Eine alte Geschichte zur ZEIT aus Tichys Einblick von heute zitiert: Von seiner Reise durch die morsche DDR 1986 berichtete ZEIT-Chefredakteur Theo Sommer: „Vor allem wirkt das Land bunter, seine Menschen sind fröhlicher geworden.“ Und glaubte wahrzunehmen, dass die DDR-Bürger Erich Honecker „fast so etwas wie stille Verehrung entgegenbringen“. Markant für die arrogante Blindheit dieses Nachfolgers einer “Gartenlaube für den gebildeten Stand”, tatsächlich schon vor über 30 Jahren ein Produkt geistigen Tiefflugs, getrieben von der Absicht, dem gehobenen Leser (Typ Studienrat) eine gewünschte Wohlfühlatmosphere zu verschaffen. In der guten alten Zeit, als die Lufthansa noch ohne Billigkonkurrenz war, konnte man beim Zustieg, zusammen mit Wurstbrötchen auch Berge von dicken Qualitätsblättern ausfassen. Die Zeit war darunter, blieb aber - entschlummert nach spätestens drei Sätzen - weitestgehend ungelesen zurück. Da die Katzenklos samt Zubehör inzwischen auch an der Spitze der hightec-Anwendungen rangieren, kann man nicht mal mehr eine ZEIT ihrem zuletzt verblieben Zweck als Einlage für die Katzengeschäfte zuführen.
Immerhin hat die FAZ im Gegensatz zu den ÖR die richtige Antwort auf die Wahlergebnisse. Sie zeigt den von der AfD mobilisierten Ex-Wahlverweigerer (infolge seinerzeit nicht vorhandener Alternative) als schmuddeligen und ungepflegten Zausel, der sich angesichts des Wahltages freut. mal wieder vor die Tür zu kommen. Das kann man lustich finden, oder auch als eine Art Rassismus bezeichnen. Wer meint, ca 1/4 der Wahlbürger diffamieren zu können, der hat offenbar Spaß am eigenen wirtschaftlichen Untergang. Die Titanic ist durch Unfähigkeit gegen den eisberg gesemmelt. FAZ-Redakteure und Lustige-Bildchen-Zeichner fahren sinnbildlich gar nicht erst raus, sondern ziehen im Hafen den Stöpsel, um ihren Kahn zu versenken. Mögen sie erfolgreich sein.
Nach einiger Überwindung habe ich diese Hetz-Artikel der ZEIT gelesen. Mely Kiyak hat nichts von ihrer aggressiven Menschenverachtung eingebüßt, seit sie im Mai 2012 in einem Beitrag für die “Berliner Zeitung” und die “Frankfurter Rundschau” Thilo Sarrazin eine “lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur” nannte. Das Messen mit zweierlei Maß und Wiegen mit zweierlei Gewicht geht ungebremst weiter. Erfreulich, dass es dennoch Stimmenzuwächse bei der AfD gibt, was Politik und Presse umso mehr in Rage bringt. Fazit: Das Links-Establishment fährt immer weiter seine Krallen aus und attackiert wie ein Tier, das sein Terrain verteidigt und nicht kampflos weichen will. Pluralismus war vorgestern. In ganz Westeuropa bahnen sich handfeste Konfrontationen an, weil bei Themen wie Weltbevölkerungsentwicklung, Massen-Asyl, Massen-Einbürgerung, EZB-Geldpolitik, Staatsverschuldung, innere Sicherheit etc. völlig konträre Meinungen/Strategien aufeinanderprallen. Ausgang ungewiss.
Die Zeit hat die titanik schon lange als führendes satiremagazin abgelöst. Problem ist, dass sie das gar nicht weiß.
Wie sagte schon Henryk Broder über das “Nazi, Nazi!” Geschrei der Gesicht und Haltung Zeigenden: “Wenn das Nazi ist, dann kann das Dritte Reich gar nicht so schlimm gewesen sein.” Merken die das eigentlich nicht?
Habe das ZEIT-Abo schon vor vielen Jahren gekündigt . Was die Themen AfD, Brexit, Trump, EU usw, angeht, beobachte ich bei meiner Heimatzeitung ( Ein Produkt der vrm-Gruppe ) seit etwa 2014 und bis heute eine wirklich immer einseitigere Berichterstattung und Kommentierung zu diesen Themen. Das zeigt sich vom Kommentar des Chefredakteurs über die Seite Kunst und Kultur bis hin in den Lokalteil . Habe das auch in fast 300 Beispielen dokumentiert und in vielen Fällen auch die Redakteure der Beiträge und Kommentare auf die m.E. nicht saubere jounalistische Arbeit hingewiesen. Vielleicht habe ich damit auch ab und an zm Nachdenken angeregt ; geändert hat sich bis heute da aber nichts . Seit einigen Wochen beziehe ich auch dieses Blatt nicht mehr.
Ich denke, das bei der Frau Kiyak und dem Herrn Dell selbst ein erfahrener Psychiater auf verlorenem Posten steht. Was nicht zu retten ist, ist einfach nicht mehr zu retten.
Gab es bei der ZEIT nicht neben der Gräfin seinerzeit einen gewissen unsäglichen Theo Sommer, der sich bemühte , die West - Leser über die Ost - Nichtleser aufzuklären ? Mit seinem journalistischen Scharfblick durchquerte er Honeckers Reich und stellte vor allem Zufriedenheit fest. Mich wundert’s nicht, wenn sich in dem Blatt mit dem allzu langem Atem entsprechende Nachfolger verdingen.
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