Dirk Maxeiner / 08.08.2021 / 14:00 / Foto: Kirk / 35 / Seite ausdrucken

Griechenland: Brandstiftung für Windräder?

Hohe Temperaturen und Waldbrände in Griechenland und der Türkei sind gewissermaßen Wasser auf die Mühlen der Klima-Katastrophiker, wobei die Formulierung zugegebenermaßen metaphorisch ein wenig gewagt erscheint. Bei den vorangegangenen Fluten in Deutschland passte das Bild besser. In jedem Fall gilt die Maxime "Extrem ist stets genehm", denn egal, ob Hochwasser, Hitzesommer oder Hurrikankatastrophe, das Drehbuch des öffentlichen Diskurses folgt einem festen Ritual. Und einige Klimaforscher (meistens sind es die gleichen) können der Versuchung nicht widerstehen, den Medien jene „Soundbites“ zu liefern, die diese so gerne hören. "Weltklimarat warnt: Katastrophen am Mittelmeer sind erst der Anfang", berichtet aktuell Stern.de. Und die Süddeutsche Zeitung schreibt

„Die extreme Hitze und Trockenheit über der Region, die jetzt auch in Süditalien und Bulgarien immer mehr Brände anfacht, ist ja nur eines von zahlreichen Extremereignissen der vergangenen Wochen: die Jahrtausendhitze in Nordamerika, die tödlichen Fluten in Deutschland und Belgien, die Taiga-Brände in Sibirien – all das fügt sich zu einer neuen globalen Normalität, in die sich die Menschheit durch die von ihr selbst beförderte Erderhitzung manövriert hat".

Jegliche Wetterphänomene und ihre Folgen werden inzwischen der vom Menschen gemachten Klimaerwärmung zugeordnet. Nur gab es solche Hitzewellen auch vor industriellen Zeiten ohne menschliches Zutun. Heute ist alles schuldhaft vom homo sapiens verursacht, egal ob zuviel Regen oder zuwenig, Hitze oder Kälte, zuviel Schnee oder zuwenig (Frage: Was müssten Eis und Schnee eigentlich tun, um eine Klimaabkühlung zu zeigen?). So entsteht eine sich selbst abdichtende Weltsicht, die sich schließlich zu einer prinzipiell nicht falsifizierbaren Annahme verhärtet. Die Logik erinnert ein wenig an den mittelalterlichen Gottesbeweis: Wenn eine gefesselte Hexe im Wasser unterging, war sie keine Zauberin, aber dennoch tot. Schwamm Sie obenauf, dann handelte es sich hingegen eindeutig um eine Hexe, woraufhin sie ebenfalls vom Leben in den Tod befördert wurde.

Zuverlässige Methoden zur Hand

Leute, die als Kur für das Böse im Menschen zuverlässige Methoden zur Hand haben, gibt es immer, beispielsweise Dirk Messner, den Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA), der mit „erneuerbarer Energie“ Unwetterkatastrophen bekämpfen will. Der Mann ist Politikwissenschaftler und seit Januar 2020 Präsident des UBA, einer einstmals angesehenen Behörde. Die Leipziger Volkszeitung befragte ihn in einem Interview „über die Lehren aus der Katastrophe“ durch die verheerenden Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz. Antwort:

„Als ein Signal wäre wichtig, den Ausbau der Erneuerbaren drastisch zu forcieren. Wir brauchen bei der Windenergie an Land mindestens eine Verdreifachung und bei der Fotovoltaik mindestens eine Verdopplung des jährlichen Ausbaus.“

Und jetzt wird es unübersichtlich. Max Mahdalik, Redakteuer der Kronen-Zeitung, Österreichs auflagenstärkstem Boulevard-Blatt, berichtet aus Griechenland von einem den Windmachern wohl nicht sehr willkommenen Verdacht:

