Grünifizierte Gesellschaft (4): Was sie ausblendet

Von Thomas Maul.

Einer vernünftigen Kritik des herrschenden Klimawahns und der ihm verpflichteten politischen Maßnahmen geht es nicht darum, die positiven Annahmen der Panikmacher durch alternative Fakten zu ersetzen, wonach etwa die Erderwärmung langsamer vonstatten gehe oder die Durchschnittstemperatur gleich bliebe oder gar abnähme; auch werden weder andere Zahlen bezüglich der CO2-Konzentration in der Atmosphäre konstatiert, noch unterstellt, der vom Mainstream verfochtene Monokausalzusammenhang wäre derart umzukehren, dass erhöhte Temperaturen zu erhöhten CO2-Anteilen führen.

Ihr genügt es, die methodologischen Gebrechen und schlussfolgernden Unsinnigkeiten dessen nachzuweisen, was sich als Beleg für eine klima-historisch auffällige und die Welt bedrohende Erderwärmung von rund einem Grad sowie für deren bedeutsame Verursachung durch anthropogene CO2-Emissionen ausgibt, womit im Resultat nicht mal mehr zwingend wünschenswert bleibt, mittels politischer Maßnahmen Einfluss auf die Entwicklung der Durchschnittstemperatur der Erde zu nehmen – ganz abgesehen von möglichen ungewollten Effekten, die menschliche Eingriffe in unbegriffene, chaotische Systeme haben könnten.

Ein Aberglaube hört spätestens dann auf, harmlose Spinnerei zu sein, wenn er von immer mehr Menschen geteilt wird und praktische Konsequenzen hat, d.h. zum einen zunehmend menschliche Ressourcen beansprucht, die andernorts einzusetzen dringlicher wäre, und zum anderen beispielsweise in Deutschland dazu führt, die Energieversorgung einer Gesellschaft ohne Not und im Hauruckverfahren von Kernkraft und Kohle auf eine Mixtur aus Erdgas, Wind und Sonne umzustellen, was im Hinblick auf vernünftige Umweltgestaltung, Energieeffizienz, Rentabilität und gesicherte Strom- sowie Wärmeversorgung nicht weniger fragwürdig ist als das Bedürfnis, „das Klima“ bzw. Wetter zu schützen.

Grünifizierung trifft Islamisierung

Zumindest für Kritiker wie Wolfgang Pohrt war eine solche Grünifizierung der Gesellschaft zwar schon in den 1980er Jahren absehbar. Was Pohrt jedoch damals nicht ahnen konnte und ihn in der Gegenwart auch nicht sonderlich interessierte, ist der Auftritt und bisher ungebremste Vormarsch einer zweiten „grünen Bewegung“ nicht-ökologischen Charakters, die zur erstgenannten Beziehungen unterhält, die über die gleiche Farbe der Flagge, unter der Politik gemacht wird, hinausgehen: die Islamisierung der Gesellschaft. Den mit ihr zusammenhängenden sozialen Verwerfungen begegnet der grüne Gutmensch mit Beschweigen, Verleugnen, Schönreden und demonstrativer Gelassenheit.

Real begründete und daher „gesunde“ Ängste gegenüber dem Islam werden als krankhaft, eben islamophob diffamiert. Dort, wo dagegen real so wenig Anlass zur Sorge wie Zwang zum Handeln besteht – beim Weltklima oder der Luft, Kernkraft und Kohleenergie in Deutschland sowie beim autochthonen Rechtsradikalismus –, pflegt man Phobien und einen politischen (Hyper-)Aktivismus gegen Klima-Verbrecher und Rechtspopulisten, der sich als Ersatzhandlung der so nötigen aber verweigerten Wende in der Integrations- und Migrationspolitik deuten lässt, insofern es – plakativ ausgedrückt – keine Klima- oder Umwelttoten gibt, sehr wohl aber Morde an Frauen, Homosexuellen, Juden und „Christen“ im Namen des Islam zu beklagen sind, die politisch zu verhindern gewesen wären.

