Lieber Günter Weißgerber! Mit viel Zustimmung habe ich ihren Artikel über Polit-Egoisten gelesen. Nur bei manchen Dingen schaue ich als Ingenieur i.R. etwas gelassener hin. Es muss nicht alles höher, schneller, weiter sein. Die Werkstoffe werden erheblich stärker belastet, der Energieverbrauch steigt. Das geht sogar im Quadrat der Geschwindigkeit ein. Die Politiker hätten gerne Superlativen, was wir brauchen ist ein System das für alle funktioniert. Gruß Wilfried
Politik mit den Mitteln der Angst anstelle von Fakten, Bildung mit nett selbst getanzten Namen unter Ausblendung von Naturwissenschaften und Mathematk. Am Ende steht der wirtschaftliche Niedergang, da die aufgeschlossenen Gesellschaften, hier vor allem im asiatisch-chinesischen Raum, erfolgreich die Überholspur nutzen, hier die Grundversorgung zunehmend schwieriger vom Bürger zu bezahlen ist, der Sozialstaat seine wirtschaftlichen Grenzen überschreitet.
Chapeau! Der Artikel trifft voll ins Schwarze - pardon ins Grün-Schwarz-Rote! Wann endlich besinnen sich wenigstens die Sozialdemokraten ihrer Wurzeln? Ein Blick ins Godesberger Programm - es geht da um Erhalt und Schaffung von Freiheit, Gleichheit und Solidaritär (in dieser Reihenfolge) durch u.a. eine moderne Wirtschafts- Gesellschafts- und Industriepolitik - würde ihnen, auch wenn es schon bald 60 Jahre alt wird, nicht schaden. Willy Brandt, der so Verehrte, wurde gründlich missverstanden: Er forderte 1969 das Moderne Deutschland, durchaus mit einem blauen Himmel über Rhein und Ruhr, aber nicht den Rückzug in eine grüne oder grün-schwarze Idylle. Und schon gar nicht eine für unsere Industrienation völlig irrrationale und, wie dargelegt, absolut unsoziale Energiepolitik. Es ließe sich aus diesem 30 Jahre Bestand habenden Papier und seiner Geschichte auch festmachen, warum sich damals “der Genosse Trend” einstellte, nämlich als Folge einer konsequenten Verfolgung dieses wahrlich monumentalen und eben dem Fortschritt verpflichteten Programmes. Godesberg legte den Grundstein für die Herstellung der Regierungsfähigkeit und zur Kanzlerschaft von Brandt und Schmidt - beides nicht zum Nachteil dieser Republik. Dessen Übersetzung auf die Bedingungen und Herausforderungen der heutige Zeit, eine moderne Interpretation also - wäre es nicht geeignet, dieses Land und mehr wieder voranzubringen?
Danke, danke was soll ich nun noch sagen, Sie haben alles getroffen und analysiert.
Wenn es bei Großprojekten “nur” um Parteiinteressen oder Ideologie und nicht um Notwendigkeiten ginge, wäre es schon schlimm genug ,aber es geht gewissen Kräften in unserem Land nur um das Verhindern mit aller Macht und sie künden es wie die Berliner AL-Politikerin Ziemer bei der geplanten Transrapidstrecke Berlin-Hamburg sogar öffentlich an. Sie haben damit leider Erfolg und bei anderen Projekten, wobei der BER nur die Spitze eines gewaltigen Eisberges ist, kommt es zu jahrelangen Verzögerungen und damit auch zu den (gewünschten) enormen Kostensteigerungen. Für eine gut 2 km kurze Straßenbahnstrecke auf einer Straße, wo schon Hundertstausende von “Funkenkutschen” entlangbimmelten, wurden fast zehn Jahre benötigt, während 1912 die damalige Landgemeinde Heiligensee eine fast 12 km lange Trasse durch die AEG in einem Jahr fertigstellen ließ. Eine ganz üble Rolle spielen die Medien, die die Bürger geradezu aufhetzen und dafür sorgen, dass die “Verantwortlichen” nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Sehr geehrter Herr Weissgerber,bis zum sinkenden Verständnis für naturwissenschaftliche Grundlagen im Bildungsbereich der BRD und dem Zauberwort Fracking, kann ich Ihren erhellenden Ausführungen folgen. Es versteht sich von selbst, dass Fracking-Unternehmen die Risiken dieser Technologie ,wenn überhaupt, den sogenannten Vorteilen gleichberechtigt gegenüberstellen. Ganz im Gegenteil,generell scheinen die Unternehmen ein grosses Geheimnis über die genaue Zusammensetzung ihrer Fracking Additive zu machen. Ein Blick in die Vergangenheit, auf die Umweltaltlasten der DDR etwa, Chernobyl u.v.a, , , verdeutlichen, dass naturwissenschaftliche Grundlagen nicht das alleinige Mass zur Beurteilung neuer Technologien darstellen dürfen.Hierzu bedarf es weder einer “grünen” Einstellung, noch einer der Spitzenforschung negativ gesinnten Haltung,
Mit Milton Friedman’s Begründung, daß eine staatliche Lösung für ein Problem gewöhnlich genauso schlecht ist wie das Problem selbst, ist der Bankrott immer unausweichlich , wenn Politiker selbst “bauen”. Beim BER war schon der Konsensbeschluß vom 1996 fragwürdig, mit dem zwei CDU-Politiker (Reg. Bürgermeister Diepgen und Verkehrsminister Wissmann) einen SPD-Politiker (Brandenburgs Ministerpräsidenten Stolpe) überstimmten. Im Rausch politischer Anmaßung wurde dann auch noch das Angebot des Privatinvestors Hochtief abgelehnt, den BER zum Festpreis zu finanzieren und zu bauen.
J.W.Goethe: “Wer Kunst hat und Wissenschaft, der hat auch Religion. Wer Beides nicht hat, der habe Religion!” Die gesamte BRD-Gesell-schaft schätzt diese Fortschrittsfaktoren gering. Sie verteufelt sogar die Religion. Sie schafft nichts, was sie letztlich zusammhält. Das mag der Grund der von Ihnen, Herr Weißgerber, beschriebenen Konflikte sein. Diese Gesellschaft wird wohl am Islamismus scheitern. Niemand der selbst ernannten Demokraten wird diese Gesellschaft verteidigen wollen. Dazu fehlt die zielstrebige Entschlossenheit.
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