„110 schwere Brandnester gibt es derzeit“, erzählt mir ein Elektrohändler, der gerade den wegen der schweißtreibenden Temperaturen erworbenen Ventilator noch im Laden für uns zusammenschraubt, „ich glaube, dass kein einziges davon natürlich entstanden ist“, verblüfft er uns. Nicht natürlich? „Hier werden Feuer gelegt wegen der Windräder, die gebaut werden sollen. Der Wald auf den Hügeln ist überall Naturschutzgebiet und keiner von uns will diese riesigen Windräder bei uns herumstehen haben – außer denen, die damit Geld verdienen. Und die haben eben nur eine Chance, wenn es diese Wälder nicht mehr gibt“, erklärt uns der Mann, in dessen Geschäft in der Auslage faul eine Katze ihre Pfoten leckt. „Und durch den Wind ist dann alles außer Kontrolle geraten.“ 

Noch im Februar berichtete der Deutschlandfunk über die teilweise heftigen Auseinandersetzungen um neue Windkraft-Standorte auf den griechischen Inseln. So in Katapola auf der Insel Amorgos:

„Ein Naturparadies mit nur 2000 Einwohnern, doch allein hier sollen auf den unberührten Bergrücken bald 73 Windräder stehen. So zeigt es der Plan der griechischen Energie-Regulierungsbehörde. Obwohl für den Energiebedarf der Insel zwei Anlagen ausreichen würden".

Strategie der verbrannten Erde

Weil einem bei der Abfolge der Kausalkette von der Hitzewelle zur Windkraft ganz schwindelig wird, hier noch einmal der Versuch einer geordneten Darstellung.

1. Der Mensch als solcher ist schuld an den Bränden am Mittelmeer.

2. Der schlechte Teil der Menschheit befördert dies durch Verbrennung von Kohlenstoffen.

3. Der gute Teil der Menschheit bekämpft die Hitze mit Windrädern.

4. Um die Windräder auch dort bauen zu können, wo es bislang nicht erlaubt war, fackeln schlechte gute Menschen den Wald ab, verbrennen also Kohlenstoff wie die schlechten Menschen, aber mit guten Absichten.

5. Durch kurzfristige Verbrennung der Waldbestände durch gute Menschen wird deren Bedrohung durch schlechte Menschen verhindert. Genial: Was weg ist, ist weg, da können die Schlechten nix mehr putt machen, weil die Guten es ja vorsorglich schon putt gemacht haben. Bei militärischen Feldzügen nennt man das "Strategie der verbrannten Erde".

Und so fällt der Blick auf die Rauchschwaden über Euböa, der zweitgrößten Insel Griechenlands, die zugleich der größte Windkraftstandort des Landes ist. Die Natur bedankt sich für ein Großaufgebot an Vogelquirlen und Landschaftsentsaftern. Und was noch weglaufen kann, wird jetzt abgefackelt. So geht Weltrettung.

Klimarettung mit 'Ndrangeta und Mafia

Ganz neu wäre die Methode freilich nicht, wie einem Bericht der Welt zu entnehmen ist, der schon 2013 auf ein kleines kommendes Imageproblem der Branche hinwies: "Mafia wäscht ihre Milliarden mithilfe von Windparks". Zitat:

„Die italienische Mafia tritt heute im Gewand des seriösen Geschäftsmanns auf. Vito Nacastri, 57, gelernter Elektriker aus dem Ort Alcamo im Westen Siziliens, mauserte sich über die vergangenen Jahre zu einem der führenden Wind- und Solarkraft-Unternehmer in Italien. Die Presse verpasste ihm schon den Spitznamen „Herr des Windes“.

Europas Polizei schlage deswegen Alarm. Es gebe vermehrt Hinweise darauf, dass sich die organisierte Kriminalität Italiens im Feld der erneuerbaren Energien tummele, schreibt laut Die Welt die Polizeibehörde Europol in einem Lagebericht zu Italien an das EU-Parlament. Unter anderem gehe es dabei um Windfarmen.