Nicht nur fordert der postfordistische Kapitalismus samt seiner Umstrukturierung der Arbeitswelt allein schon fortwährend Opfer (an Lohn, Freizeit, Konsum und Gesundheits- wie Altersvorsorge). Er bewirbt als Gratifikation bzw. Kompensation der Verzichtsleistung mit dem „grünen Kapitalismus“ ausgerechnet jene Komponente seines Vollzugs, die als eskalierendes Zusammenwirken von Ökowahn und Islamfaschismus den Menschen und ihren Bedürfnissen nach Mobilität, Komfort und Sicherheit in Sachen körperlicher Unversehrtheit wie Energieversorgung nur noch aufdringlicher zu Leibe rückt. Auf „asoziale“ Genussmenschen, Raucher, Trinker und verschwendend Liebende, denen ihre „ökologischen Fußabdrücke“ und islamische Moralvorstellungen gleichermaßen egal sind und die darüber hinaus nicht bei allem, was sie tun, automatisch die eigene kapitalkonforme Verwertbarkeit verdruckst reflektieren, könnten also „sehr wahrscheinlich“ finstere Zeiten zukommen.

Ende der Serie

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Thomas Maul ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem zum Islam und zu Kritischer Theorie, und publiziert regelmäßig in der Zeitschrift BAHAMAS, zuletzt zu „Metoo“. Einen Überblick über seine Publikationen verschafft seine Website, auf der weitere Texte abrufbar sind: www.thomasmaul.de.

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Lef Kalender / 01.07.2019

Als ich vor vielen Jahrzehnten das Amtsgericht mit der Austrittsbescheinigung verließ, war ich sicher, dass die Religionen an Bedeutung verlieren werden und das Leben freier wird. Heute sind es ausgerechnet die Kumpels von damals, die auch den Austritt vollzogen, die den Islam willkommenheißen und den drohenden Weltuntergang prophezeihen (was nun wirklich typisch für alle großen Religionen ist). Übrigens an Belo: Die 81.Sure ist ein genauso wirrer Prophezeihungsunsinn wie das Vorbild im AT - die haben ja alle ständig von da abgeschrieben. Hier etwas Aktuelles hinein zu dichten, wie Schlapp es tut, ist IMHO Nonsens.

Jochen Lindt / 01.07.2019

Auch die Bevölkerungsexplosion in Afrika und die damit einhergehende Umweltzerstörung ist den Grünen keine Silbe wert.  Schliesslich werden die Urwälder dort abgefackelt von armen schwarzbraunen Kulleräuglein, während hierzulande brutalweisse Kapitalisten die Zukunft ihrer Kinder verpfänden wenn sie einen gebrauchten Diesel kaufen.

Johnny van Lieshout / 01.07.2019

“[...] Ihr genügt es, die methodologischen Gebrechen und schlussfolgernden Unsinnigkeiten dessen nachzuweisen, [...]” Interessierte Nachfrage: Wie erfolgt Ihr Nachweis?

Dr. Gerhard Giesemann / 01.07.2019

Ja, der grüne Lack als Tünche. Kratzt man daran, so erscheint die Grundierung, grau und rot (Bleimeninge, stockgiftig), ist die auch ab, dann nur noch Rost, brauner Rost. Ob das eher für Islam gilt oder für die Grünen ist politisch ohnehin egal. Die Panik der fff-Kids ist berechtigt, die der Leute insgesamt auch. Wenn der Hirtenhund in die Herde fährt, dann laufen alle Schafe in die gleiche Richtung, er hat leichtes Spiel. Liefen die aber alle weg zu verschiedensten Seiten, dann bliebe dem Hund nur noch die Klage beim Schäfer (der hinter der Chose steckt): Wo ich bin ist nix - und überall kann ich doch nicht sein. Im Klartext: Selber denken, nicht mit machen bei jedem Hype, auch mal schlichtweg “NEIN” sage. Thank you for the honour but it was not necessary. Bürgen für Immis? Teddys werfen am Münchner Hauptbahnhof? Schilder malen mit “refugees welcome”? Kann frau machen - in der Hoffnung auf was. ICH täte das machen, wenn junge Frauen kämen, die sich vor den Männern dort in Sicherheit bringen wollten, die Christen, die Jesiden, die Juden - aber für die Verfolger? Zu viel der Ehre. Selbst dann, wenn ich die Jesiden, Juden, Christen für Spinner halte - sie sind verfolgt, deshalb schutzwürdig. Die Verfolger nicht. Aber auch klar, über geordnet: Mit den Massen an Verfolgern kann man besser Geschäfte machen - das isses. Pech für die Verfolgten. Eine Unterordnung und Missbrauch des Asylrechts unter und wegen wirtschaftliche/n Interessen. Ein Scheißspiel, verflucht qui mal y pense.

