Dank Atomkraft: Großbritannien schließt nach mehr als 140 Jahren das letzte Kohlekraftwerk. Auch Öl- und Gaskraftwerke laufen weiter.
Das Land ist das erste Industrieland, das vollständig auf Kohleverstromung verzichtet. Das letzte Kohlekraftwerk in Ratcliffe-on-Soar nahe Newcastle, welches 1968 in Betrieb ging, wird Dienstag geschlossen. Künftig will das Land eine „Supermacht für saubere Energie“ werden, berichtete Energy Live News. Zur „sauberen Energie“ gehören neben Windkraft (Solarenergie spielt im sonnenarmen Britannien eine untergeordnete Rolle), welche den größten Beitrag zum Energiemix liefert, auch die Atomkraft, welche weiter ausgebaut wird. Momentan sind Öl und Gas allerdings noch die Hauptquellen für die Energieerzeugung. Kohle spielte zuletzt kaum noch eine Rolle.
Der Kohleausstieg ist nicht das Verdienst der neuen Labour-Regierung von Keir Starmer, sondern wurde schon 2015 unter dem damaligen konservativen Premierminister David Cameron in die Wege geleitet und 2021 unter Boris Johnson noch einmal vorgezogen. Mit dem verstärkten Ausbau der Kernkraft verhindert Britannien den Fehler Deutschlands eines Doppelausstiegs aus Kohle und Kernenergie, welcher zur Energieknappheit und Energieimporten führt.
Großbritannien gilt als das Mutterland der industriellen Revolution und hatte schon 1882 das erste Kohlekraftwerk errichtet.