Claude Cueni, Gastautor / 28.06.2021 / 16:00 / Foto: Pixabay / 18 / Seite ausdrucken

Greenpeace: Einst gemeinnützig, heute gemeingefährlich

1978 hörte erstmals eine breite Öffentlichkeit von der 1971 gegründeten Umweltschutzorganisation Greenpeace (grüner Frieden). Mit einem Fisch-Trawler protestierten sie gegen den isländischen Walfang, gegen die Robbenjagd auf den Orkney-Inseln und gegen die Entsorgung von radioaktivem Müll in den Ozeanen. Ich fand das toll und spendete Geld, obwohl ich damals kaum welches hatte. 

Paul Watson, der Co-Gründer von Greenpeace, nannte sein Baby rückblickend die „größte Wohlfühlorganisation der Welt“, ihr Geschäft bestünde darin, den Menschen ein gutes Gewissen zu verkaufen. Ja, ich fühlte mich gut und hielt es für üble Nachrede, wenn Aussteiger wie Watson behaupteten, Greenpeace sei mehr am Spendensammeln interessiert als an der Rettung der Natur.

Mit dem Abgang der Realos kam die Radikalisierung

Auch Co-Gründer Patrick Moore warf nach 15 Jahren das Handtuch: „Greenpeace hat sich von Logik und Wissenschaft verabschiedet“, Ideologen würden dominieren, jeder, der auch nur geringfügig von der Linie abweiche, würde als Öko-Judas diffamiert. Sind alle Realos weg, bleibt ein radikaler Kern übrig, der jede Verhältnismäßigkeit verliert, weil ihm das Korrektiv fehlt. 

Einst gemeinnützig, heute oft gemeingefährlich. Straftaten häufen sich: Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, versuchte Nötigung, besonders schwere Fälle von Diebstahl, gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche Körperverletzung. Mit solchen Aktionen erwirtschafteten die „Gewaltfreien“ 2019 einen Umsatz von 368 Millionen Dollar (das meiste davon Spenden) und zahlten ihrer Angestellten Jennifer Morgan 168.000 Euro Lohn. 2014 verzockte die grüne Geldmaschine mit hochspekulativen Termingeschäften 3,8 Millionen Dollar an der Börse.

Der Kämpfer gegen VW fährt selber einen VW

Greenpeace ist heute attraktiv für selfiehungrige Risikosportler, die sich ihre Abenteuer mit Spendengeldern finanzieren lassen und „dem Klima zuliebe“ um die Welt jetten.

Der 38-jährige Chirurg, der kürzlich mit seinem motorisierten Gleitschirm über das mit 14.000 Zuschauern besetzte Münchner Stadion crashte, nahm für eine altbekannte Message Tote in Kauf. War das gemeinnützig? Diente die Aktion der Umwelt oder eher der Spendenakquisition? Der uneinsichtige Wiederholungstäter protestierte gegen VW. Und fährt selbst einen VW Golf.

 

Claude Cueni (65) ist Schriftsteller und lebt in Basel. Im März erschien im Verlag Nagel & Kimche „Hotel California“, ein Lebensratgeber in Romanform für seine Enkelin. Cueni schreibt jeden zweiten Freitag im Blick, wo dieser Beitrag zuerst erschien.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Roland Stolla-Besta / 28.06.2021

Green-Piss sagt doch alles. Hätte man den Bruchpilot doch wie vorgesehen abgeschossen, hätten die Pisslinge ihn wenigsten heiligsprechen können!

F.Bothmann / 28.06.2021

Das Agieren dieser semi-kriminellen Vereinigung hat mich zum politischen Engagememt motiviert, damit diese Form der undemokratischen Meinungs- und Entscheidungssteuerung in Deutschland zukünftig nicht mehr stattfinden kann.

Dr. Joachim Lucas / 28.06.2021

Zunächst hat dieser gemeingefährliche Bruchpilot nach § 315 StGB eine Straftat begangen. Passieren wird wahrscheinlich nichts. “Greenpeace” schon der Name ein Oxymoron, ein Widerspruch in sich, zeigt genau die gleiche Entwicklung wie jede im Kern radikale Ideologie.  Die scheuen auch vor Verbrechen nicht zurück. Im Moment ist Kreide fressen angesagt, aber für diese verlogene und heuchlerische Bande geht es genau wie den Grünen, dem parlamentarischen Arm dieser Ökoterror-Organisation um den Umsturz dieser Gesellschaft. Auf dass sie am Ende natürlich das Fettauge auf der Suppe sind.