Möglicherweise kommt der feinen Gesellschaft dabei auch ihr pyromanisches Know-how zugute: Ähnlich wie jetzt in Griechenland werden in Italien zwei von drei Waldbränden vorsätzlich gelegt. Nicht allein Trockenheit und Hitze sind auch für die aktuellen Brände in Italien verantwortlich, heißt es im Merkur – offenbar habe auch die Mafia ihre Hände mit im Spiel: "Waldbrände werden gelegt als Mittel zur Erpressung, als Rache, aus wirtschaftlichem Interesse oder schlicht zur Machtdemonstration". Da man der Umnutzung abgebrannter Flächen in Italien inzwischen einen gesetzlichen Riegel vorgeschoben habe (das Grundstück ist für 15 Jahre blockiert) gehe es oft schlicht darum, entsprechende Vorhaben der Konkurrenz zu verhindern.

Die deutsche Windkraft-Mafia (siehe hier und hier) – der Ausdruck ist selbstverständlich rein metaphorisch gemeint – vertraut indes auf die bewährte Zusammenarbeit mit der gewogenen politischen Klasse. Um hierzulande Windräder in den schönsten Waldgebieten und auf den pittoreskesten Hügeln errichten zu können, braucht es keine Waldbrände, sondern lediglich ein paar hübsche Aufsichtsratsposten und sachdienliche Gesetzesänderungen, die in Deutschland inzwischen schneller produziert werden, als Volkswagen in Wolfsburg vom Fließband purzeln. Lediglich ab und zu wird ein bisschen nachgeholfen. Der Spiegel berichtet: "Unbekannte zerstören in großer Zahl die Horste von Greifvögeln. Naturschützer vermuten: Die Täter wollen damit den Bau von Windrädern vorantreiben."

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Leserpost

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A. Kaltenhauser / 08.08.2021

Ob diese Vermutungen zutrifft erfahren wir dann, wenn Correctiv hierzu Fake News entdeckt und/oder Youtube das Video nur ab 18 Jahren abspielt, oder man bei der BPK sowieso nichts weiß, aber sich auch nicht zu aktuellen Medienberichten äußert und auf die Webseite des Bundesbrandbeauftragten Abt. Ausland verweist….

PALLA Manfred / 08.08.2021

+ + + ... und SEHR KOMISCH fand ich die “Buschbrände in Australien” (Ende 2019), wo gleichzeitig die UN-KlimaKonferenz in Madrid stattfand, und zwar in “7” Territorien !!! - auf WIKI kann man die Liste der historischen Brände “analysieren” - “Direkt” nachverfolgen kann man die Feuer unter “earth.nullschool.net” (Chem und COsc), quasi live und dank Archiv fast auf die Stunde genau - Das letzte “erwähnenswerte” Buschfeuer in o.g. Liste gab es ZWEI Tage lang im Jahr 2011 !?!  - Schulferien (grosse) sind dort übrigens ab Anfang Dezember - hoffentlich können die Protagonisten des “CO2-SpurenGas-Klamauks”  O H N E AlbTräume ihren Schlaf überstehen !!!  + + + Zum ENDE der CO2-Krise bitte meinen Post unter “indubio”, Folge 136 im Juni, 3. mit 14 Zeilen z. Kenntnis nehmen ;-)

A. Iehsenhain / 08.08.2021

Ein hervorragender und wichtiger Artikel, Herr Maxeiner! Vom Ndrangeta-Problem habe auch ich bereits gehört, u. a. sogar in Zusammenhang mit dem Mordfall Lübcke (wobei ich mir hier über seriöse Quellen nicht so ganz im Klaren bin). Tierfilmer Andreas Kieling spricht in einem Youtube-Video dagegen offen von einer “Windkraft-Mafia” und erwähnt die Zerstörung von Schwarzstorch-Nestern und der Fällung von deren Ausweichbäumen, alles, um wohl eine Genehmigung von Windparks schneller durchzuboxen. Alexander Wendt hat auf “Publico” in seinen Artikeln bereits geschildert, dass die Fundamente für die Masten der Ungeheuer-Rotoren allein bereits einen Durchmesser von 20 Metern aufweisen. Um Geld (in diesem Fall grosse Summen) zu sparen, drücken sich die Betreiber um einen Rückbau dieser Fundamente, die somit als Altlast im Boden verbleiben, wenn einmal eine solche Anlage demontiert wird. Die Windkraft ist Raubbau an der Natur in Reinkultur. Sie erinnert an Saruman, als der in Isengard die Wälder roden lässt, um Waffen zu produzieren und eine Super-Ork-Armee zu züchten, ehe Baumbart und seine Ents den ganzen Spuk beenden. In einem der neuesten Artikel auf “Publico” - “Fake Nuss spezial: Was Baerbock für „paris-kompatibel“ hält – und was tatsächlich in dem Abkommen steht” erwähnt Herr Wendt gegen Ende einen Passus in der Paris-Erklärung - und der spricht eigentlich klar für die kommenden, neuen Generationen sauberer Kernkraft-Technik!

