Henryk M. Broder / 18.11.2018 / 13:00 / 25 / Seite ausdrucken

Grüne jetzt doch für Kohle

Trotz der unglaublichen Wahlerfolge und der generösen Parteienfinanzierung aus Steuergeldern scheinen die Grünen knapp bei Kasse zu sein. Der Spitzenkandidat der deutschen Grünen für die Europawahl, Sven Giegold, bittet deswegen die "lieben Freundinnen und Freunde", ihn bei seinem Wahlkampf zu unterstützen. Denn:

Wir Grünen sind zwar derzeit stark, aber die Kassen sind nach dem schwachen Abschneiden bei der Bundestagswahl leer. Gleichzeitig ist der kommende Wahlkampf voller Gefahren für Europa, denn die europaskeptischen Parteien drohen einen Durchmarsch zu machen. Für einen erfolgreichen Wahlkampf brauchen wir Geld, um unsere Botschaft eines “gerechten statt eines rechten Europas” zu verbreiten. Ich will Europa stark machen, statt es der Abrissbirne von nationalistischen oder populistischen Parteien zu überlassen.

So, so. Die Kassen sind leer, dafür ist der kommende Wahlkampf randvoll mit Gefahren. Bedauerlicherweise steht das Wahlergebnis nicht von vornherein fest, zwischen den mehreren tausend Kandidaten und den 751 Sitzen steht der Wähler, das rätselhafte Wesen. Niemand weiß, wie er sich entscheiden wird. Hinzu kommt, dass die "europaskeptischen Parteien" damit drohen, "den Durchmarsch zu machen", während die europaaffinen Abgeordneten ihr Bestes geben, um sich zu Deppen zu machen

Jedermann und Jedefrau ist aufgerufen, bei der Kollekte mitzumachen. Damit ein Supergau verhindert wird, denn:

Bei dieser Wahl droht, dass die rechtspopulistischen Parteien noch stärker werden. Sie lehnen nicht nur mehr Demokratie und mehr Stärke für Europa ab, sondern wenden sich auch gegen den Klimaschutz und die Schließung der Steueroasen. Daher ist diese Wahl in doppelter Hinsicht eine Richtungswahl: Bekommen wir einen Rückschlag für Europa und Klimaschutz oder schaffen wir eine Mehrheit für ein gerechteres, demokratischeres Europa.

Diese Passage repräsentiert den europäischen Geist viel eindrucksvoller als jeder Auftritt, jede Rede, jeder Abgang von Jean-Claude Juncker. So wie sie sich liest, wurde sie vermutlich aus dem Deutschen ins Rumänische übersetzt, aus dem Rumänischen ins Spanische, aus dem Spanischen ins Finnische, aus dem Finnischen ins Italienische, aus dem Italienischen ins Griechische, um schließlich, ganz am Ende der Eimerkette, wieder ins Deutsche übersetzt zu werden. So klingt Europa, wenn es mit einer Stimme redet. Das hat schon beim Turmbau zu Babel wunderbar geklappt, wenn auch ohne die Grünen.

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T. Landdrost / 18.11.2018

Ich dachte immer, dass Teletubbies nur die unnette Umschreibung für die grünen Flitzpiepen wäre, aber nein, es sind tatsächlich Teletubbies. Wenn das Original schon auf Nicht-Kleinkinder gruselig bis verstörend wirkt, was wollen dann diese “Teletubbies” beim mündigen Bürger bewirken? Schreiendes-aus-dem-Fenster-stürzen? Sorry, aber wer wissenden Auges sowas wählt, gehört meiner Meinung nach entmündigt. Genau wie die sich zur Wahl stellenden Teletubbies.

Gertraude Wenz / 18.11.2018

Bei den Grünen habe ich immer das Gefühl, Herbert Grönemeyers unsägliches Lied “Kinder an die Macht” ist grauenvolle Wirklichkeit geworden!

B.Klingemann / 18.11.2018

Ich find’ es authentisch: Vom Waldorf-Kindergarten für den Waldorf-Kindergarten.

Emmanuel Precht / 18.11.2018

Inklusion findet statt. Wir von der Glücksspirale danken den Käufern der Lose. Hier unser Bericht über das Vorzeigeprojekt “Verbuntung in Brüssel”. Wohlan…

Frank Volkmar / 18.11.2018

Mir ist nicht ganz klar, warum Donald Trump in der Argumentation von Herrn Giegold gefehlt hat. Das “zieht” doch sonst immer, um einen unbedingten Reflex bei den grünen Jüngern auszulösen. Vielleicht sollten die Grünen persönlicher werden. Die Rechtspopulisten weisen neben ihrem fehlenden Demokratieverständnis vielleicht auch mehrheitlich ein sichtbares körperliches Defizit auf ? Vielleicht einen Buckel ? Lange Zähne ? Vielleicht eine fahle Gesichtsfarbe weil sie sich nicht vegan ernähren ?

Sabine Schönfelder / 18.11.2018

Wenn die Grünen zur ‘Kohle’ kommen, fangen sie auch an , zu strahlen! So schließt sich der Kreis. Die Partei der Wahlbetrüger und ahnungslosen Einfaltspinsel, der faschistoiden Ideologen im Wohlfühlmäntelchen geht das Geld aus. Gut zu wissen. Meine Vorschläge: Reduzierung der Parteimitglieder durch Auswanderung in die Wüste Gobi. Damit erhöht sich die verfügbare Geldmenge pro Grünling. Oder: Aufwertung der intellektuellen Kapazitäten der Mitglieder durch das Studium physikalischer Grundkenntnisse. Dies führt nach kurzer Überlegung der Studiosi zur unmittelbaren Reduzierung der Partei, zugunsten einer ökonomischeren Geld-pro-Person -Relation. Oder eine ordentliche Zwangsabgabe von den gutverdienenden Wählern und Mitgliedern. Am liebsten greift der Grün-Linke allerdings in fremde Taschen. Deshalb wird er unermüdlich darüber sinnieren, wie er an unser Geld kommt, um uns damit zu indoktrinieren, sinngemäß nach dem echt netten Spruch eines Achgut-Foristen: ’ Gefährlich wird’s, wenn die Dummen fleißig werden’.

Wilfried Cremer / 18.11.2018

Die Grünen sind das Nachblenden der Roten, ein Flash in Gegenfarbe. Dann kommt der Blackout.

Dr. Inge Frigge-Hagemann / 18.11.2018

An den Grünen ist deutlich erkennbar, dass Pubertät nicht nach wenigen Jahren abschließt sondern über Jahrzehnte wirksam bleibt.

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