Eine traurige Geschichte vom Gutmeinen ist auch die der Koloniallehrer, der Missionare und Urwalddoktoren in Afrika. Anstatt diese Menschen so zu lassen, wie sie sind, wurden ihre Krankheiten geheilt, sie mit Lesen, Schreiben und Rechnen vertraut gemacht und sie behandelt, als wären sie Menschen, wie die in Europa, bloss gefärbt. Das haben wir nun davon. Und haben unsere höheren Schichten daraus gelernt? Nein. Sie machen dieselben Fehler wieder und wieder, denn sie müssen ihr Gut Sein nie ausbaden. Humanität ist ein Konzept, das nicht einmal in Europa funktioniert hat.
Danke für diese sehr klugen und wunderbar formulierten Gedanken. Zu den Grönlandkindern gab es noch eine Fortsetzung, deren Folgen heute in Form sozialistischer Plattenbauten in Nuuk sichtbar geblieben sind: Fischer- und Jägerfamilien der nahen Inseln vor der Diskobucht wurden in den 60ern und 70ern zwangsumgesiedelt und in die neuen, modernen Blocks mit allen Annehmlichkeiten der europäischen Zivilisation verpflanzt. Sie fielen ins Nichts, dieser Bruch der Identität konnte nie geheilt werden. Es ist, außer den bis heute zu beobachtenden Spätfolgen wie Alkohismus und Depressionen, auch herzergreifend, wie die alten Inuit, die das alles als Kinder erlebt haben, in den Sommermonaten hinaus in die verfallenen Hütten ihrer Eltern ziehen und dort für ein paar Wochen mit nichts außer dem exzessiv getrunkenen Kaffee und etwas Dörrfisch vollkommen glücklich sind. Für den sozialistischen Wahn von der willkürlichen Erschaffung neuer Menschen kann jeder vernünftige Mensch nur Verachtung übrig haben. Für den Heroengestus, mit dem der linke Asoziale seine marxistische Zerstörung des Bestehenden verkauft, erst recht.
Vielen Dank für diese Details über die Grönlandkinder - ich kannte diese nicht. Mit Königin wird Ingrid gemeint sein, die schöne Frau von Könik Frederik und Mutter von Margarethe. Es fallen einem dabei auch Geschichten ein von Seefahrern, die jung zum Broterwerb losgeschickt und in der Fremde - wen wundert’s noch? - oft brutal wurden. Aus dem besten (diskutabel) Roman aller Zeiten: “Wir sind alt, Chevalley, sehr alt. Es sind mindestens 25 Jahrhunderte, daß wir auf den Schultern das Gewicht hervorragender, ganz verschiedenartiger Kulturen tragen, keine ist bei uns selbst gekeimt, in keiner haben wir den Ton angegeben…” Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Il Gattopardo. Erst danach habe ich verstanden, wie die Mafia überhaupt entstehen konnte. Und die Mafia ist eine Parallelkultur. Den Menschen entfremden hatte schon immer System. Wenn man das nicht wollte, müsste man gut ausgestattete Lager finanzieren und sich danach mit Putin, Assad und Erdogan an einen Tisch setzen, um eine Lösung für einen einst großen Landstrich zu finden. Aber für Letzteren sind Menschen nichts als hin und her zu kickende Fußbälle.
Erinnert mich in beklemmender Weise an die Mode in Amerika unter diversen (meist weiblichen) Superstars, sich Kinder vorzugsweise aus der dritten Welt zu kaufen - nein, falsch - zu adoptieren, und diese dann wie ein Accessoire auf diversen Feierlichkeiten mit sich herumzutragen (für einen kurzen Moment der Nanny abgenommen, in die Kamera gehalten und wieder zurückgegeben trifft es wohl eher). Dann wird noch ein, zweimal im Jahr mit Leichenbittermiene und im Walllegewand in der ehemaligen Heimat der Kinder ein Brunnen gebaut oder eine Schule eingeweiht und gut wars. Genug Caritas. Besonders unangenehm sind mir Madonna, Angelina Jolie und Mia Farrow im Gedächtnis, wobei ich bei letzterer auch persönliche und psychische Defizite für das zwanghafte Kinderadoptieren vermute. Schon damals fragte ich mich, was wohl die Angehörigen dieser Kinder machen, wie sie dazu bewegt wurden, ihre Kinder herzugeben und vor allem: was aus diesen Kindern mal wird? Zumindest bei den Kindern von Madonna weiß man, dass diese keinesfalls Waisen sind. Das ganze ist exakt dieses Kolonialgehabe weißer Memsahibs, welches doch von den politisch gutmeinenden so verteufelt wird und welches als Grund für sämtliche Sauereien herhalten muss, die der europäischen Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten zugemutet wurde. Merken diese Menschen das nicht, oder ist es ihnen egal? Ich befürchte ersteres…
Ich weiß jetzt gar nicht so genau, worauf dieser Artikel abzielt. Einen gültigen Vergleich mit der heutigen Migration finde ich nicht. Wenn Kinder oder besser ausgedrückt Flüchtlingskinder nach Deutschland gebracht werden, folgt der Familiennachzug auf dem Fuß. Das sind dann oft bis zu zehn Erwachsene, die plötzlich ihre Verantwortung für den „Kleinen“ entdecken. Kinder sind für Migranten diesbezüglich nur Mittel zum Zweck, um in Deutschland Sozial-Asyl zu beantragen oder aus Deutschland nicht abgeschoben werden zu können. Dabei ist ihre Kultur hier schon so präsent, dass man sich gleich wie zu Hause fühlen darf. Das Zuckerfest wird von den Sozialarbeitern gerne organisiert. Einen Anpassungsdruck gibt es nicht, eher umgekehrt.
Hoffentlich wird man sich dereinst an Namen wie Merkel, Habeck, Bedford-Strohm erinnern. Menschen die glaubten, das Zusammenleben der Menschen sei eine mathematische Gleichung.
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