Gutmenschen “light”. Es ist bewundernswert, dass einige Menschen nicht nur Willkommenskultur-Plakate hochgehalten, sondern auch finanziell Verpflichtungen für ihre Flüchtlinge übernommen haben. Jetzt, da es doch ans Geld geht, gilt aber das Motto: Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass! Was man aber auch wissen muss: Mündliche Zusagen eines Mitarbeiters einer Behörde sind, auch wenn sie beweisbar sind, immer unverbindlich.
Vorschlag: Die Leute, denen die Bürgen jetzt so leid tun, können ja selbst finanziell einspringen und denen mit eigenen Spenden oder einer eigenen Bürgschaft aushelfen. Da es ja so viele sind, denen das Leid tut (und so viele Zeitungsleute dabei, göttlich!), sollte da auf den Einzelnen kein großer Betrag zukommen. Also: Auf, auf, ihr Willkommenskulturer, macht Eure Taschen auf!
Die Politik der multiplen Rechtsbrüche wird schon einen Weg finden, die “guten Bürgen” zu entlasten! Der “linksgedrehte” “Rechtsstaat” hat schon längst zweierlei “Recht” geschaffen: Das mindere, für die schon länger hier Lebenden, und das besondere, für die “bereichernden” “Zuwanderer”.
Eigentlich hätte jedem einigermaßen informierten Menschen, der die letzten Jahre nicht auf dem Mond gewohnt hat, klar gewesen sein sollen, was Bürgschaften bedeuten. Viele deutsche Kommunen, staatliche Banken und Kommunalbetriebe hatten in den Neunzigern und Nullern für Kapitalanlagen gebürgt. Ziel war, die US-Amerikanischen Steuerzahler zu bescheißen. Als nach der Lehman-Pleite große Teile des Kartenhauses zusammenkrachten, waren die Bürgschaften fälllig geworden. Was nicht nur die einst stolzen Landesbanken dahinraffte (bis auf sie Berliner, die schon vorher ruiniert war), sondern auch diverse Städte und Kommunalbetriebe. Die Auswirkungen haben Jahrelang jeden Tag in der Zeitung gestanden und die Prozesse gegen Manager, aber auch die Gebührenerhöhungen die Leute wirklich angefressen.
Eine Bürgschaft für einen Asylsuchenden übernommen zu haben, scheint, sollte es zu der Ausnahmeregelung kommen, als ein quasi-religiöser Akt gewertet zu werden. Bei diesem werden andere Maßstäbe angelegt als bei einer „weltlichen“, normalen Bürgschaft. Bei Ersteren wird wohl die Schuld erlassen werden. Als Belohnung für die gute Tat. Die Heilserwartung darf ja nicht enttäuscht werden. Es wäre ein schlechtes Signal an die Gläubigen. Denn als wahrhaftig moralischer Verdienst gilt nur die Bürgschaft für ein Schäflein aus der Gemeinde der Asylsuchenden.
Mein Mitgefühl für solche Bürgen ist gleich Null. Wer sich nicht wenigstens vor Übernahme der Bürgschaft kundig macht, der ist selbst Schuld. Diese Gutmenschen lesen das Kleinstgedruckte auf jeder Spielzeug- oder Nahrungsmittelverpackung (ja, sogar auch das, was nicht dort gedruckt ist), aber die Folgen einer Bürgschaftsübernahme kennen sie nicht? Da darf man sich ganz sicher nicht auf mediale Stimmungsmache oder Auskünfte dubioser ebenfalls Gutmenschen verlassen. Das Fatale ist, dass so neue Hartz-Bezieher (also Steuergeldbeansprucher) entstehen, denn die große Mehrheit wird die Kosten der Bürgschaften nicht stemmen können und in die Sozialhilfe fallen. Und ich gehe jede Wette ein, dass die kommenden Regierenden, in welcher Konstellation auch immer, die Verpflichtungen aus diesen Bürgschaften kippen werden, Recht und (Grund)Gesetz haben ja ohnehin spätestens seit 2015 für die da oben keine Bedeutung mehr.
Warum müssen eigentlich die Politiker, welche die Grenzen abgeschafft haben, nicht für die Folgen haften? Erhoffen sich die Väter und Mütter des September 2015, dereinst von den Geschichtsbüchern heilig gesprochen zu werden? Oder reimt sich GröKAZ am Ende doch nur auf GröFAZ?
Schon als Grundschulkind lernte ich die Weisheit: Bürge für niemanden, auch nicht für die Familie. Die guten Bekannten bei denen mich meine alleinerziehende Mutter schon mal - zu meiner Freude, den es gab Tim und Struppi zu lesen - nach der Schule abgab, hatten eben genau diesen Fehler gemacht und für den Rest ihres Lebens dafür bezahlt. Für die Schulden eines Schwagers mussten sie nun gerade stehen. Eine angestellte Buchhändlerin und ein Verwaltungsangestellter, natürlich rechte das Geld nun hinten und vorne nicht mehr. Über die nächsten Jahre konnte ich dann während ich größer wurde den Abstieg mit erleben. Erst wurde im eigenen von den Eltern geerbten Haus vermietet was das Zeug hielt, letztendlich wurde erst eine Wohnung, schließlich das ganze Haus verkauft, so dass man als Mieter im ehemaligen Eigentum endete ! So etwas merkt man sich für den Rest des Lebens. Seitdem unterschreibe ich nichts mehr, ohne mich gründlich zu informieren. Für viele sind so etwas Binsenweisheiten, da praktisch jeder in seinem Umfeld solche Fälle kennt. Nur für die Taten der Kanzlerin müssen jetzt die Steuerzahler als Bürgen eintreten, obwohl die nirgendwo etwas unterschrieben haben. Mit den Gutmenschen, die auf den Zug mit aufgesprungen sind, sollte man kein Mitleid haben. Die hätten sich ja auch um Obdachlose und herrenlose Tiere kümmern können- ohne jedes Risiko kann man hier viel erreichen. Aber diese Klientel nimmt halt lieber z. B. Tiere aus Rumänien oder Portugal auf - völlig verhaltensgestört und oft unkalkulierbar in der Haltung. Parallelen zum menschlichen Flüchtlingspendant, welcher die gleichen Reflexzentren bedient, soll hier jeder selber ziehen.
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