Heute Abend: Trump vs. Biden auf allen Kanälen inkl. ZDF. Ich bin dabei. Der letzte Boxkampf für den ich mitten in der Nacht aufstand, war Vitali Klitschko vs. Lennox Lewis. ;) Ein “technischer K.O.” (Lewis hätte wegen seines Haarspangen-Frisürchens disqualifiziert gehört) ist ja dieses Mal ausgeschlossen.
“...muss man davon ausgehen, dass hinter ihm (diesem Trend) etwas Ungreifbares wie der „Zeitgeist“ steht, fast in Hegelschem Sinne.” Was heißt hier fast im Hegelschem Sinne? Mein lieber Herr Geißler, ich gehe stark davon aus, dass im Moment die Hegelsche “List der Vernunft” ihr Werk tut. Und diese muss halt, laut dem Großmeister, manchmal Umwege gehen, um ans Ziel zu kommen. Sollte dem nicht so sein, kann man sich angesichts des momentanen Wahnsinns nur noch die Kugel geben. Also fest dran glauben: Sowohl die grünen Hüpfer als auch eine Angela Murxel sind nur “Werkzeuge der Vernunft” auf dem Weg zur Vollkommenheit.
@Gerhard Rachor, »Die Grünen sägen an dem Ast auf dem sie sitzen.« Das wäre schön, dann könnte ich sagen, lasst sie doch auf den Bauch fallen, wen störts? Aber leider sägen sie an dem Ast, auf dem _wir alle_ sitzen. Das heißt, nicht nur die Grüneles müssen den Mist dann ausbaden, sondern wir alle, auch Sie und ich. Das macht mir ein bisschen Sorgen. Aber wer weiß schon, was kommt. Meine Urgroßmutter, ich hab sie leider nicht mehr erleben dürfen, pflegte zu sagen, es gibt nix schlechts, wo nicht was guts dabei wär. Hoffen wir’s mal und warten brav ab. @Volker Kleinophorst, »Macht kaputt, was euch kaputt macht« - leider haben sich Ton Steine Scherben nicht an ihre eigene Forderung gehalten, sonst wäre unser aller Moppel-Claudi nicht da, wo sie jetzt ist. Tja, Chance verpasst ...
@ Volker Kleinophorst: Okay, das mit dem Mitleid nehme ich zurück. Sagen wir Toleranz. Als Frau! habe ich mich extrem amüsiert über die Kurzgeschichte von Raold Dahl über einen Mann, der seine Frau in einer Villa in New York im Aufzug, der steckengeblieben ist, “vergisst” und ohne sie nach Paris fliegt. Witz muss sein. Ohne Witz können wir die Ripley-Tetralogie nicht verstehen, und ich vermute, dass moralinsaure Jungsemester sie entsprechend nicht mehr genießen können. N’est-ce pas, Madame Annette. Das ist der Oberwitz: Seine treue Frau Eloise und seine treue Haushälterin. Ich glaube, die Highsmith hatte noch Charakter. Kürzlich las ich jungen Leuten, Freunden meiner Kinder, die Passage aus Super-Tex (de Winter) vor, wo Max im Porsche eine Sekunde beschreibt und die Hysterie danach. Keiner lachte. Hab wohl schlecht gelesen, dachte ich. Nächstes Mal versuche ich den Streit mit der Seife von GG Marquez (L.i.d.Z. der Cholera). Wenn keiner lacht, ist die Generation kaputt.
Es gab mal einen bundesweiten FFF-Tag, schon länger her; ich hatte an diesem Tag zufällig in Freiburg i. Br. einen Termin (natürlich berufsbedingt) wahrzunehmen; die Örtlichkeit befand sich genau in der Straße, in welcher der Klamaukumzug von gewaltigem Ausmaße durchlief. Drinnen im Gebäude verstand man sein eigenes Wort nicht mehr, so laut skandierte diese infantilisierte Gesellschaft. Unter anderem rief die Meute den berühmt berüchtigten Schlachtruf: Ho-Ho-Ho-Chi-Minh…..Ich traute meinen Ohren nicht! Der Umzug bestand - und ich kann dem Autor in seiner Beobachtung nur beipflichten - vornehmlich aus Schülern, Studenten, alternativen Arbeitsverweigerern (Systemverächter aber vom System lebender) und last but not least: Alt Achtundsechziger im Beamtenunruhestand (mangels Verbrauch haben diese Pensionäre noch genug Energie!)—-um es kurz zu machen: Also ausschließlich Leute, die nicht arbeiten (müssen).....Und das sind in diesem Lande eine ganze Menge, ja sie dürften die Mehrheit stellen. Ich stand am Straßenrand staunend mit geöffnetem Mund ob der vibrierenden Aggression gegen Andersdenkende (Klimaleugner), die förmlich in der Luft lag. Das forderte mich heraus! Ich ließ es mir nicht nehmen, folgende Frage den vorbeiziehenden jungen Menschen zu stellen, die natürlich überrascht waren, dass sie jemand auf offener Straße einfach so ansprach: “Entschuldigen Sie, darf ich Sie kurz fragen, unternehmen Sie Flugreisen, oder verzichten Sie darauf?” Nicht einmal erhielt ich die Antwort des Verzichts! Nicht EINMAL! Stattdessen: “Ja, aber eher selten” oder: “Ich möchte das Fliegen reduzieren” oder sehr oft bekam ich von jungen Frauen die Antwort (kein Witz!): “Ja, aber dafür esse ich kein Fleisch!”——- Ich nahm meine Arbeitstasche, ging zum Hauptbahnhof und nahm den nächsten Zug nachhause; im ICE starrte ich leer und platt aus dem Fenster; soviel hautnah erlebtes gefährliches Idiotentum muss man erst einmal verarbeiten!