Gunnar Holler / 01.07.2019

Das ist doch absurd, den grünen Ökosozialismus als “Kapitalismus” verkaufen zu wollen. Die angestrebte Vernichtung weiter Teile der Industrie (etwa Energie, Auto, Chemie, Metall, Landwirtschaft) ist das Gegenteil von Kapitalismus. Die Steuererhöhungs- und Umverteilungsphantasien der Grünen sind das Gegenteil. Die Subventionierung unsinniger/unökonomischer Öko-Geschäftsmodelle ist das Gegenteil von Marktwirtschaft, ebenso sind es die Verbotsphantasien der Ökolinken (Autoverkehr, Flugverkehr, Essen, Kleidung, Kunststoff, Gentechnik ...). Die Verbindung Ökologismus-Antiindividualismus-Sozialismus-Antisemitismus-Islamismus stammt aus einer gemeinsamen antifreiheitlichen und antiwestlichen Haltung. Aber verständlich, daß ein antikapitalistischer Autor etwas anderes konstruieren will, sonst müßte er seine Aufsätze aus Jahrzehnten widerrufen.

Belo Zibé / 01.07.2019

In seinem Buch «Islam heisst nicht Salam«  beschreibt Manfred Schlapp , wie die 81. Sure (Verfinsterung/Weltuntergang}von   «modernen» Korangelehrten interpretiert wird. Da im Koran alles stünde was war und was sein wird, sei sie als eine Vorwegnahme unserer Epoche zu betrachten.Wegen der Luftverschmutzung verfinstere sich die Sonne und aufgrund nächtlichen Kunstlichts sähe man keine Sterne mehr.Ganze Gebirgszüge würden für den Strassenbau und Abbau von Erzen weggesprengt.Kamele fielen auch Motorisierung zum Opfer ,Kanöle verbänden Ozeane und die Geheimnisse des Himmels werden durch Astronomen aufgedeckt.Kurz, die Tore der Hölle und des Himmels öffnen sich , der jüngste Tag, der Weltuntergang stünde bevor. Da gibt es mehr Übereinstimmungen mit Phrasen der Grünen, als einem lieb ist.

Gert Köppe / 01.07.2019

Letztendlich bin ich der Ansicht, der ganze Klima-Weltrettungs-Fanatismus ist nur ein mittel zum Zweck. Es soll den Bürger “weich kochen” für das was folgt. Die Grünen sehen endlich DIE große Chance die Macht zu ergreifen und ihre abstrusen Phantasien ausleben zu können. Sich ihr Land so zu basteln, wie es ihnen gefällt und schon immer vorgeschwebte. Grüne Allmachts-Phantasien in die Tat umzusetzen. Ganz ohne Rücksicht auf die Belange der Bevölkerung nehmen zu müssen. Der faschistiode grüne Traum wird endlich war. Für die Menschen im Land wird es eine, zugegeben von Vielen selbst gewählte, einzige Katastrophe werden. Bis die das merken ist der Schaden an Land, Leuten, Wirtschaft und Gesellschaft so groß, das er praktisch irreparabel ist. Es wird eine sehr erhebliche Anzahl von Verlierern und Opfern geben, auch unter denen, die ihren Verstand an der Eingangstür vom Wahllokal abgegeben haben, um dann ihr Kreuz bei den Grünen zu machen. Allein schon die “grüne” Ignoranz gegenüber vorhandener Tatsachen, der fehlende Sachverstand, die Dummheit in Bezug auf naturwissenschaftlich-technischen Gebiet und die trotzdem vorhandene Arroganz, es besser zu wissen, lassen sehr finstere Zeiten auf uns zu kommen. Am Meisten ärgert mich, das die vielen “Aufrechten” und “Selbst-Denkenden” hier, die das nicht wollen, zahlreich mit unter die Räder geraten werden. Wer soll dann noch irgendwann den angerichteten Schaden wieder beheben?

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