Florian Sturmfall erinnerte in seiner Kolumne in der Preußischen Allgemeinen Zeitung, Ausgaben 24 und 26 2019 an den früheren Präsidenten der USA Framklin D. Roosevelt, der sagte, dass nichts in der Politik zufällig geschehe. “Oder mag ein halbwegs vernünftiger Mensch annehmen, dass die Klima-Prophetin Greta Thunberg durch einen glücklichen Zufall einem Journalisten aufgefallen sei, der dann flugs das Mädchen weltweit bekannt machte, ganz allein, völlig ohne eine ausgefeilte, professionelle Strategie und Organisation, wie man sie sonst für einen derartig durchschlagenden Propagandaerfolg braucht? Und dass Greta ein Instrument der Politik darstellt, dürfte außer Frage stehen.” Und weiter: “Diskussionsgrundlage ist ja, die “Friday for Future”-Bewegung sei von der jungen Schwedin ins Leben gerufen worden. Das ist falsch, der Plan ist ein paar Jahre älter. Während der Greta-Rummel im Jahr 2018 losbrach, veranstaltete die “Plant for the Planet Foundation” drei Jahre zuvor in Bonn einen globalen Jugendgipfel.” Auf diesem Gipfel im Mai 2015 hat man sich die Idee eines globalen Schulstreikes für Klimaschutz ausgedacht. “Es dauerte drei geschlagene Jahre, bis die Leute im Hintergrund Greta als ihre geeignete Repräsentantin gefunden und ihr die Mutterschaft für die Idee des Schulstreiks übertragen hatten.” Hintergrundleute: “Club of Rome” und die “German Marshall Plan Foundation”. Und weiter: “Michael Krüger bilanziert auf der Internetseite “Science sceptical” diese Zusammenhänge: ‘Letztendlich handelt es sich um eine groß angelegte Klima-PR-Kampagne der Ökolobby und von grünen NGOs, wie dem Cub of Rome, We don’t have Time, Plant for the Planet, Greenpeace, dem BUND, der Interventionistischen Linken, Extinction Rebellion und anderer Nutznießer, dazu gehören letztendlich auch die Medien. Greta ist dabei letztendlich ein Spielball der NGOs und Medien, um Geschäfte zu machen, Aufmerksamkeit zu erreichen und politische Ziele durchzusetzen.’ ” SEHR AUFSCHLUSSREICH!
Für PR-Investoren sind das doch goldene Zeiten. Klima läuft definitiv derzeit (noch) am besten. Sieht man bei Gretchen. Aber auch politisch lässt da viel drehen. Ich sage nur Ströer und Rezo. Das war auch von Beginn an durchgecastet und durchfinanziert. Man sollte sich halt die Frage stellen, wer solche PR-Aktionen in Auftrag gibt und wer den Nutzen daraus zieht. Meist muss man nur der Spur des Geldes folgen, was mitunter aber im Nebel enden könnte.
Ich möchte nochmals auf den Kommtentar von Emma W. in Broakulla hinweisen. “we will make sure we put world leaders against the wall”. Es wäre schön, wenn die Konservativen nicht den Fehler der Linksextremen kopierten, mit unsauberer oder am besten gar keiner Recherche zu arbeiten, denn wir wollen den Fakten verpflichtet bleiben. Greta Thunberg hatte erklärt, dass es sich dabei um einen UEbersetzungsfehler ihrerseits gehandelt habe, weil der Ausdruck im Schwedischen eine andere Bedeutung hätte. Dies ist richtig! Der Ausdruck “ställa någon mot väggen”, wörtlich “jemanden gegen die Wand stellen” bedeutet im Schwedischen, anders als im Deutschen und Englischen, nicht: “Jemanden vor ein Exekutionspeloton stellen”, sondern soviel wie “jemanden in die Enge treiben, so dass er mit dem Ruecken zur Wand steht und sich nicht herausreden kann”. Oder wie Emma W. es formulierte, jemanden festnageln! Gruss aus Malmö
@Thomas Taterka, Sie sind ein “gefährlicher ombre” [Inherent Vice; 2014]. Sie würden nie 5 als Ergebnis für 2 + 2 akzeptieren. Schön, dass es Sie gibt. Und zu Greta: Ich finde es witzig, dass sie eines der im mühsamen Aufbau befindlichen “Haltungs-Deutschen” Propaganda-Narrative quasi en passant zerstört hat. Wurde doch vor geraumer Zeit durch die Amadeu-Antonio-Stiftung vor Mädchen mit langen Zöpfen als Indiz für “völkische” Eltern gewarnt. Tja, blöd. “Drängte” der grüne Mob heute zehn “Völkische” an die Wand - wären mindestens neun davon Greta-Groupies…
Am Tag als das Foto rauskam schrieb ich in einem Beitrag im Forum der WELT,. daß ich annehme, daß der Zug leer war und Greta wegen des Fotos auf dem Boden sass. Zwischenzeitlich ist mein Kommentar der Zensur zum Opfer gefallen.