Fritz kolb / 28.06.2021

Der 38-jährige Chirurg scheint in höchstem Maße fanatisiert zu sein. Und leidet dazu an Selbstüberschätzung. Terroristen dieser Welt werden ihm aber die Aktion danken. Wissen sie doch nun, daß sie zukünftig mit dem passenden Gutmenschen-Label ihre Missetaten tarnen können. Wie sagte der Bayerische Innenminister? „ Er war kurz davor, von den Scharfschützen auf den umliegenden Höhen erschossen zu werden. Sie hatten ihn schon im Visier, aber dann haben sie das Label „Greenpeace“ gelesen und deshalb nicht geschossen.

Rolf Mainz / 28.06.2021

“...ihr Geschäft bestünde darin, den Menschen ein gutes Gewissen zu verkaufen”. Bingo. Und genau so lautet das grundlegende Geschäftsmodell der Grünen im roten Gewande. Null zählbare Konzepte, allein “Friede-Freude-Eierkuchen”. Wo andere unangenehme Wahrheiten formulieren (z.B. zum Thema Flüchtlingskriminalität oder Bevölkerungsexplosion der Dritten Welt), da schweigt man und verschliesst die Äuglein ganz, ganz fest. Wird schon gutgehen. Und wenn nicht: wenigstens ist das Gewissen der Grünenwähler rein, blütenrein, nicht wahr?

Gerald Weinbehr / 28.06.2021

“Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, versuchte Nötigung, besonders schwere Fälle von Diebstahl, gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche Körperverletzung.” - Was sagen eigentlich die Gerichte dazu? Oder macht der sogenannte “Rechtsstaat” den Vogel-Strauß? Man bekommt den Eindruck, dass Recht und Gesetz nicht mehr gelten, wenn eine Aktion vom linksgrünen Mainstream für “legitim” erklärt wird. Außerdem sonnt sich Greenpeace natürlich im Glanz der Moral. Viele Geschädigte wollen wohl einfach keine Berichte sehen/hören, in denen ihnen vorgeworfen wird, sie gingen auf Konfrontationskurs mit den “Guten”.

Rupert Reiger / 28.06.2021

Aktivisten, die „Guten“: Die Frage nach den Ursachen aktivistischen Handelns muss gestellt werden, denn rational sind solche Handlungen nicht. Unglaubwürdig ist auch ein überlegter Drang, zu „gutem“ Handeln beizutragen, handeln für andere, nicht für sich, denn genau Letzteres ist der Fall. Man kommt letztlich zum irrationalen Grund der Profilneurose und des Geltungsbedürfnisses, diesem Ur-Drang des Mittelmaßes; dessen Bogen spannt sich von Schülern bis zu Akademikern. Dieses äußert sich dann dergestalt, bei Protesten gesehen zu werden, am besten noch in der Zeitung mit Bildern oder im Fernsehen, oder sich mit Namen gedruckt zu sehen. Sieht man eine Kamera, dann fängt man an zu hüpfen. Sieht man sich daheim im Fernsehen, dann holt man sich dabei einen runter. Oh wie gut tun diesen Onanisten diese Schulterklopfer aus dem persönlichen Umfeld und von der Mediocracy der Politik, man ist wer, endlichhhhh .. .

Manfred Lang / 28.06.2021

Sehr geehrter Herr Cueni, ich stimme Ihnen bei der Aufzählung des Straftatenregisters von Greenpeace zu, würde es allerdings noch ergänzen um Gefährdung und Beschädigung von Anlagen, die der Ver- und Entsorgung der Allgemeinheit dienen, wie z.B. Müllverbrennungskraftwerken. Man braucht nicht viel Fantasie, um diese Liste noch zu verlängern. Mir fehlt aber ein entscheidender Aspekt. Diese Straftaten werden oft von der Greenpeace-Organisation unterstützt. Man kann das an dem z.T. beträchtlichen logistischen und materiellen Aufwand und dem publizistischen Aufwand erkennen. Ist die Realisierung organisierter Straftaten mithilfe einer logistischen Organisation aber etwas Anderes als organisiertes Verbrechen? Und ist die halbherzige, eher wohlwollende Reaktion staatlicher und politischer Institutionen auf solche scheinbar dem Guten verpflichteten Straftaten nicht doch wohl eher Begünstigung des Verbrechens im Amte? Und ist es nicht eigentlich eine strafbare Begünstigung, wenn staatliche Institutionen in Verwaltung und Politik diese organisierte Kriminalität wenigstens dort angreifen, wo es auch grün-gelben Kriminellen weh tut, nämlich die steuerlich relevante Gemeinnützigkeit zu entziehen? Wird wohl nix, denn links-grün und öko ist das neue “Heilig”.

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