätzliche Zuwanderer in den Lagern erwartet werden. Die meisten von ihnen dürften auf das deutsche Sozialsystem hoffen. Sie wissen, dass es längst keine Rolle mehr spielt, ob ihnen ein Aufenthaltsrecht zusteht. War bis vor einigen Jahren die Frage des Asylanspruchs entscheidend, so darf inzwischen fast jeder hierbleiben. Dafür wurden allerlei Konstruktionen geschaffen, und wo diese versagen, hilft ein nachsichtiger Rechtsstaat.

Habeck kann sich der Unterstützung der roten und grünen Landesregierungen sicher sein, allen voran das ohnehin nicht mehr zu rettende Berlin. Aber auch das sozialistisch regierte Thüringen hat sich zur Nothilfe bereiterklärt. Solidaritätsbekundungen kommen außerdem aus anderen Bundesländern, in denen Grüne und Linke das Sagen haben. Ohne Zweifel ist es ein „Gebot der Humanität“, wie der Grünen-Chef es formuliert, Menschen zu helfen, die in Not geraten sind.

Doch eben hier bricht die Kausalkette, denn es kann nicht zur Normalität werden, dass Menschen sich selbst in Not bringen, weil sie sicher sein dürfen, von zahlungskräftigen Staaten aus dem Schlamassel gezogen zu werden. In Erinnerung sind die erregten Diskussionen rund um die Mittelmeermissionen, auf die sich Völkerwanderer aus Nordafrika inzwischen verlassen. Sie wissen, dass immer irgendein „Helferschiff“ in der Nähe ist, um das Risiko der Überfahrt zu verringern und das sichere Ankommen in einem europäischen Hafen zu ermöglichen.

Grenzenlose Gutgläubigkeit

Es ist in den allermeisten Fällen nicht so, dass Migranten aus Asylgründen ihren Heimatländern den Rücken kehren. Das ist seit langem widerlegt, so sehr sich das links-grüne Lager auch bemüht, das gegenteilige Narrativ aufrechtzuerhalten. Eine humanitäre Migrationspolitik kann daher nur darin bestehen, Migrationswilligen klarzumachen, dass sie rechtsstaatliche Asylverfahren zu durchlaufen haben, an deren Ende eine geringe Chance besteht, Asyl zu erhalten. Alle Beweggründe, die außerhalb der „Genfer Konventionen“ liegen, müssen ausscheiden.

Auf Schlepperdienste durch Regierungen darf niemand hoffen können, will Europa die Migrationskrise irgendwann einmal in den Griff bekommen. Was die gewaltigen Kosten des Experiments der Abschaffung von Staatsgrenzen angeht, so hat der damalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble schon früh die Karten auf den Tisch gelegt. Er stellte Anfang 2016 klar, dass die „Flüchtlingskrise“ nur mit einer zusätzlichen Steuer auf Benzin und Diesel bewältigt werden könne. Ab 2021 wird dies nun umgesetzt.

Es ist nicht nur angesichts dieser Vorankündigung alles andere als eine Verschwörungstheorie, die CO2-Steuer in einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem riesigen Haushaltsloch zu bringen, das durch die Zuwanderung entsteht. Deutschlands Bürger sollten endlich der Tatsache ins Auge sehen, dass es weder um die Rettung des Klimas noch um die Rettung verfolgter Menschen geht. Viele werden dies aber wohl erst begreifen, wenn sie in einigen Jahren selbst am staatlichen Tropf hängen, weil ihre grenzenlose Gutgläubigkeit sie zu den kommenden Systemverlieren gemacht hat. Zu retten ist dann vermutlich nicht mehr viel.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis „Liberale Warte".

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Leserpost

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Gottfried Koeppl / 23.12.2019

Ganz vorne dabei beim “Framing” die Öffentlich-Rechtlichen. Der Beitrag dazu zeigte sekundenlang die schrecklich verdreckte Toilette des Lagers. Unglücklicherweise liefen auch ein paar Erwachsene durch das Bild, die nicht so aussahen, als ob sie den Umgang mit Bürste, Schwamm und Seife nicht erlernen könnten. Einen Kübel Desinfektionsmittel würde ich dazu spenden.

