Nach dem ich eine ganze Zeit annahm, Sie seien zur Besungen oder gar höherer Vernunft gekommen, Herr Vaatz, dieser Text….... Frohe Weihnachten 2025.
Ich habe mir aus dokumentarischen Gründen vor Jahren aus dem Internet einen Mitschnitt der Merkelrede auf dem CDU Parteitag in Leipzig, ich glaube es war 2016, herunter geladen. 11 Minuten Standing Ovations der 1000 Delegierten. Sie haben alle mitgemacht. Sie gehören alle, zumindest als Mitläufer, viele auch als Mittäter mit in die Verantwortung.
Hat dieser in Treue feste CDU-Mann sich in den fast 20 Jahren, die er eine Spitzenposition beim Totengräber Deutschlands innehatte, eigentlich ebenso deutlich zur Personalie Merkel geäußert? Bitte um Quellenangabe, denn es kann ja nicht sein, dass er bei allem einfach nur schweigend mitgemacht, oder?
Dass der Autor offenbar jahrelang selbst Teil des Problems war (stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) macht den Beitrag authentisch und gibt den langjährigen Merkel-Kritikern recht. Man kannte auch parteiintern genau das “System M (M wie Merkel/Macht)”, d.h. Machtgewinn und Machterhalt a la Merkel, koste es auch sämtliche ideologische Parteipositionen. Im Falle Merkel tritt meines Erachtens hinzu, dass diese Person nie das Scheitern “ihrer” DDR verwunden hat, der tatsächlichen politischen Heimat ihres extra dorthin zugewanderten Vaters (“roter Kasner”) und ihrer selbst. Der Staat, der das hässliche Entlein gross und stolz gemacht hat - der Staat, der ihr letztlich genommen wurde. Die CDU/CSU diente Merkel nur als Mittel zum Zweck, die Bundesrepublik und die Prinzipien der Demokratie blieben ihr stets fremd. Bezeichnend, dass in den letzten Monaten ihres Regimes die “Zitteranfälle” stets beim Abspielen der (bundes-)deutschen Nationalhymne einsetzten, auch dies sicher psychosomatischer Natur. Und so kam zusammen, was zusammen gehört: Merkels narzisstische Machtgier und die heimliche Freude, dem alten Systemfeind aus dem Westen von innen heraus den Todesstoss versetzen zu können. Die DDR, sie ist gerächt. Zum Beitrag zurück: chapeau!
Der Autor irrt sich. Kretschmann hat so gehandelt, und eine grüne Position nach der anderen geschleift, aber es klappt halt nur bis zu einem gewissen Punkt. Dann kommt der Wendepunkt und diese Politik führt zum Sieg des Gegners. Merkel wäre das selbstverständlich auch passiert, nur war sie halt schlauer, und ging vorher.
Ja, Merkel war ein Unglück und die zahlreichen rückgratlosen, lieber ihren Karrieren statt ihrem Land dienenden Unterstützer in der CDU, zu denen Sie, sehr geehrter Herr Vaatz nicht zählen. Aber leider gibt es nicht viele wie Sie. Aus diesem Grund kann ich die CDU auch nicht wählen. Leider auch die FDP nicht mehr, die mir immer am nächsten lag. Es deprimiert mich zutiefst, wie dieses Land , in dem ich lange Zeit gut und gerne gelebt, gearbeitet, Kinder aufgezogen habe, an die Wand gefahren wird.
Der Beitrag liest sich leicht und locker, doch er ist grundverkehrt. Dem Autor unterstelle ich die besten Absichten, doch als “Ossi” versteht er die CDU nicht. Die ehemalige “Ostzone” und die drei Westzonen hatten sich vor ca. 75 Jahren gesellschaftlich-politisch konträr entwickelt, das war vorgeben durch die Besatzungsmächte. Im “Westen” war nicht nur dem ehemaligen Zentrums-Politiker Konrad Adenauer nach dem II. Weltkrieg klar, dass die christlichen Konfessionen ihre tiefen Gräben, die sie trennten, überwinden mussten. Deswegen kam die Wiedererrichtung der katholischen Zentrums-Partei nicht mehr in Frage, die Protestanten mussten mit ins Boot. Und so entstand die CDU. Und die Gründer der CDU hatten noch ein christliches Menschenbild, sie waren noch christlich geprägt. Die deutschen katholischen Bischöfe forderten die Gläubigen, die damals noch eifrig an der Liturgie teilnahmen, unverhohlen dazu auf, “christlich” zu wählen, jeder wusste, welche Partei gemeint war. Das war in den 1950er Jahren noch ein gängiges Muster. Als sich die lateinische Kirche entschloss, den Ruf der Rückständigkeit, den sie jahrhundertelang zu tragen hatte, endlich abzuschütteln um sich mit dem Zeitgeist zu vermählen, verlor die CDU ihre weltanschauliche Basis. Denn mit dem Zeitgeist verheiratet waren die meisten Protestanten längst. Das war ein langsamer, aber stetiger Prozess. Ich mache einen Sprung und kann nur feststellen: Der machtgierigen Angela Merkel fiel diese Partei wie eine überreife Frucht in den Schoß, “Kohls Mädchen”, diese machtgierige Frau, brauchte nur ihrem ausgeprägten Machtinstinkt zu folgen. Die Vorstellung, sie hätte auch “Adenauers Mädchen” sein können, ist von einer unüberbietbaren Lächerlichkeit.
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