Die Hintergrundinformationen über Gysi fand ich sehr bemerkenswert. Vielen Dank dafür. Wenn ich ehrlich bin, sah ich ihn bisher im Rahmen “seiner” Partei sogar positiv herausstechend, so wie ich auch die Herren Sarrazin, Maaßen, Bosbach, Schäffler oder Palmer nicht mit den “Tonangebern” oder “Nachschwätzern” bei den ohnehin kaum noch unterscheidbaren Einheitsparteien SPD, CDU, FDP oder Grüne in einen Topf werfe. Ihre Kritik an Gysi ist sachlich und prägnant. Dass Gysi dennoch eine vergleichsweise hohe Reputation bei vielen Menschen dieses Landes genießt, liegt aber offensichtlich auch genau daran, dass ihn politisch Interessierte mit Riexinger oder gar Kipping vergleichen. Na ja, da dürfte manche Frage schnell entschieden sein. Die einzige Frau der Linken, der ich persönlich gern bescheinige, dass sie aufgrund der Nutzung ihres eigenen Verstandes positiv heraussticht, ist Sarah Wagenknecht. Ich teile zwar nicht jede Ansicht von ihr, aber ihre Argumentation ist zumindest meist logisch schlüssig. Die anderen Politiker argumentieren ja nicht einmal mehr! Und wie man sieht, ist selbst zu denken oder gar seine Meinung öffentlich auszusprechen alles andere als dienlich, wenn man eine Partei- oder Politikerkarriere in der DDR 2.0 anstrebt.
“Gysi, ... der dafür gesorgt hat, dass sie [die SED-Linke] 30 Jahre nach dem Mauerfall zu den ehrenwerten Stützen der Gesellschaft gehört.” Das größere Ärgernis ist in diesem Zusammenhang das Totalversagen der alten Parteien (allen voran, der Partei eines Konrad Adenauer oder Franz-Josef Strauß...). Das vor allem macht fassungslos. Man reibt sich die Augen und fragt sich beklommen, wie das geschehen konnte??? Zumal wir heute erleben, welche “Mittel” der Staat und seine Pretorianer in den öffentlich-rechtlichen Medien ggf. einsetzen (können), um eine Partei fertig zu machen…
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“Gysi zählt zu denen, die politisch in der Nähe jeder Fernsehkamera stehen.” (Wiglaf Droste in: “Wir sägen uns die Beine ab und sehen aus wie Gregor Gysi”)
Ein guter Beitrag, lieber Herr@Andreas Rühl, dem ich aus vollem Herzen zustimme. Ja, was gehen uns die Demos in Hongkong an. Dasselbe gilt für viele andere Themen am anderen Ende der Welt. Ihr Kollege von der FDP scheint nach der Maxime zu leben und zu handeln: Warum sich um den Nächsten kümmern, denn der Fernste ist mir so viel näher. Dafür, dass solche Typen sich für uns unter den Nägeln brennende Probleme wie Pleiten, Arbeitslosigkeit und und vor der eigenen Haustür einen Dreck interessieren, werden diese Polithanseln ja auch so großzügig von uns, den blöden Steuerbütteln, alimentiert. Mir geht auch oft der Hut hoch, wenn ich in meinem Umfeld manche Leute von den Sorgen und Nöten in der Dritten Welt schwafeln höre. Das macht aus deren Sicht einen guten Eindruck, weil es sie als gute Menschen auszeichnet, denen das Schicksal anderer am Herzen liegt. Die oft beschworene typisch deutsche Fernstenliebe in Reinkultur, die diese Pharisäer zu nichts verpflichtet. Ihnen einen schönen Abend und reden Sie doch mal mit dem besorgten Plakatmaler!
Andreas@Rühl es geht immer um HALTUNG und um PROPAGANDA. Der Linke hat enormes Sendungsbewußtsein und ist darin dem BÜRGERLICHEN w e i t überlegen. Schauen Sie sich um… Frau Lot… die Gesellschaft ist grün-links dominiert, voller Gefühle und Narrative. Der Deutsche ist jetzt abgerichtet. Siehe Corona. Das ist der Erfolg ständiger Agitation. Demnächst frißt der deutsche Karl Napf seine eigenen Stoffwechsel-Endprodukte. Spült sie mit einem kräftigen Schluck Mandelmilch die Kehle hinunter. Voll Bio. Strom is leer und der Geldbeutel auch, aber er hat dabei ein wirklich GUTES GEWISSEN. Danach geht es zum Minderheiten-Huldigen, auf den Knien! Die Fahhrrad-Industrie hamse auch kaputt gemacht. Der Regierung ging die Luft aus…...
Als ich mir vorhin Gysis Rede auf Twitter anschaute, (kann sie auch online lesen: Plenarprotokoll 19/169 des Bundestages) da dachte ich bei mir, wie recht David Weinberg doch hat, wenn er bemerkt: ““International law” is a malleable concept” (siehe: Myths and facts about sovereignty, JPost, 3. July 2020). Aber der Greg übertreibt den rhetorischen Missbrauch dieser Beliebigkeit vollkommen: “Doch das Existenzrecht Israels ist in seiner völkerrechtlichen Geburtsurkunde an das Existenzrecht Palästinas gebunden; von der ersten UN-Resolution bis zur Sicherheitsratsresolution 2334 vom Dezember 2016 wird das immer wieder betont und festgehalten.” Zu peinlich deshalb ist, dass er zuvor das Haltbarkeitsdatum[sic] der “ersten” UN-Resolution #181 höchst selbst zitiert hat: “Der Beschluss der UNO-Generalversammlung vom 29. November 1947, das heißt die Resolution 181, hat folgenden Wortlaut: Zwei Monate nach Abschluss des Abzugs der Streitkräfte der Mandatsmacht, in jedem[sic] Fall spätestens[sic] am 1. Oktober 1948, entstehen in Palästina ein unabhängiger arabischer Staat und ein unabhängiger jüdischer Staat”. Und ja, da steht das Ablaufdatum 1. Oktober 1948, in jedem Fall, spätestens. Israel erfüllte die Resolution bereits am 14. Mai 1948. Die Araber dagegen ließen die Frist zur Gründung ihres eigenen unabhängigen arabischen Staates versanden, denn sie wollten den Staat vom Typ-Nr.181 ganz und gar nicht! Man soll heute nicht annehmen, dass UN-Resolution 181 nach ihrem Verfall noch genießbar wäre. Die ist verschimmelt und verfault. Wenn Gysi in 2020 einen palästinensischen Staat (vormals: Arabischer Staat) einklagen will nach vollkommen überholten zeitgeschichtlichen Bedingungen von 1948, hat er eben nie etwas anderes gelernt als SED-Dialektiker, warum aber manche solch vermoderte Denke auch noch als Schläue betrachten, wo es doch nur noch Ranze ist.
Nachdem man Menschenschinder à la Mielke in die Pension geschickt hatte, erfand sich die SED als Hort des Humanitären neu. Und die versammelten Blindschleichen in den Westmedien ließen es geschehen.
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