Sehr geehrter Herr Marxheimer, gibt es Risiken für die Gesundheit durch Glyphosat? Oder wissen Sie Anderes? Ich weiß nicht, was Glyphosat ist, es soll aber, so scheint es, mit Macht in die deutsche Landwirtschaft eingebracht werden. Fordern das die deutschen Bauern oder die EU-Bürokratie? Wenn Sie sich Glyphosat ins Essen streuen möchten, weil Sie das für unbedenklich finden, ist das ganz Ihre Entscheidung. Und wenn Sie Landwirt wären und davon überzeugt, Glyphosat ist gut für den Verkauf ihrer Produkte, könnte ich das nachvollziehen. Wo liegt im Übrigen der Totalitarismus? Im Dirigismus der EU oder darin, daß Menschen sich vorbehalten zu prüfen, welch Auswirkungen eine neue Technologie hat? “Fortschrittsbremsen” zu rufen, macht ihre Argumente nicht überzeugend. Zu den “skrupellosen Chemiekonzernen” Karl Marx „Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinen Profit, wie die Natur von der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv und waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“ Wer nicht erwischt wird, wird nicht angeklagt und letztendlich geht es für Chemieunternehmen, wie für jedes Unternehmen darum, im Wettbewerb zu bestehen. Mit freundlichen Grüßen
Leider war uns der Zugang zum Wendland in den achtziger Jahren verwehrt. Klären Sie uns bitte auf, was uns in Schnellroda erwartet. Ziegen, Hühner, Katzen und eine vielköpfige Familie, die vor der Mahlzeit betet? Schrecklich…
Auch ich wünsche mir einen sachlichen Umgang mit dem Thema Umweltgifte. Dazu gehört es aber auch, Risiken sorgfältig und unabhängig zu prüfen und die Menschen durch Verbesserungen, Einsatzbeschränkungen und gegebenenfalls Verbote möglichst vor Schäden zu bewahren. Genau das findet aber nicht statt sondern es läuft, wie immer, auf einen Glaubens- und Interessenkrieg hinaus. Studien sind vorhanden, Erfahrungswerte von Menschen in Gegenden mit besonders intensivem Pestizideinsatz ebenfalls. Es geht nicht nur um Krebs, es geht vor allem um gentische Veränderungen, um Zellschädigungen und um den Einfluss auf u.a. die Gehirnentwicklung bei Säuglingen und Kindern. Es geht auch nicht um die Schadstoffaufnahme von Glyphosat durch Lebensmittel, die tatsächlich gering ist. Viel schwerwiegender sind die Schäden durch Pestizid-Abdrift, die die Menschen in ländlichen Regionen besonders betrifft, und speziell diejenigen, die in unmittelbarer Nähe der (mehrmals in der Saison) besprühten Felder leben. In Gegenden, wo Glyphosat per Flugzeug großflächig versprüht wird, werden vermehrt schwer geschädigte Kinder geboren. Ein Bekannter von mir ist nach dem Gebrauch von Round-up schwer erkrankt, ich selbst erlebe regelmäßig die unmittelbaren und deutlichen Auswirkungen der Pestizid-Abdrift auf den Organismus auf den Feldern. Man sollte nicht harmlos reden was nicht nachweislich harmlos ist. Und Pestizide -auch Glyphosat- sind definitiv nicht harmlos.
Als Politiker muss man anscheinend der Meinung sein, man habe Ahnung von der Landwirtschaft. Meistens ist es keine Ahnung oder gar Wissen sondern nur ausgeprägte Meinung. Ich bin Landwirt und habe Respekt vor der FDP gewonnen, als sie auf Jamaika mit den GRÜNEN verzichtet hat. M. Reiter
Bezahlbare Energie, bezahlbare Mobilität, bezahlbare Lebensmittel, all das ist in Zeiten „spätrömischer Dekadenz“ kein Wert an sich mehr. Dass bei der teuren Grünen „Wendepolitik“ der sozial Schwache auf der Strecke bleibt, ist belanglos. Der Irrglaube ist, im Einklang mit der Natur zu leben. Meist wird jedoch im Einklang mit der Natur gestorben (Beispiel Malaria etc.). Das einzige, was uns vor der Natur schützt, ist unsere Zivilisation!
Die Frau Weidel fordert kein Verbot von Glyphosat, sondern die Erforschung einer unbedenklicheren Alternative. Von Verbot oder Ausstieg ohne brauchbare Alternative wie bei den Grünen üblich, ist nicht die Rede.
Und gar nicht verzeihbar ist die Sünde wider das Klima, welches weht, wo es will, denn der Schöpfung ist das Subjekt abgegangen. Die Urangst vor der Sintflut wabert also kopflos wieder in den Tiefen. Da hilft auch kaum das Pinseln bunter Regenbogen allerorten.
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