Gerd Dirks / 08.08.2021

Abfackeln ist seit langem in GR Teil des Geschäftsmodells Baugrunderschließung. In südlichen Ländern gehören natürlich entstandene Brände auch zum Wechsel der Vegetation. Die jetzige Dramatisierung dient natürlich auch dem üblichen Handaufhalten für internationale Hilfsgelder, die dann wieder wie üblich versickern.

George Samsonis / 08.08.2021

Im Dritten Programm des Bayerischen Rundfunks lief gerade (16.45 bis 17.15 Uhr) eine “Weltspiegel Euroblick” Reportage über Windenergieanlagen in der Ägäis. Griechenland, ein Zweite Welt Staat, will bis 2030 CO2-freie Energie haben. Dafür werden Windenergieanlagen ohne Rücksicht auf Mensch und Natur aufgestellt. Das zeigt mir: Die sog. “Energiewende” ist menschen- und umweltverachtend. Nota Bene: Die dtsch. GRÜNEN planen ähnliches!!!

Pia Schubert / 08.08.2021

Das ist nicht das einzige Land, wo die Mafia am Werk ist, so glaube ich. Es passiert zu viel, gerade jetzt, in dieser Zeit. Das ist kein Zufall. Ich erinnere mich, dass die Chinesen das Wetter für eine Zeit geändert haben! Wäre es nicht möglich, mit gewissen Dingen zu Spielen, um die Klimagesetze durchzusetzen, um uns jegliche Freiheit abzusprechen. Da nimmt man doch gerne ein paar Tode in Kauf und lässt Tiere verbrennen, beseirigt die schonen Wälder,  die man ja so sehr liebt. Ich könnte Kotz….und die meisten schauen ruhig zu wie wir verar….und stranguliert werden.

sybille eden / 08.08.2021

Wenn die Mafia sich in den letzten 200 Jahren nicht immer wieder der technologischen Entwicklung angepasst hätte, gäbe es sie nicht mehr. Das sie selbstverständlich im Klimabusiness mitmischt, zeigt diese durchaus beachtliche Fähigkeit der Anpassung exemplarisch. Es ist seit langem bekannt, dass die “Ehrenmänner” ihre “Geschäftsbeziehungen bis weit nach Nordeuropa ausgeweitet haben. Nun kann man ja einiges spekulieren ............

Frances Johnson / 08.08.2021

Also doch. Ja, macht Sinn. Windkraft entwickelt sich zu einem hässlichen Business, gefährlich für Fauna und Flora und möglicherweise auch für das menschliche Gehör. Ficht keinen an. Medien fahren (noch) voll auf der Klimalegende ab, aber vielleicht nicht mehr ewig. Das Business wird zunehmend schmutzig. Mit den Bränden wird nicht nur Platz geschaffen, sondern außerdem der CO2- und in der Subarktis, Taiga, der Methan-Ausstoß erhöht. Gleichzeitiger wird in üblicher Manier wieder nach dem Windrad geschrien. Am Ende sind die Schattenspender weg, und wir, umgeben von Metallteilen, schwitzen bei um die 40°C.  Mit dieser Industrie und gleichzeitiger Migration bei ausbleibender Familienplanung, die zur Errichtung höherer Betonschönheiten führen wird, wird der Mensch - Al Gore, die Grünen und Genossen dürfen verantwortlich zeichnen - die Welt für Mensch, Baum und Tier unbewohnbar machen. Geld zur Korrektur wird fehlen.

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