In Brüssel demonstrieren Tausende gegen die geplante Schließung des Audiwerkes und die Deindustrialisierung Europas. Die Stadt steht still.
Dies berichtete Merkur. Die mögliche Schließung des Audiwerkes in Brüssel mit etwa 3000 Beschäftigten sorgte schon für viel Spannung (siehe hier und hier). Audi hat die Gerüchte nun bestätigt, dass man langfristig das Werk schließen und die Produktion nach Mexiko verlagern will.
In der belgischen Hauptstadt legen heute auch die Mitarbeiter des Nahverkehrs aus Solidarität mit den Audi-Arbeitern die Arbeit nieder und es wird eine große Demonstration mit bis zu 15.000 Teilnehmern erwartet.
Die Proteste richten sich nicht nur gegen Audi, sondern auch gegen die allgemeine Deindustrialisierung in Europa. Belgische Gewerkschaften fordern eine „Politik der Reindustrialisierung“.
Ein internes Papier der Autobranche warnt vor dem Verlust von Millionen Jobs in ganz Europa aufgrund verschärfter EU-Klimavorgaben. „Folglich wird die EU-Industrie mit Strafzahlungen in Milliardenhöhe konfrontiert,“ heißt es in dem Schreiben. Wer Strafen entgehen wolle, habe „kaum eine andere Wahl, als die Produktion erheblich zu drosseln, was Millionen von Arbeitsplätzen in der EU bedroht“. Es wird eine Verschiebung der Vorgaben um zwei Jahre vorgeschlagen. Klima-Aktivisten wollen davon allerdings nichts wissen.
Die Auslastung deutscher Automobilwerke zeigt große Unterschiede: Während einige Werke fast voll ausgelastet sind, kämpfen andere mit erheblichen Kapazitätsproblemen. Ursachen sind eine schwache Nachfrage nach E-Autos und Konkurrenz aus China, die günstige Modelle – ohne Klimaauflagen produziert – anbieten.