Manuela Pietsch / 23.12.2019

Wenn der Herr Habek sich soviel Sorgen um arme Kinder macht, dann soll er sich doch mal fragen, warum ein einheimisches Hartz-4-Kind nur einen Bruchteil dessen zum Essen und Leben bekommt, was einem MuFl zugestanden wird. Ob er das für gerecht hält und warum einige Kinder, und dann noch fremde, dem Staat offensichtlich mehr wert sind, als andere. Mal ganz abgesehen von den Rentnern.

Gert Köppe / 23.12.2019

.....Und wieder werden von der “grünen Pest” Kinder für ideologische Phrasen missbraucht. Ich hätte da so einen Satz, der klingt fast so ähnlich “Schmeißt doch zuerst den Habeck raus!” Gefällt mir persönlich viel besser.

Stefan Riedel / 23.12.2019

Robert Habeck? Wir gehen jetzt in den (intellekuellen) Keller! Grüne Wölfe heulen!

Peter Sticherling / 23.12.2019

Eines der reichsten Länder der Welt dürfte doch wohl Saudi-Arabien sein, gefolgt von den ebenfalls sehr reichen Emiraten.  Warum appelliert Herr Habeck nicht an diese Länder, Flüchtlinge und vor allem Kinder , diese kleinen zerbrechlichen Menschen,  aufzunehmen?  Diese Länder sind alle muslimisch bis streng muslimisch. In ihnen ist die Religion des Friedens Staatsreligion. In diesen Ländern wird Allah der Barmherzige verehrt. Und die allermeisten der sogenannten Flüchtlinge sind doch Moslems. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Scheichs und der saudische König sofort ihre Glaubensschwestern und -Brüder samt deren Kindern aufnehmen würden , wenn Herr Habeck sie mit treuem Hundeblickmund verwuschelten Haaren um Hilfe bitten würde.

Gabriele H. Schulze / 23.12.2019

Mit “zerbrechliche Wesen” meint er wohl sich selbst, der Narziß. Zur Blödheit der Deutschen: habe heute in einer Buchhandlung in Harald Jähners “Wolfszeit: Deutschland und die Deutschen 1945 - 1955” geblättert und bin auf eine interessante Passage gestoßen. Erstens ist es nicht gestattet und zweitens ist die Kamera in meinem Händi kaputt, sonst hätte ich sie gern fotografiert. Es ging darum, daß Besatzungsleute oder Rückkehrer sich wunderten, wie schnell auch gute Deutsche Nazis bzw. ihren Peinigern zu vergeben schienen. Jemand erklärte dies mit der Neigung der Deutschen zur großen “ritterlichen” Geste. Tja, Eitelkeit kann in’s Verderben führen.

toni Keller / 23.12.2019

Ich höre seit den 70ern, dass man sich hierzulande keine Kinder leisten kann, weil alles viel zu teuer ist, Gleichzeitig höre ich, immer lauter, dass wir ein reiches Land sind, welches alle armen Kinderlein dieser Welt aufnehmen kann, und es allen kinderreichen Familien dieser Welt ermöglichen kann, sorgenfrei und ohne Arbeiten zu müssen, hierzulande zu leben. Bitte was läuft hier eigentlich schief? Entweder sind wir ein armes Land, was man alleine an den üblichen Meldungen dass Kinder von Hartz IV Empfängern arme Kinder sind und den gleichbleibenden Abtreibungszahlen aus sozialen Gründen sehen kann. Oder wir sind ein reiches Land, welches sich Kinder in Hülle und Fülle leisten kann, dann aber bitte erstmal die, die schon da sind. Es kann doch nicht sein, dass die einheimische Mutter ihr Kind morgens früh aus dem Bett holt, im Hort abstellt, selber zur Arbeit hetzt und abends das Kind wieder abholt, nur damit sie die Steuergelder erwirtschaftet mit denen wir den Kindern anderer Leute mitsamt ihren Eltern ein nettes, arbeitsfreies Leben hierzulande ermöglichen können. Was bitte läuft hier schief und warum sind wir so dumm das schon jahrzehntelang mitzumachen?

Frank Danton / 23.12.2019

Warum wohl nennt man eine Asylsteuer nicht Asylsteuer? Weil die deutschen Steuersklaven dann Berlin anstecken wie einst die Plebejer Rom? Eher nicht. Man nennt sie deswegen nicht so weil es falsch wäre. Eigentlich müsste sie Gutmenschensteuer, Racketesteuer, Merkelwillkommenssteuer oder vereinigte Linkensteuer heißen. Immer nach dem Verursacherprinzip

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