Für jeden Verstandesmenschen war das alles schon von Anfang an absehbar. Konnte man sich doch denken, dass dass sich der schier hysterische Hype um das arme, missbrauchte Mädchen schon in naher Zukunft auf irgendwie erledigen würde. Es wäre Greta Thunberg zu gönnen, wenn sie so bald als möglich wieder in das ganz normale Leben eines Teenagers zurückkehren dürfte. Das Leben mit ihrer Asperger-Erkrankung wird ohnehin genügend kraftfordernde Probleme für sie bereit halten. Allerdings sollten Gretas Eltern sowie ihr gewiefter Management-Tross für die verantwortungslose Benutzung eines jungen Menschen von außergewöhnlichem Typus - den man in Aufbau und Erfolg des Greta-Kults vermutlich sehr bewusst einkalkuliert hat - zur Rechenschaft gezogen werden. Ebenso verwerflich die bisweilen schon peinlichen Ehrerweisungen zahlloser Prominenter z. B. aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Kunst, die sich weder erwachsen noch vernünftig genug zeigten, um sich von dem Tanz um die junge Frau, ja von ihrer “Anbetung”, mit deutlichen Worten zu distanzieren. Viel zu viele, die keinesfalls außen vor bleiben wollten, haben dazu beigetragen, dass die Flammen der Leidenschaft, welches den ebenso übertriebenen wie ermüdenden Personenkult um das arme Mädchen nährten, immer weiter angefacht wurden. Rational ist so etwas nicht mehr zu begründen.
Auch dieser Artikel von Herrn Weimer ist, eher unbeabsichtigt, dafür vielleicht sogar umso wirkungsvoller, ein Beitrag zum Personenkult um Greta Thunberg. Es ist überhaupt nicht erstaunlich, sondern sehr erwartbar, daß sich das Theater um Thunberg irgendwann abschleift und ins Gegenteil umkehrt. Die Blaupause liefern dazu die sog. Teeniebands, oder Boy Groups, die Ruhm haben für einen Hit, oder ein Jahr - und dann versacken, weil sie ihren oft pubertierenden und weiblichen Fans peinlich werden, so peinlich, wie man die eigenen Eltern in diesem Alter auch findet. Das passiert nun mit Thunberg, und sie macht es allen dabei ziemlich leicht. Kann sein, daß die Medienprofis im Hintergrund gehofft hatten, daß es noch etwas länger halten würde - aber das haben bei den Spice Girls oder Take That auch die Beteiligten gedacht. Die Spice Girls konnten sich wenigstens noch ausziehen, um das Interesse zu erhalten, Drogenskandale inszenieren oder sich anderes in die Celibrity-Magazine der Welt zu bringen. Greta Thunberg kann das alles nicht. Aber das war im Grunde immer Teil des Deals.
@Thomas Taterka, Nicht die Zeit wird knapp, sondern die Perspektive ändert sich. Ich habe mit 15 Jahren Cervantes gelesen und gleich darauf Goethes Faust und zwar weil mir die Zeichnungen in den Büchern gefielen. Als dann der Schöne Kommentar kam habe ich den Faust noch einmal gelesen. Schlauer bin ich nicht geworden. Jetzt lese ich ein Buch über Jesus und zwar von Thomas Gordon (Die Hintergründe eines politischen Mordes). Vielleicht noch etwas zum alter und der Zeit. Wir erleben gegenwärtig einen Zeitenwandel, der die Zeit nach dem 1WK als Kinkerlitzchen erscheinen läßt. Aber wir haben zum ersten Mal die Möglichkeit Robert Musil zu verstehen. Danke für Ihr Interesse.
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