Noch einmal ideengeschichtlich: Die modere Leistungskultur Europas nimmt ihren Ausgang in Deutschland etwa 1871 nach der Reichgründung. In keinem anderen Land der Welt war der Wirkungsgrad von Wirtschaft und Wissenschaft/Technik in ihrem Zusammnenspiel so immens und erfolgreich. Die Intensität dieses Gestaltungswillens hat religiöse Motive: Der Protestantismus konnte seine heilsgeschichtlichen Erwartungen nicht in und mit einer Staatskirche einlösen. Stattdessen wurde Religiösität nach außen - in den Beruf - gestülpt zu einer “Weltfrömmigkeit” (Helmuth Plessner). Die neue Welt mit all ihren Verwerfungen war die Ersatzkonstruktion eines entwurzelten Glaubens. Genau an dieser Stelle treten die Modernisierungskritiker auf den Plan. Unsere Grünen sind nur deren Wurmfortsatz, ohne deren intellektuelle Fähigkeiten, und kein wirklich neues Phänomen. (Man lese Ernst Jüngers “Auf den Marmorklippen” und glaubt, ein Gründungsdokument der Grünen in Händen zu halten). Nur schlägt jetzt das Pendel zurück: Die Weltfrömmigkeit schafft keine Hochzivilisation mehr, sondern will sie, jedoch mit einem quasireligiösen Fanatismus, abschaffen und möglichst irreversibel zerstören. Zeitgeist und Grüne proklamieren den ‘Morgenthau-Plan als neuen, mißverstandenen Lutherismus.
Dieser ganze, überwiegend Politscheiss jetzt, läuft analog so wie der ganze Braune Dreck seinerzeit. Die Warner waren auch damals nicht die Jungen, sondern die Erfahrenen, die Alten, die, die heute wieder gnadenlos von den Gutmenschen als toxischer Sondermüll in die Tonne gekloppt werden. Sind die Nazi-Kinder flink wie dei Windhunde und zäh wie Leder, mit Glanz in den Augen für 1000 Jahre Germania losmarschiert, so rennen sie heute schon wieder, als grüngepamperte Einhörnchen oder Schneeflöckchen, für “future” - für 1000 Jahre Zugabe - bevor sie Verglühen müssen. Waren sie seinerzeit “Herren”, so sind sie heute “gut”, waren sie mal “braun”, so sind sie heute “bunt”. Am Ranzen baumelte der Kompass, heute am Daypack der Teddy. Dazwischen gibt es unter einer deutschen Fontanelle nix - garnix. Die Teutonenschädel sind wieder randvoll zugemüllt mit Ideologie - der Rest ist heisse Luft und pure Dämlichkeit. Wo, beispielsweise, der wie ein Zäpfchen abgehende Grüne Marsch in die kühlere Zukunft enden wird, wird sich wohl erst dann zeigen, wenn vom Rest der Welt (mal wieder), im vermutlich blutigen deutschen Chaos, Normalität hergestellt werden muss.
Diese junge ArmleuchterInnengeneration lässt sich sogar die alterstypische Revolte noch vorkauen und merkt es nicht mal. Die werden einfach abgelenkt. Die müssten nicht völlig sinnfrei (wer rechnen kann, ist klar im Vorteil) gegen Kohlenstoffdioxid demonstrieren, sondern für die Zukunft ihres Erbes, nämlich dieses Landes, welches seit Jahren kaputtregiert und ausgeplündert wird.
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